Freitag, 1. November 2019

Katastrophaler Auftritt - McLaren M6GT Le Mans 1981 von Spark, 1:43

Die Geschichte dieses Autos begann bereits 1969, als Bruce McLaren die Idee hatte, auf Basis seines erfolgreichen CanAm-Renners M6 eine GT-Version zu entwickeln, die als Konkurrenz zum Lola T70 bei den Sportwagenrennen eingesetzt werden hätte können. Der Unfalltod des Firmenchefs anfangs 1970 setzte dem Projekt nach zwei oder drei produzierten Autos ein Ende. Die höchst gelungene Form des schlanken, zierlichen Coupés animierte allerdings viele Nachahmer, deshalb existieren heute wesentlich mehr dieser Fahrzeuge.

So geschah es, dass das amerikanische Privatteam Z + W Enterprises von Paul Canary eine Meldung für die 24 Stunden von Le Mans 1981 abgab. Statt des angekündigten Mazda Prototypen, den das Team üblicherweise in den USA bewegte, kam ein unter IMSA-GTP-Regeln aufgebautes Renncoupé zur Abnahme. Auf ein altes McLaren M6-Chassis hatte man eine GT-Karosserie montiert, die Teile stammten immerhin aus den Originalformen, die man verwenden durfte. Dazu kam ein absolut schlecht getuntes 5,7-Liter-V8-Triebwerk von Chevrolet. Die ganze Fuhre lief so schlecht, dass man in der Qualifikation an der 130%-Regel scheiterte. Obwohl auf dem Auto der Name Canarys steht, sollten eigentlich Hervé Regout, Bernard de Dryver und Michel Elkoubi den McLaren fahren. Für Modellautosammler ist vor allem der letzte interessant, war er doch Gründer der Marke M.R.E., die in den späten 70er Jahren Weißmetallkits fertigte, meist von Porsche-Vorbildern. McLaren kam dann erst 1995 an die Sarthe, der Sieg des damals neuen F1 GTR war legendär.

Nach sehr langer Wartezeit bietet uns Spark ein Modell dieses ersten, katastrophalen Auftritts der Marke bei den 24 Stunden. Man hatte ja schon vor einiger Zeit die Straßenversion produziert, darauf basiert wohl das Rennauto. Die Form des geduckten, aber auch eleganten Coupés ist sehr gut getroffen, Lackierung, Montage und Detaillierung sind auf dem von Spark gewohnten Niveau. Auffallend ist beim McLaren die genaue Wiedergabe der Antriebseinheit, wenn man das Modell von unten betrachtet. Die Beklebung war sicherlich schwierig zu recherchieren, es existieren relativ wenig Fotos und manche Sticker kamen sicherlich erst während des Trainings auf das Auto. Man kennt ja Geschichten, wie die von André Marie Ruf, der mit seinen AMR-Aufklebern durch die Boxengasse marschierte. Beim McLaren hatte er sichtlich Erfolg. Leichte Zweifel ergeben sich für mich bei der Gestaltung des vorderen Lufteinlasses und der fehlenden linken Seitenscheibe. Im Le Mans-Buch von Quentin Spurring findet sich ein Foto, das andere Merkmale zeigt.

Dennoch ist das Spark-Modell natürlich eine Bereicherung der Kollektion, vor allem, wenn man sich auch für die erfolglosen und gescheiterten Bewerber interessiert.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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