Freitag, 18. Dezember 2020

Kleiner Flitzer - Triumph GT 6 Group 44 1969 von Spark, 1:43

Der Amerikaner Bob Tullius gründete 1965 nach ersten Rennerfahrungen mit einem Triumph TR 3 sein eigenes Team, Group 44 incorporated. Die Entscheidung, seinen Broterwerb bei Kodak aufzugeben, wurde durch eine reiche Familie im Hintergrund sowie Unterstützung durch Triumph ermöglicht, und so wurde Tullius sozusagen der amerikanische Statthalter von Triumph, Jaguar, MG und den Marken des späteren Konzerns British Leyland. Am bekanntesten waren sicherlich seine E-Types und XJS Coupés, aber auch der Jaguar XJR-5 bei den Langstreckenrennen der 80er. In den USA wurden nebenbei kleinere Kaliber eingesetzt, zum Beispiel Austin-Healey Sprite oder Triumph Spitfire, mit denen diverse Fahrer Erfolge erzielen konnten. Ein Beispiel dafür ist der Triumph GT 6, mit dem Mike Downs 1969 in Daytona den Klassensieg bei einem Rennen des SCCA (Sports Car Club of America) erringen konnte. Tullius selbst beendete seine Fahrerkarriere 1985 in Daytona, das Team blieb bis 1990 aktiv, während sein Boss sich auf seine zweite Liebe, die Fliegerei, stürzte. Immerhin stand in seinem Hangar sogar eine North American P-51 Mustang, eines der leistungsfähigsten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkriegs.

Der Triumph GT 6 entstand 1965 aus der Kombination des kleinen Spitfire Roadsters mit dem Sechszylinder-Triebwerk der 2000 Limousine, allerdings gab es ihn nur als Fastback-Coupé. Die hintere Pendelachse hatte allerdings mit den 95 PS des größeren Motors ihre liebe Not, 1968 präsentierte man den GT 6 Mk II, der eine vernünftige Hinterradaufhängung, eine Leistungssteigerung auf 105 PS und weitere Detailverbesserungen erhielt. Von außen war diese Version durch die hochgesetzte vordere Stoßstange erkennbar. 1970 gab es ein erneutes Facelift, vor allem das Heck wurde entsprechend dem Spitfire IV modernisiert. Nachdem die Verkäufe im Hauptmarkt USA einbrachen, war 1973 Schluss, immerhin konnten rund 41.000 GT 6 produziert werden, 12.066 davon waren Mk II.

Erfreulich, dass Spark auch solche Exoten in 1:43 produziert, der kleine Triumph macht einfach Spaß und ist wohl so interessant, dass er innerhalb weniger Tage bei manchem großen Händler bereits ausverkauft ist. Das Modell zeigt die bekannte Spark-Qualität auf, gut getroffene Form, schöne Lackierung und Beklebung, viele feine Details. Beachtenswert die filigranen Scheibenrahmen, die sauber montierten Zierleisten auf den Kotflügeln und die superfeinen Schriftzüge auf der Fronthaube und am Heck. Die Räder gefallen mir, die Reifen sind vielleicht eine Idee zu breit, aber das Original war ebenfalls gut bereift. Die spiegelverkehrte Startnummer am Heck war ein Running Gag bei Tullius Racing, der angeblich aus einem früheren Fehler von Tullius' Ehefrau beim Ausschneiden der Folien entstand. Mal sehen, ob Spark noch andere Rennwagen dieses Teams verkleinert, da gäbe es schon noch interessante Vorbilder.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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