Dienstag, 16. Juli 2019

Goldener Reiter - BMW 320 Gr. 5 Warsteiner/GS-Tuning von Spark für Raceland, 1:43

Jörg Obermosers goldener Renner ist bereits der achte BMW 320 als 1:43er in Racelands Gold Edition, dass bereits sechs Modelle ausverkauft sind, spricht für das riesige Sammlerinteresse an diesen Gruppe-5-Autos.

Die Saison 1977 brachte der DRM den Wechsel in die Gruppe 5, während in der großen Division der Porsche 935 das Maß der Dinge war, präsentierten die Münchner für die Division 2 ihr sogenanntes Junior Team, bestehend aus Marc Surer, Eddie Cheever und Manfred Winkelhock, die die nagelneuen 320 Gr. 5 in Werksfarben bewegen sollten. Genaugenommen war das in nur drei Monaten entwickelte Auto eine Kombination vieler Komponenten des bewährten CSL-Coupés und des 2-Liter-Formel-2-Triebwerks mit der Optik eines stark modifizierten und verbreiterten 3er BMW. Während die Schnitzer-Truppe aus Freilassing mit einem 2002 mit selbst entwickeltem Turbomotor einen ganz anderen Weg ging, nutzten Privatteams wie HAT oder GS-Tuning die Möglichkeit, einen 320 Gruppe 5 vom Werk zu kaufen. Gerhard Schneider, dessen Initialien für den Freiburger Tuningbetrieb standen, hatte sich im Südwesten Deutschlands ein Firmenimperium geschaffen und neben einer großen BMW-Vertretung wollte man ernsthaft Rennsport betreiben. Mit Jörg Obermoser als Fahrer schaffte man 1974 den größten Erfolg, mit seinem BMW 2002 wurde er zweiter der Division 2. Der Ingenieur und Rennfahrer Dieter Basche, dem sicherlich der Erfolg zu verdanken war, verließ GS-Tuning, so dass man 1977 mit dem neuen, unerprobten 320 nicht an die Erfolge anknüpfen konnte. Selbst größere Umbauten, die die Kühleranordnung und die Aerodynamik betrafen, führeten nicht zum gewünschten Erfolg, mit lediglich zwei fünften Plätzen konnten das Team und Jörg Obermoser nicht zufrieden sein, was zur Trennung führte. Obermoser verstärkte seine Einsätze mit Eigenbau-Sportwagen unter der Marke TOJ, GS fand mit dem jungen Österreicher Markus Höttinger in die Erfolgsspur zurück. Ein DRM-Gesamtsieg gelang aber erst 1980 mit Hans Heyer und Lancia.

Wie oft, wählte Friedrich Lämmermann von Raceland für sein Modell ein Einsatzfahrzeug vom Norisring. Dieses Rennen ging als Crashfestival in die Geschichte ein, die BMW-Junioren, vor allem Marc Surer, waren mitten im Kampfgetümmel mit dem Vorjahresmeister Hans Heyer auf Ford Escort, der ein Wrack ins Ziel rettete. Jörg Obermoser konnte mit dem GS-BMW nicht eingreifen, er landete nach eher unspektakulärer Fahrt mit drei Runden Rückstand auf Platz 5.

Da Fotos des GS-BMW vom Norisring schwer zu finden sind, muss man sich auf die bekannt akribische Recherche des Raceland-Teams verlassen. Auffällig sind bei diesem Auto die aerodynamischen Veränderungen wie die Leitbleche auf den vorderen Verbreiterungen, die wegen der Verlagerung der Kühler gerundeten hinteren Kotflügel und vor allem die Leitbleche zwischen der C-Säule und dem Heckflügel. Ein nettes Detail sind die Abdeckungen der inneren Scheinwerfer mit vier sichtbaren Schraubenköpfen. Ansonsten die gewohnten Qualitäten, feinste Details, hohe Qualität der Lackierung und Beklebung, schöne Räder. Die hochglänzende goldene Farbe wirkt im Vergleich zu anderen Warsteiner-Miniaturen satter und dunkler, aber das ist schwierig zu bewerten. Was mich pesönlich etwas stört, ist die im Vergleich zum Vorbild relativ breite A-Säule des Modells, wodurch die Windschutzscheibe zu klein aussieht. Ansonsten macht Racelands goldener 320 richtig Freude, da er nicht nur eine Beklebungsvariante, sondern ein eigenständiges Rennauto darstellt.

Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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