Mittwoch, 7. August 2019

Der Erfolg blieb aus - Konrad Lamborghini KM 011 1991 von Spark für Raceland, 1:43

Der gebürtige Österreicher Franz Konrad kann auf eine langjährige, erfolgreiche Karriere als Rennfahrer und Teamchef zurückblicken. Vom Gewinn der GT-Europameisterschaft 1976 auf Porsche bis zu aktuellen Einsätzen mit Lamborghini und wieder Porsche spannt sich der Bogen, der Gesamtsieg bei den 24 Stunden am Nürburgring 1993 zählte zu den Höhepunkten. Aber auch exotischeres Gerät wurde eingesetzt, so 2001/2002 ein Saleen S7R in der ALMS-Serie. Noch aussergewöhnlicher war der Konrad Lamborghini KM 011, mit dem man bei der Sportwagenweltmeisterschaft 1991 teilnahm. Leider waren die Rennen dieser Serie aufgrund eines chaotischen Reglements und kleiner Teilnahmefelder kein Publikumsmagnet mehr, die Knebelung der Turbos und Wankel durch Gewichtshandikaps und Verbrauchslimits nahmen diesen Fahrzeugen eigentlich jegliche Konkurrenzfähigkeit, die neuen C1 mit ihren 3,5-Liter-Saugmotoren erwiesen sich großteils als unzuverlässig, letztlich holten also dennoch Jaguar, Peugeot und Sauber Mercedes die Siege, während Mazda in Le Mans triumphierte.

Franz Konrad nahm das Wagnis auf sich, einen eigenen C1 entwickeln und bauen zu lassen. Das konventionelle Monocoque entstand in England. Ursprünglich wollte der kanadische Ölmillionär Walter Wolf das Projekt finanzieren, er schaffte auch den Kontakt zu Lamborghini, der zur Verwendung des 3,5-Liter-Zwölfzylinders führte. Das Auto wurde allerdings erst im August fertig, deshalb nahm Konrad an den Rennen in Monza, Le Mans und Silverstone noch mit einem Porsche 962 teil. Am Nürburgring verpasste man die Qualifikation, erstmals war man im September in Magny Cours dabei, dort ging allerdings nach 18 Runden der Anlasser kaputt. In Mexiko und Autopolis bremsten Getriebeschäden Konrad und seinen schwedischen Copiloten Stefan Johansson. So endete das C1-Abenteuer mit eigenem Auto völlig erfolglos und der Teamchef zog die Reißleine, der Konrad Lamborghini tauchte nie mehr im Rennen auf.

Mit dem Konrad und dem bereits avisierten Brun bringt Raceland den Mut auf, sich bei Spark zwei interessante, aber völlig erfolglose Gruppe C-Renner der Saison 1991 produzieren zu lassen. Schön, dass es neben den Porsche, Peugeot, Jaguar und Mercedes auch solche Underdogs als Modell gibt. Auch der Konrad bietet die bei den Gold Edition üblichen Qualitäten, feine Details, saubere Lackierung und Dekoration, schöne Räder und feine Spoiler und Heckflügel. Auffällig sind bei diesem Auto die ausgeprägten Luftkanäle am Cockpit vorbei bis zum Heck sowie die Gestaltung des Luftein- und auslasses des Frontkühlers. Also eigentlich alles perfekt, wenn bei mir nicht gewisse Zweifel an der Formgebung aufkämen. Die Frontscheibe sieht auf den mir vorliegenden Fotos höher und stärker gewölbt aus, die Schnauze wirkt etwas flacher. Das ist aber persönliches Empfinden, Bilder können aufgrund des Blickwinkels durchaus täuschen. Eine interessante Bereicherung des Gruppe C-Starterfeldes in der Vitrine stellt Franz Konrads Zwölfzylinder-Lamborghini auf jeden Fall dar!

Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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