Mittwoch, 1. Januar 2020

Der Bayern-Bomber - BMW M8 GTE Daytona 2019 von TSM, 1:43

Neben dem für den Kundensport konzipierten M6 GT3 präsentierte BMW Anfang 2018 das Spitzenmodell M8 GTE, mit dem man sowohl in der Sportwagen-WM bei den LM/GT Pro als auch in der IMSA dabei sein wollte. Die ersten Rennen in der WM verliefen eher enttäuschend, man beschwerte sich auch über die Einstufung in der BOP (Balance of Performance), die Chancengleichheit schaffen sollte. Da eine sogenannte Supersaison ausgetragen wurde, konnte BMW zweimal in Le Mans antreten, gegen Porsche, Ford, Ferrari, Aston Martin und Corvette war man mit dem M8 chancenlos. Vielleicht auch deshalb erklärte man den Einsatz bei der WM Mitte 2019 als beendet. Offiziell erklärte BMW-Sportchef Jens Marquardt, dass in erster Linie notwendige Einsparungen und die Konzentration auf den für das große Coupé wichtigen US-Markt die Entscheidung für die IMSA begründeten. In Nordamerika konnte der M8 jedenfalls für Furore sorgen, dabei war sicherlich der GT-Pro-Sieg bei den 24 Stunden von Daytona der Höhepunkt. Verantwortliches für diese Einsätze ist das BMW Team RLL des früher sehr erfolgreichen Fahrers Bobby Rahal, des TV-Moderators David Letterman und des Unternehmers Mike Lanigan, mit dem BMW bereits in die elfte gemeinsame Saison geht. Interessant auch, dass für 2020 der Kanadier Bruno Spengler von der DTM in die IMSA wechselt, um das Fahrerteam zu verstärken.

Der M8 GTE ist die Rennversion des aktuellen 8er Coupés, interessanterweise wurde das Rennauto vor der Serienvariante präsentiert. Ein Vierliter-V8 Turbo sorgt für mindestens 500 PS, die über ein sequentielles Sechsganggetriebe und eine Kohlefaserkardanwelle an die Hinterachse übertragen werden. Doppelquerlenker vorne und hinten sowie viel Karbonfiber auch beim Aufbau sind weitere Merkmale. Mit 2880 mm Radstand und 4880 mm Gesamtlänge ohne Flügel ist der BMW nicht gerade kompakt, eben mehr großer GT als Sportwagen.

Die leidige Situation bei Modellautos nach Vorbildern aus München ist ja hinlänglich bekannt, mit Varianten des M6 wird der Sammler gnadenlos zugeschüttet, andere Typen fehlen völlig. Ein kleiner Hoffnungsschimmer stand im Januar 2019 in Nürnberg in Form von Prototypen auf dem Stand von TSM, Und nicht einmal ein Jahr später können wir die ersten fertigen Modelle beim Händler kaufen! Überraschend, dass der Daytona-Sieger dabei ist, gerne liefern die Hersteller ja zuerst weniger wichtige Varianten aus. Auch das zweite Daytona-Auto ist lieferbar, auf die Le Mans-Teilnehmer wird man noch warten dürfen. Mit dem Vorbild unseres Fotomusters haben jedenfalls die Amerikaner Connor de Philippi, Colton Herta, der Brasilianer Augusto Farfus und der Österreicher Philipp Eng den Klassensieg in Daytona errungen, knapp vor einem Risi-Ferrari, der nach den 24 Stunden ebenfalls mit 571 absolvierten Runden abgewunken wurde.

TSM hat meiner Meinung nach eine überzeugende Miniatur geschaffen, die gestreckte Silhouette des großen Coupés ist schön wiedergegeben, die weiße Lackierung mit dem Dach in Carbonstruktur, dem seidenmattschwarzen Flächen und den typischen Dekorstreifen ist perfekt. Leuchteinheiten und Anbauteile sind sehr fein ausgeführt, die Räder filigran, im sehr schlecht einsehbaren Cockpit dürfte alles vorhanden sein. Auch der Heckflügel lässt keine Wünsche offen, der Diffusor wirkt auf den Fotos etwas dick, das mag in der Wölbung der senkrechten Teile begründet sein, mit freiem Auge betrachtet ist das so in Ordnung.

Ob der M8 aus der Fabrik von Spark kommt? Manche Kleinigkeit, wie die Schrauben an der Bodenplatte, lassen den Verdacht aufkommen. Ob aber die Chance besteht, wie beim Ford GT später andere Varianten zum günstigeren Tarif zu bekommen, weiß niemand. Der Daytona-Sieger ist bei einigen Händlern jedenfalls schon ausverkauft.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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