Sonntag, 17. November 2019

Klassischer Renntourenwagen - BMW 2002 Alpina GP Brünn 1971 von Spark, 1:43

Immerhin acht Rennen umfasste 1971 der in drei Divisionen ausgetragene Europapokal für Tourenwagen, zu dem neben Läufen am Nürburgring, in Monza und Zandvoort auch die 24 h von Spa gehörten, also durchaus ein anspruchsvolles Programm. Neben vielen Privatfahrern engagierten sich auch Werke und Tuner in dieser interessanten Serie. Die Division I bis 1.300 ccm wurde von den Alfa Romeo GTJ beherrscht, in der Division III über 2.000 ccm waren die Werks-Capris und die Alpina-BMW-Coupés die Hauptkonkurrenten, die Camaro und Steinmetz-Commodore hatten keine realistischen Chancen. Relativ viel Konkurrenz war in der Division II geboten, die sieggewohnten Alfa Romeo GTAm mussten sich mit getunten BMW 2002 sowie den Werks-Escort RS streiten. Letztlich wurde der Capri-Pilot Dieter Glemser Meister, die kleinen Divisionen gingen beide an Alfa-Piloten.

Zum dritten Lauf reisten die Teams nach Brünn in der Tschechoslowakei, der dortige Straßenkurs ging über 13,94 km auf Straßen inklusive Ortsdurchfahrten, ähnlich der Targa Florio in Sizilien. Während die Division I ihr eigenes Rennen mit reger Skoda-Beteiligung und dem Alfa-Sieger Gianluigi Picchi absolvierte, mussten die größeren Fahrzeuge zusammen starten. Auf dem engen Kurs konnten die Großen ihre Leistung nicht so ausspielen, daraus ergab sich folgende Startaufstellung: 1. Glemser, Capri, 2. Hezemans, Alfa GTAm, 3. Ahrens, Capri, 4. Fitzpatrick, Escort, 5. Hans-Joachim Stuck, Alpina-BMW 2002!

Im Rennen hatten dann die Capri und BMW Coupés doch den längeren Atem und belegten die ersten fünf Plätze. Hezemans hatte das Glück, dass Fitzpatrick mit dem wesentlich schnelleren Escort kurz vor Ende des Rennens mit gebrochener Kardanwelle ausschied. Der gerade 20-jährige Strietzel Stuck musste aufgrund eines gerissenen Gaszugs eine Runde an der Box verbringen und sowohl den Niederländer als auch seinen Teamkollegen Gerold Pankl ziehen lassen, aufgrund seines spektakulären Fahrstils wurde er dennoch der Liebling des tschechischen Publikums und als dritter in der Division II war er immerhin auf dem Podium.

Nach längerer Pause kommt wieder einmal ein BMW 2002 von Spark, aus den frühen 70ern gab es meines Wissens bisher nur die Koepchen-Autos für Raceland und Minichamps, oder die Modelle von Trofeu, wenn man keine Kleinserienmodelle berücksichtigt. Es ist schon erstaunlich, in welchem Tempo Spark neue und meistens auch gute Modelle auf den Markt bringt. Der orange/mattschwarze 2002 ist da keine Ausnahme, Lackierung und Deko passen, vom Frontspoiler über die Räder unter den runden Verbreiterungen bis zum Tankverschluss stimmen die Details, auch die schwarz getapeten hinteren Seitenfenster findet man auf Originalfotos wieder. Dem inzwischen hohen Anspruch an die Modelle entsprechend finde ich zwei Kritikpunkte: Zum einen wirkt die glänzende Trägerfolie der Decals auf den mattschwarzen Flächen aus manchen Sichtwinkeln nicht gut (siehe den Fahrernamen auf der Tür), zum anderen müsste meiner Meinung nach die Windschutzscheibe etwas steiler und das Dreieckfenster in der Türe weniger schräg stehen, auf racingsportscars.com gibt es dazu ein sehr gutes Vorbildfoto. Unser Leser Joachim Hambücher weist noch darauf hin, dass die Scheinwerfer nicht ganz senkrecht stehen und etwas klein wirken, vielen Dank dafür.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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