Mittwoch, 13. März 2019

Noch ein Magenbitter - Ford Escort RS Turbo Zakspeed Kuemmerling von Spark für Raceland, 1:43

Bereits vor einem Jahr konnten wir einen Zakspeed Turbo Escort von Raceland präsentieren, das Auto von Hans Heyer von der Saison 1977 war sehr schnell ausverkauft. Dementsprechend wird der eben erschienene Einsatzwagen des Privatfahrers Wolfgang Boller von vielen Sammlern heiß begehrt sein. In diesem Outfit mit dem Sponsor Kümmerling war Boller 1980 nur am Norisring unterwegs, eine alkoholfreie Variante bietet Spark übrigens aktuell in seiner Deutschland-Serie an.

Der Erdbauunternehmer Wolfgang Boller nahm bereits 1979 mit einem Ford Escort an der DRM teil, immerhin konnte er mit dem sicherlich unterlegenen Material einen 9. und drei 10. Plätze in der Division II erringen. Für 1980 kaufte Boller einen von Zakspeed zugunsten des Capri ausgemusterten Escort Turbo, mit dem er wieder an den Läufen der DRM teilnehmen wollte. Gegen den massiven Werkseinsatz konnte er immerhin drei 4. und drei 5. Plätze erreichen. Im Folgejahr startete er mit dem Turbo, aber auch mit einem Escort II mit Cosworth-Triebwerk, dieses Auto ermöglichte ihm 1982 den Gesamtsieg in der Deutschen Rennsport-Trophäe, eine etwas unterhalb der DRM angesiedelte Rennserie für Privatfahrer, die DRM wurde in diesem Jahr ja bereits für die Gruppe C geöffnet und von Bob Wollek gewonnen. 1983 sagte Boller dann adieu zu Ford und versuchte sich mit einem BMW M1 in der Trophäe, ausserdem ist eine Teilnahme bei den 1.000 km von Spa dokumentiert, dort teilte er sich einen URD mit Walter Lechner und Jürgen Kannacher.

Es war natürlich für einen Privatfahrer sehr schwer, potente Sponsoren zu finden. Aber zumindest für das Rennen am Nürburgring hatte Wolfgang Boller das Glück, an die Kümmerling KG seinen ganzen Escort als Werbefläche vermieten zu können. Zusammen mit Jägermeister (Mampe hatte sich nach 1979 verabschiedet) war damals einiges an Alkoholwerbung unterwegs, das würde man heute so nicht mehr erlauben.

Obwohl Wolfgang Boller für einen Prvatier durchaus ordentliche Ergebnisse erzielte, blieb sein Einsatz nahezu undokumentiert. Eine Kontrolle im Jahrgang 1980 der Zeitschrift sport auto ergab genau ein Foto des Escort Turbo, die Verfasser der Artikel über die DRM-Rennen waren in erster Linie mit den Kämpfen zwischen Hans Heyers Lancia Beta Montecarlo, Strietzel Stucks Schnitzer-BMW Flachbau und den Zakspeed Capri von Harald Ertl und Klaus Niedzwiez beschäftigt. Gerade deshalb müssen und dürfen wir davon ausgehen, dass Raceland zusammen mit Spark wieder bei namhaften Fotografen und Archiven Fotos besorgt hat, um das Modell originalgetreu nachbilden zu können.

Man hat also nicht einfach das 77er Auto anders beklebt, sondern auf viele kleine Details geachtet: Der Frontspoiler ist anders geformt und zusätzlich befestigt, der Kühlergrill ist komplett schwarz, die Motorhaube weist zusätzliche Lufteinlässe auf, die Rückspiegel sind anders positioniert, die Wagenheberaufnahmen am Heck fehlen, der Auspuff verläuft etwas anders und die Türgriffe sind verchromt. Am auffälligsten sind natürlich andere Räder, wobei an der Hinterachse der Raddurchmesser stark vergrößert wurde. Ansonsten finden wir die üblichen Spark-Qualitäten, saubere Lackierung und Beklebung, feine Details, tolle Verarbeitung. Ob einem das eher bunte Outfit des Kuemmerling-Escort mit der Schnapsreklame über den blauen Ford-RS-Schrägstreifen gefällt, mag Geschmacksache sein, auf jeden Fall ist dieser Escort ein auffälliges Modellauto, das die DRM-Sammlung bereichert. Deshalb gehen wir davon aus, dass die 300er Auflage relativ schnell ausverkauft sein dürfte.

Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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