Sonntag, 27. Juli 2008
Gelber Sieger: Porsche RS Spyder von AutoArt in 1:18
Lange Jahre musste die Welt der Sportprototypen ohne einen Vertreter jenes Herstellers auskommen, der die Meisterschaften dieser Rennsportklassen in den siebziger und achtziger Jahren quasi nach Belieben beherrschte - bis Porsche 2006 den RS Spyder präsentierte, einen offenen Prototypen nach LMP2-Reglement, der unter Regie des Penske Racing Teams die American Le Mans Serie aufmischen sollte. Die Ziele für die erste Saison wurden dann auch weit übertroffen. 8 Klassensiege bei 10 Rennen, souveräner Fahrer- und Teamtitel, besser konnte es nicht laufen. Für 2007 stellte man einen umfangreich überarbeiteten RS Spyder vor, der gegenüber seinem Vorgänger deutlich gefälliger wirkte (auch wenn Ästhetik bei einem Rennauto ja eine eher untergeordnete Rolle spielt) und leistungsmäßig zugelegt hatte.
Die Saison 2007 sollte dann noch deutlich erfolgreicher werden. Achtmal standen Piloten der RS Spyder auf dem obersten Treppchen - und zwar nicht etwa als Klassensieger! Nein, die großen LMP1-Renner aus dem Hause Audi konnte man mehrfach in die Schranken weisen und insgesamt elfmal holte man den LMP2-Klassensieg. Damit gelang Timo Bernhard und Romain Dumas vor ihren Teamkollegen Sascha Maassen und Ryan Briscoe der Gewinn des Fahrertitels in der ALMS und natürlich holte Penske die Teammeisterschaft.
Das Auto der Vizemeister hat AutoArt nun in bestechender Qualität in den Handel gebracht. Gegenüber dem bereits bekannten Norev-Modell des Spyders bietet das AutoArt-Modell (zu einem zugegebenermaßen deutlich höheren Preis) eine wesentlich umfangreichere Detailierung des schwäbischen Siegertypen.
Die Form des RS Spyder passt perfekt - wie zu erwarten - und die Dekors sind gekonnt aufgebracht. Etwas problematisch ist die Deckung des gelben Lacks an den Kanten und Gravuren, da kommt die dunkle Grundierung durch, was unschön ist. Insgesamt bewegt sich das Finish allerdings auf einem hohen Niveau und kann überzeugen. Überzeugend auch die feine Detailierung des spartanischen Cockpits, nur bei den Gurten ist es schade, dass sich AutoArt nicht zu einer Stoffausführung durchringen kann.
Unter der exakt passenden Motorhaube finden wir dann eine sehr detailreiche Nachbildung des überaus erfolgreichen 3,4 Liter V8-Triebwerks. Von der Kohlefasernachbildung auf dem Luftsammler bis zur umfangreichen Nachbildung der Verkabelungen und der zahllosen Schläuche haben die AutoArt-Techniker einen ausgezeichneten Job gemacht. Besonders die sehr realistische Kolorierung der einzelnen Teile weiss zu gefallen und nährt die Hoffnung, dass wir von AutoArt zukünftig wieder mehr Motorsportmodelle mit kompletter Techniknachbildung erwarten dürfen.
Schließen wir die Haube wieder und erfreuen wir uns noch einmal an der Außendetailierung des ALMS-Vizemeisters. Beachten Sie die filigranen Lüftungsschlitze über den Vorderrädern, die sehr präzise nachgebildeten Felgen samt vorbildgerecht eingefärbter Zentralverschlüsse und schenken Sie auch den winzigen Haubenverschlüssen und nicht zuletzt den hervorragenden Leuchtennachbildungen vorne und hinten Ihre Aufmerksamkeit.
Es bleibt nur eines festzustellen: Der Porsche RS Spyder ist sowohl als Original, als auch in Miniaturform von AutoArt, ein echter Siegertyp.
Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!
Text und Fotos: Georg Hämel
