Sonntag, 28. Juni 2020

Italienische Eleganz - Ferrari 330 GT 2+2 von KK-Scale, 1:18

Ja, die 250 GT SWB und GTO waren die Stars unter den Ferrari der frühen 1960er, doch das wichtigste Modell für das Unternehmen sah ganz anders aus. Der Ferrari 250 GTE 2+2 war ein elegantes Coupé mit (theoretisch) Platz für vier Passagiere, basierend auf dem im Rennsport bewährten Chassis der 250er-Serie mit einer weiteren Variation des legendären Colombo-Zwölfzylinders unter der Haube. Pininfarina zeichnete eine hinreißende Karosserie und das teure Coupé wurde ein voller Erfolg, 950 gefertigte Exemplare machten ihn zu Ferraris erfolgreichstem Einzelmodell und brachten wichtiges Geld in die traditionell klamme Kasse. 1964 wurde es Zeit für einen Nachfolger, nun auf einem neuen, längeren Chassis und mit einem neuentwickelten Motor. Der neue Ferrari erhielt die Bezeichnung „330 GT 2+2“ und war wiederum ein Viersitzer. Der Zwölfzylinder leistete nun 300 PS bei vier Litern Hubraum. Die Karosserie entstand wieder bei Pininfarina. Tom Tjaarda zeichnete verantwortlich und entwarf ein Stufenheckcoupé mit schlichter, eleganter Linie. Außergewöhlich waren allerdings die unterschiedlich großen Doppelscheinwerfer an der Front, die damals bei verschiedenen Designern auftauchten und nicht unumstritten waren. Auf dem US-Markt kam der Look recht gut an, der europäische Kunde war allerdings weniger begeistert. Daher kam schon 1965 eine zweite Serie des 330 GT 2+2, die nun konventionellere Einzelscheinwerfer trug. Bis 1968 entstand der 330 GT 2+2 in knapp 1000 Exemplaren, dabei entfielen 625 Fahrzeuge auf die erste Serie mit der leicht kontroversen Frontpartie. Eines dieser Fahrzeuge (in dunkelgrünem Metalliclack) nutzte Enzo Ferrari höchstpersönlich zeitweise als Privatwagen.

KK-Scale hat ein Herz für GT-Fahrzeuge der 1960er Jahre und hat mit dem Ferrari 330 GT 2+2 einen weiteren Klassiker dieser Zeit auf den Markt gebracht. Zunächst gab es ihn in Rot, danach folgte Enzos dunkelgrüner Wagen und inzwischen hat man ihn im hier gezeigten attraktiven Blaumetallic aufgelegt. Alle Modelle sind limitiert, die blaue Variante erscheint dabei mit 750 Exemplaren in der geringsten Stückzahl. Das Modell hat eine Diecast-Karosserie mit perfekten Proportionen. Die Räder erscheinen einen Tick zu klein, aber richtig störend empfinde ich sie nicht. Merkwürdig, dass die Rödergrößen für KK-Scale immer wieder eine größere Herausforderung zu sein scheinen. Die Karosserie bleibt geschlossen, aber immerhin gibt es eine lenkbare Vorderachse.

Der Innenraum ist gut einsehbar und überzeugt mit schönen Details am Armaturenbrett. Der 330 GT 2+2 war ja kein karg ausgestatteter Sportwagen, sondern ein eher komfortabler und luxuriöser Gran Turismo für wohlhabende Kundschaft, daher gab es Holz, Leder und viele Chromelemente. Die Instrumente werden korrekt nachgebildet und das feine Lenkrad gefällt mir besonders. Vorne gefallen die schönen Leuchten mit viel Tiefe sowie der gelungene Kühlergrill, hinten gibt es ebenfalls sehr schöne Leuchten mit feinen chromsilbernen Rändern. Die Räder mögen einen Tick zu klein sein, aber die Speichenfelgen sind sehr schön. Für 70 EUR stellt KK-Scale hier einen weiteren klassischen Ferrari zum attraktiven Preis vor, der in keiner Sammlung der Sportwagen aus Maranello fehlen darf!

Mein Fotomuster stammt von modelissimo.de - vielen Dank für die Unterstützung!

Fotos und Text: Georg Hämel

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