Montag, 7. Dezember 2020

Ein König für Jägermeister - BMW M1 DRT 1982 von Spark, 1:43

Die Deutsche Rennsporttrophäe wurde 1979 eingeführt, um einerseits die durch den teuren Einsatz der aufwändigen Gruppe 5-Renner dünnen Startfelder zu erweitern, andererseits, um den kleineren Teams und Privatfahrern eine Möglichkeit zu bieten, ihre Fahrzeuge der Gruppen 2 und 4 zu bewegen. Bis 1981 fand sozusagen ein Rennen im Rennen statt, es gab entweder Punkte für die Gesamt- oder für die DRT-Wertung, so konnten die Trophy-Autos mit Glück auch DRM-Punkte erringen. Meister waren der 1979 der Porsche 934 mit Edgar Dören, 1980 der Ford Escort II mit jürgen Hamelmann. sowie 1981 der BMW M1 mit Helmut Henzler.

Ab 1982 wurde die Deutsche Rennsportmeisterschaft bekannterweise für die Gruppe C ausgeschrieben, deshalb mussten die DRT-Autos ihre eigenen Rennen fahren. Die letzten beiden Titel gingen an Wolfgang Boller auf Ford Escort II und auf den wohl prominentesten Meister, Harald „Nippel“ Grohs auf einem BMW M1. Dann war Schluss, die DRM überlebte die Trophäe nur noch um zwei Jahre, man bekam einfach keine vernünftigen Starterfelder mehr zusammen.

Der Franke Kurt König begann seine Motorsportkarriere bei lokalen Bergrennen und beim VW-Scirocco- und Golf-Cup. Als Sohn eines BMW-Händlers war der Weg zu einem weiß-blauen Rennwagen nicht weit, allerdings musste der junge Mann erst einmal die Widerstände im Elternhaus überwinden. Ein vom Schweizer Tuner Eggenberger erstandener 320 brachte nennenswerte Erfolge in der Tourenwagen-EM und 1980 die Vizemeisterschaft in der DRT. Für 1982 investierte König 100.000,- DM in einen Procar-M1 für die große Division, mit dem er sich beim ersten Rennen vor Strietzel Stuck auf die Pole stellte, was die Aufmerksamkeit von Eckhard Schimpf, dem Jägermeister-Sportkoordinator erregte, und schon beim nächsten Rennen war der ursprünglich weiße M1 orange und mit Likörwebung beklebt. Am Ende der Saison blieb der achte Platz in der DRT-Wertung und der Verlust des Sponsors. Der große, nicht gerade mit dem günstigsten Leistungsgewicht versehene Franke blieb dem Rennsport bis 1992 treu, in der DPM und DTM gehörte er zu den besten Privatfahrern, vor allem die Saison 1986 war grandios, ein Laufsieg und Platz drei gesamt war schon eine Ansage! Nachdem BMW sich zurückzog, kümmerte sich Kurt König zusammen mit einem Kompagnon um das BMW-Autohaus in Schwabach, allerdings ging die Firma 2010 und nochmals 2014 in die Insolvenz, ein Schicksal, das sie mit vielen Branchenkollegen teilte.

Spark beglückt den Sammler mit immer neuen Varianten zum Thema M1, da wird noch einiges auf uns zurollen. Jägermeister geht natürlich immer, deshalb ist die Limitierung von 800 eher hoch gewählt. Von der Grundform gefällt mir der König-M1 ausnehmend gut, die Bodenfreiheit hat man wesentlich besser hinbekommen als bei Stucks JPS-Auto, über das wir bereits berichtet haben.

Die Detaillierung entspricht dem hohen Spark-Niveau, die Fertigungs- und Lackqualität ist perfekt, schön, dass man die oft störende Trägerfolie zwischen den Decals nahezu vermeiden konnte. Das Cockpit ist nahezu völlig schwarz, sieht aber komplett aus. Die BBS-Räder sind schön, am Heck sind einige Technik-Elemente angedeutet und die Seitenfenster haben fotogeätzte Rahmen, hier hat Spark nicht gespart.

Ob jetzt jede Kleinigkeit dem Einsatz am Norisring entspricht, der übrigens mit Platz 5 endete, kann ich aufgrund kaum vorhandener Fotos von diesen Rennen nicht prüfen, aber ich denke, dass der Sammler mit diesem M1 sehr zufrieden sein kann, so darf es gerne weitergehen. Es gäbe ja noch einige schöne Procar- oder auch Le Mans-Varianten! Sollte ein Leser passende Fotos besitzen, wäre ich sehr interessiert.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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