Freitag, 23. Oktober 2020

Beer, Drugs and BMW - 3.5 CSL Schnitzer Watkins Glen 1976 von Spark, 1:43

Der Start der Marken-WM für Gruppe-5-Silhouette-Autos lief nicht gerade optimal. Ford nahm überhaupt nicht teil und BMW wollte das Geld für Jochen Neerpaschs Projekt eines Mittelmotorsportlers nicht lockermachen. So blieb ausgerechnet Porsche übrig, die Zuffenhausener waren eigentlich nicht begeistert, zeigten aber mit dem 935 ein absolutes Siegerauto, da sie sich ja bereits seit 1973 auf die Silhouette-Formel vorbereitet hatten. Lancia kam mit dem Stratos Turbo nicht in die Gänge, der Rest waren chancenlose Privatiers mit alten Autos. Neerpasch konnte immerhin vier CSL-Coupés für Schnitzer, Faltz-Alpina, Hermetite und Peter Gregg aufbauen, die allerdings mit 470 PS und höherem Gewicht keine realistische Chance gegen die Porsche hatten. Und das bereits von uns präsentierte Turbo-Coupé war zwar leistungsfähig, aber nicht zuverlässig. Immerhin konnte BMW drei Saisonsiege verzeichnen, durch Hermetite in Silverstone sowie Schnitzer am Nürburgring und in Österreich. In der Endabrechnung stand es 95:85 für Porsche, mit einem so knappen Ergebnis hatte man nicht gerechnet.

Beim vorletzten Lauf der Marken-WM, den 6 Stunden von Watkins Glen waren die Porsche hoch überlegen und belegten die ersten drei Plätze vor dem Brumos-BMW von Peter Gregg und Hurley Haywood. Für Aufsehen auf andere Art sorgte hingegen der fünftplatzierte Schnitzer-BMW von Dieter Quester und Ronnie Peterson. Zusätzlich zum üblichen Sponsor, der österreichischen Brauerei Gösser, holte man noch einige Dollars aus einer anderen Quelle. Ob man sich über die Herkunft Gedanken gemacht hatte, bleibt offen, jedenfalls zierten den knallgrünen BMW große Hanfblätter und Logos der NORML (= National Organization for the Reform of Marijuana Laws), einer 1970 gegründeten Organisation, die die Legalisierung von Marihuana forderte und heute noch aktiv ist. Damit reiht sich der BMW in die Liste der Rennautos mit kuriosem Sponsoring ein. Mir fallen da auf Anhieb noch der Surtees Formel 1 mit Durex-Kondomklebern aus dem gleichen Jahr oder Arturo Merzarios Werbung für ein Bestattungsunternehmen.

Das Grundmodell von Spark ist ja bekannt und überzeugt nach wie vor. Detaillierung, Lackierung und Beklebung sind gewohnt gut ausgeführt, auf der Motorhaube dürfte etwas weniger Trägerfolie sein, das ist ja ein wiederkehrendes, aber in diesem Fall nicht wesentliches Problem. Ansonsten überzeugt mich der Haschisch-BMW sehr, lediglich der sehr kleine Durchmesser der Vorderräder erscheint mir eigenartig im Vergleich zu anderen Coupés. Vielleicht weiß ein BMW-Spezialist unter den Lesern mehr?

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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