Montag, 15. Juni 2020

Chancenlos gegen die Etablierten - Aston Martin Vantage DTM 2019 von Spark, 1:43

Nach dem Abschied von Mercedes Benz von der DTM stellte sich die Frage, wie die Veranstalter das Feld wieder auffüllen könnten, eine Rennserie mit nur zwei Konkurrenten schien nicht wünschenswert. Umso erfreulicher war die Meldung, dass die britische Nobelmarke Aston Martin mitmischen wollte. Allerdings stellte sich kein Werkseinsatz dar, vielmehr übernahm das ehemalige Mercedes-Team HWA aus Affalterbach die Entwicklung und R-Motorsport aus der Schweiz die Einsätze der optisch an den Vantage angelehnten vier Autos. Als Fahrer wurden mit dem Meister von 2010, Paul di Resta und Daniel Juncadella zwei Routiniers verpflichtet, dazu kamen die Youngsters Jake Dennis und Ferdinand Habsburg.

Das Reglement wurde für 2019 geändert, da man eine Angleichung zur japanischen Super-GT-Serie anstrebte, in der Hoffnung, gemeinsame Rennen zu veranstalten. Statt der bisherigen V8-Triebwerke gab es nur noch Zweiliter-Vierzylinder-Turbos, auch die Fahrwerke und Aerodynamikbauteile wurden aktualisiert, das Gewicht um 50 kg auf jetzt 981 kg reduziert. Radaufhängungen, Bremsen, Räder und Kraftübertragung wurden ja aus Kostengründen vereinheitlicht, die 2019er Autos erkennt man gleich daran, dass nur noch rechts ein Auspuff mündet.

Leider konnten die Aston Martin Vantage mit der etablierten Konkurrenz von Audi und BMW nicht mithalten, mehr als zwei 6. Plätze waren im Saisonverlauf nicht drin, Audi dominierte die Saison. Fast schon sensationell das erste Rennwochenende in Hockenheim, als Paul di Resta tatsächlich 7 Kilometer in Führung lag und nach einem Reifenwechsel noch als 7. gewertet wurde. Leider waren diese Ergebnisse zu wenig, dazu gab es wohl Unstimmigkeiten zwischen HWA und R-Motorsport. Im Januar 2020 gab man das Ende des Projekts bekannt. So bleibt der DTM-Vantage eine Eintagsfliege unter den Rennautos, aber vielleicht macht genau das diese Modelle umso interessanter. Die Zukunft der DTM steht aktuell sowieso in den Sternen, nachdem Audi für 2021 seinen Ausstieg bekanntgab und die Saison 2020 aufgrund der Corona-Pandemie noch ausgesetzt ist.

Nachdem schon seit zwei Jahren keine DTM-Modelle von BMW mehr produziert werden, war die bange Frage, ob sich jemand an die Aston Martins wagt. Tatsächlich hat Spark bereits Modelle an R-Motorsport geliefert, dort konnte man sie bereits im Shop bestellen. Und aktuell gibt es von jedem der vier Einsatzautos 500 Modelle in Sparks Deutschlandserie für den Fachhandel, wobei der hier vorgestellte von Paul di Resta bei vielen Händlern bereits ausverkauft ist.

Über die optische Erscheinung der Aston Martins kann man geteilter Meinung sein, mattes China Grey mit Streifen in "Flugplatz blue" ist eher gewöhnungsbedürftig, das di Resta-Auto hat noch den Herrenduft Baldessarini als Sponsor (dessen Name vom Modedesigner und früheren Boss-Vorstandsvorsitzenden Werner Baldessarini kommt) und dafür weniger mattschwarz an Front und Flanken. Ansonsten sieht der Vantage schon spektakulär aus, das aggressive Kühlermaul, die geduckte Silhouette mit den aerodynamisch geformten Verbreiterungen und die seitlichen Schächte für die Downforce sind perfekt nachgebildet. Auch die kleinen Details an der Karosserie sitzen einwandfrei, die Fertigungsqualität ist hervorragend. Auch die Beklebung ist sauber ausgeführt, auf dem Dach stört mich allerdings die vollflächige Trägerfolie auf der matten Lackierung.

Auch wenn der Aston Martin Vantage die DTM ohne größere Erfolge verließ, denke ich, dass das Spark-Modell in jede Sammlung zum Thema gehört. In meiner Vitrine habe ich jedenfalls einen Platz gefunden.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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