Samstag, 11. April 2020

Volksporsche auf amerikanisch - Porsche 914 IMSA GTU 24h Daytona 1980 von Spark, 1:43

Wie jeder Porsche seiner Zeit wurde auch der „Volksporsche“ 914 im Rennsport eingesetzt, natürlich fast ausschließlich in der Sechszylindervariante mit dem echten Porsche-Boxer. Während das Werk es nicht ganz erfolgreich mit Rallyeeinsätzen versuchte, man aber immerhin in Le Mans 1970 gut dabei war und den 84-Stunden-Marathon am Nürburgring mit einem Dreifachsieg beenden konnte, blieben die meisten Teilnahmen Privatsache.

In Amerika kümmerten sich Größen wie Peter Gregg, Hurley Haywood oder Al Holbert um den kleinen Porsche, durchaus ansehnliche Ergebnisse konnte man bei den Klassikern wie Sebring oder Daytona erzielen. Und ab 1976 ging es dann in der IMSA-GTU-Kategorie richtig los, dort durften ziemlich heftig modifizierte Serienautos mitfahren. Ein Beispiel dafür ist der ab 1978 von William „Bill“ Koll eingesetzte 914, der mit einem der legendären Triebwerke von Alwin Springers Firma Andial bestückt war. Bereits im ersten Rennen, den 12h von Sebring konnte man mit Platz 10 und dem dritten in der Klasse zufrieden sein, der Höhepunkt kam dann bei den 24h von Daytona 1980 mit dem fünften Platz und dem Klassensieg, bei dem der Besitzer von Jim Cook und Greg LaCava unterstützt wurde, auch eher lokale Größen als Top-Fahrer. Das war auch gleichzeitig der letzte Einsatz, Kollverkaufte den Porsche weiter, immerhin tauchte er noch bis 1983 bei verschiedenen Rennen auf, während sein Ex-Besitzer bis 1989 Fahrzeuge wie Porsche 911, BMW M1, Rondeau, Alba, Tiga und Spice fuhr. Wermehr wissen will, dem sei wieder einmal racingsportscars.com empfohlen, eine nahezu unerschöpfliche Quelle für solche Recherchen.

Spark liefert uns diesen 914 auf Anabolika auf 500 Stück limitiert in der US-Länderserie. Der Porsche kommt wirklich beeindruckend daher, mit den Doppelscheinwerfern und dem konvexen Lüftungsgitter in der Frontschürze, den wuchtigen Verbreiterungen und dem brutalen Heckflügel, der sicherlich nach dem „Pi x Daumen-Prinzip“ konstruiert wurde. Die Beklebung ist dezent, die Räder sehr schön und der Gesamteindruck sowie die Fertigungsqualität hervorragend. Das fahrerseitige Schutznetz hinter dem Seitenfenster wirkt recht filigran, wenn es auch im Vergleich zum Original noch zu stark sichtbar ist, aber irgendwo sind in 1:43 Grenzen gesetzt. Die hinteren Verbreiterungen könnten zum Radausschnitt hin etwas mehr abgeflacht sein, aber das ist mein persönlicher Eindruck, der meine Freude am Modell nicht schmälert.

Zusammen mit dem von Spark angekündigten Brumos-914 von 1971 und dem bereits erschienenen Richie Ginther Racing-Auto von TSM könnte man ein Nebenthema in der Porsche-Sammlung beginnen, aber wo soll das hinführen, gerade in USA gäbe es noch jede Menge attraktiver Vorbilder . . .

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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