Mittwoch, 6. August 2008

Das Batmobil: BMW 3,5 CSL Le Mans 1976 von Minichamps, 1:18

Die siebziger Jahre, die Glanzzeit der legendären Gruppe 5-Renntourenwagen mit ihren gewaltigen Flügeln und ebenso gewaltigen Verbreiterungen! Bei BMW überarbeitete man den erfolgreichen 3,5 CSL dem Gruppe 5-Reglement entsprechend und unternahm auch einen Großangriff auf die 24 Stunden von Le Mans. BMW selber schickte mit Startnummer 41 ein millionenschweres Kunstwerk ins Rennen: Das Frank Stella-Artcar mit Hervé Poulain, Peter Gregg und Brian Redman, dessen Rennen allerdings schon nach 23 Runden durch ein Ölleck beendet wurde.

Die Nr. 42 trug ein schwarzes CSL-Coupé, das von Alpina in Verbindung mit BMW-Motorsport eingesetzt wurde. Harald Grohs, der Amerikaner Sam Posey und der belgische Baron Hughes de Fierlant trieben dieses Fahrzeug durch die langen 24 Stunden und erzielten immerhin einen Achtungserfolg: Der zehnte Platz in der Gesamtwertung und der vierte Platz in der Klasse der Gruppe 5-Fahrzeuge war aller Ehren wert, auch wenn man gegen die favorisierten Porsche kein Land sehen konnte.

Eben dieses erfolgreiche Fahrzeug ist nun endlich nach langer Wartezeit von Minichamps ausgeliefert worden. Die Grundform ist ja bereits vom grünen Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 43 und "Gösser"-Werbung bekannt und auch bekanntermaßen äußerst gelungen. Der tiefgezogene Frontspoiler und der verchromte Heckflügel an seinen ellenlangen Trägern in Verbindung mit den enormen Verbreiterungen sorgen für authentischen Gruppe 5-Look. Im edlen Schwarz und der wie Nadelstreifen wirkenden BMW Motorsport-Lackierung wirkt der bullige Rennwagen aber dennoch sehr elegant, Minichamps hat diese Wirkung perfekt umgesetzt.

Schade, dass man die gesamten Dekors als Kombination aus Drucken und Decals aufgebracht hat, die Erfahrung zeigt, dass die Naßschieber in vielen Fällen nach einigen Jahren ihre Haftkraft verlieren - hoffen wir, dass der schwarze CSL hiervon verschont bleibt. Gut aufgebracht sind die Decals bei unserem Fotomuster jedenfalls. Besonders im Bereich des Frontflügels überzeugt die Präzision der aufgebrachten Sponsorenlogos (gut, dass man sich dazu entschlossen hat, dem Zigarettenwerbeverbot zu trotzen!).

Der dunkle Innenraum gibt seine Geheimnisse nur bei genauem Hinsehen preis, hier finden wir einen beflockten Fahrersitz mit detailiertem Gurt, ein sehr gelungenes Armaturenbrett mit fein nachgebildeten Instrumentenskalen und eine detailiert nachgebildete Verkabelung im hinteren Bereich. Detailierte Verkabelung sind die richtigen Stichworte für die Motornachbildung unter der abnehmbaren Fronthaube. Hier finden wir einen großartigen Reihensechszylinder in sehr aufwändiger Nachbildung mit allen Schläuchen und Kabeln sowie kundig eingefärbten Nebenaggregaten. Ein sehr realistischer Motorraum, der sicher zum Besten der Minichamps-Rennsportmodelle zählt. Die hintere Haube ist ebenfalls abnehmbar, hier findet sich die Renntankanlage, die durch die Aachener Konstrukteure auch eine detailierte Nachbildung erfahren hat.

Werfen wir noch einen Blick auf die sehr gelungene Außenhaut. Die filigranen Gitter an den seitlichen Kühllufteinlässen für die gewaltigen Gummiwalzen sollten ebenso erwähnt werden, wie die durchbrochenen Gitter auf der Oberseite der hinteren Kotflügel. Vorne gibt es einen winzigen Stromunterbrecher, messerscharfe Flügelchen auf den Kotflügelkanten und Frontscheinwerfer mit hässlichen Befestigungspunkten. Aber angesichts der sonstigen gebotenen Qualität kann darüber leicht hinweggesehen werden.

Eine sehr gelungene Bereicherung der Rennsportsammlung also, die Minichamps da ausgeliefert hat und die die vergangene Zeit der wild bespoilerten Gruppe 5 wieder lebendig werden lässt.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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