Sonntag, 14. Juli 2019

Rennkarriere mit Licht und Schatten - BMW M8 GTE von Minichamps, 1:18

Für die erste "Super-Season" der Langstrecken-WM WEC 2018/2019 verkündete BMW den Einstieg in der heißumkämpften GTE-Kategorie. Gegen die große und erfahrene Sportwagenkonkurrenz von Porsche, Ferrari, Aston Martin und Ford wollten die Münchener mit dem neuen M8 GTE antreten, einem GT-Rennboliden auf Basis des seinerzeit noch gar nicht präsentierten 8er Coupés. Angetrieben durch einen V8-Motor mit Turboaufladung, der bis zu 600 PS leisten soll, ist der M8 GTE aerodynamisch gegenüber dem Straßenpendant deutlich verändert und bringt dank Leichtbaumaterialien trotz seiner Größe nur knapp 1.220 kg auf die Waage. Für die WEC wurde das Team MTEK mit den Einsätzen betraut, in der IMSA-Serie in den USA und Kanada kümmert sich das Team RLL Racing um die beiden dort eingesetzten Fahrzeuge. Seine Premiere feierte der M8 GTE bei den 24 Stunden von Daytona, bei denen er mit den Plätzen 7 und 9 enttäuschend abschnitt. BMW machte hierfür die schlechte Einstufung in der "Balance of Performance" verantwortlich, die daraufhin noch einmal durch die IMSA angepasst wurde - und prompt waren die M8 GTE mit bei der Musik. Bis zum Saisonende gab es zwei Klassensiege und Podiumsplätze zu feiern, die Saison 2019 begann optimal mit einem Klassensieg bei den durch sintflutartige Regenfälle geprägten 24 Stunden von Daytona.

In der WEC hingegen verlief die "Super-Season" für BMW enttäuschend. In Fuji und Sebring gab es immerhin zwei zweite Plätze, aber im Grunde war der M8 GTE nie siegfähig. BMW beschloß daraufhin, nach Ende der ersten Saison wieder aus der WEC auszusteigen. Dafür war aber nicht nur das eher sparsame sportliche Abschneiden verantwortlich, sondern auch die insgesamt düsteren Aussichten für die Serie mit dünn besetztem Starterfeld und Querelen um zukünftige Reglements. In der IMSA hingegen bleibt man weiterhin am Start und hat mit Klassensiegen und Podiumsplätzen das Potenzial des M8 GTE aufgezeigt.

Eine echte Erfolgsgeschichte ist der BMW M8 GTE also bisher nicht, dennoch ist das große Renncoupé aus München in meinen Augen eine der attraktivsten Erscheinungen unter den GTE-Boliden. Ein Modell dieses Autos ist schon längst überfällig doch seit der Präsentation des Vorbildes im Herbst 2017 ist, außer Ankündigungen, noch nicht viel passiert - bis jetzt! Beim freundlichen BMW-Händler ist nun in der BMW-Collection das erste Modell des M8 GTE im Maßstab 1:18 erschienen. Für das Modell zeichnet Minichamps verantwortlich und es ist im üblichen Stil der aktuellen Motorsport-Neuerscheinungen aus Aachen gehalten: Diecast-Karosserie, keinerlei öffnende Teile.

Die Karosserieproportionen treffen die Minichamps-Modelleure gewohnt gut. Die Lackierung wird mit einer Kombination aus Schablonenlackierungen, Drucken und hervorragend verarbeiteten Decals nachgebildet. Ich bin ja ein großer Fan der aktuellen BMW-Werkslackierung und es freut mich, dass Minichamps diese perfekt umsetzt - bis hin zu den matten Streifen auf der Karosserie. Es gibt reichlich Karbonnachbildungen, teils als Decals, teils als Drucke. Der schwer einzusehende Innenraum hat Decals für Bedienelemente und Details wie z.B. das Sicherheitsnetz. Vorne und hinten gibt es schöne Leuchten, mir gefallen auch die zusätzlichen LED-Leuchten vorne für den Nachteinsatz sehr gut. Die Felgen in einem Gold/Bronzeton geben den Blick auf solide Bremsennachbildungen frei. Die Vorderachse ist lenkbar, was den realistischen Eindruck des Modelles deutlich verbessert.

Ein bisschen rätselhaft bleibt einzig die Beschriftung des Modelles. Es scheint eine Kombination aus dem Präsentationsauto und den Rennwagen aus der IMSA, aber ein genau passendes Vorbild habe ich nicht gefunden. Das schmälert meine Freude allerdings kein bisschen, die Premiere des BMW M8 GTE von Minichamps finde ich sehr gelungen und ich freue mich auf die ersten echten Rennvarianten, die nun hoffentlich nicht auch wieder so lange auf sich warten lassen!

Text und Fotos: Georg Hämel

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