Sonntag, 20. Dezember 2020

Dritter Versuch - Peugeot 203 Constantin Le Mans 1953 von Spark, 1:43

Vor kurzem konnten wir das erste Spark-Modell eines von Alexandre „Alexis“ Constantin für Le Mans aufgebauten Peugeot 203 präsentieren, unser Bericht findet sich hier. Ganz neu erschienen ist nun das Auto in der Form von 1953. Den ersten Versuch unternahm der Ingenieur bereits 1951, konnte sich aber nicht qualifizieren. Im Folgejahr durfte man starten, aber in der 15. Stunde sorgte ein Ausritt mit Überschlag für das vorzeitige Rennende. Aufgrund der heftigen Schäden montierte Constantin für 1953 eine neue, stark modifizierte Karosserie mit einem ovalen Kühllufteinlass sowie weit ausgeschnittenen Kotflügeln. Es blieb allerdings dabei, dass der kleine Peugeot mit seinem aufgeladenen 1,3-Liter-Vierzylinder wegen des Faktors von 2:1 bei den Sportwagen bis 3.000 ccm starten musste und aufgrund seiner Trainingsleistungen nur als Reserve eingeordnet wurde. Das Pech des spanischen Pegaso-Teams, das nach einem schweren Unfall im Training seine Teilnahme zurückzog, war das Glück für Constantin, der dabei sein durfte. Zusammen mit seinem Copiloten Michel Arnaud rollte der Erbauer des Coupés 24 Stunden im hinteren Feld mit, immerhin hielt der Peugeot durch. Allerdings reichten die 200 absolvierten Runden nicht für die geforderte Mindestdistanz, der Klassenbeste, ein Austin Healey 100, kam auf 257 Runden, der Gesamtsieger, ein Jaguar C-Type, war sogar 304 Runden unterwegs. So blieb die Zielankunft letztlich unbelohnt, andererseits die einzige von Constantin mit seinem Peugeot-Projekt, in den beiden folgenden Jahren fiel man mit einer inzwischen aufgebauten Barchetta aus. Aber was wäre die Rennsportwelt dieser Zeit ohne Idealisten wie Alexandre Constantin gewesen?

Auch der zweite Le Mans-Peugeot 203 kommt aus Sparks neuer Fertigung auf Madagaskar, erfreulicherweise finden sich bei meinem Fotomuster keine Qualitätsmängel, dem Sammler sollte es egal sein, wo das Modell produziert wurde, er bezahlt ja den gleichen Preis! Natürlich ist so eine Miniatur simpler als ein moderner GT 3, aber es gibt dennoch eine ganze Menge kleiner Details zu entdecken. Vor allem die Frontgestaltung mit dem schönen Kühlergittern, dem Peugeot-Logo und der sauber über die Rundung der Motorhaube gezogenen Startnummer macht Freude. Auch der Lederriemen vorne und die Haubensicherungen am Kofferraum sind fein ausgeführt, im Innenraum ist nicht viel zu sehen, aber das war beim Original nicht anders. Der Insektenabweiser auf der Haube wurde nicht vergessen, die Scheibenwischerarme sind zu lange, so würden die unteren und der obere Reservewischer voll zusammenstoßen. An den Türen fehlen leider die Dreiecksfenster, die auf Originalfotos eindeutig sichtbar sind und die Räder lassen mich etwas ratlos zurück: die Reifenbreite ist noch tolerierbar, wirkt aber beim Original eher schmäler. Sowohl die graue Farbe der Radabdeckungen als auch ihre Ausführung erscheinen mir fragwürdig. Es könnte sich um Speichenräder mit großer Nabe handeln, die sollte man dann aber nicht als Plastikteile ausführen, das wirkt etwas kioskmodellmäßig, und bei den Fotos vom Rennen sehen sie dunkler als beim Modell aus. Falls ein Leser dazu Informationen hätte, wäre ich sehr interessiert.

Insgesamt kann man mit dem Constantin-Peugeot von Spark ganz zufrieden sein, bastelwillige Sammler könnten ein paar kleine Korrekturen ausführen, grundsätzlich bin ich froh, dass es überhaupt solche Exoten als Fertigmodell zu kaufen gibt.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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