Dienstag, 5. März 2019

So fing es an - Ferrari 250 GT Berlinetta Competizione "Tour de France 1957" von CMR, 1:18

Die Rennhistorie der Generationen des Ferrari 250 GT ist eine Erfolgsgeschichte, die im Motorsport ihresgleichen sucht. Ihren Anfang nahm sie, als die FIA für das Jahr 1955 ihr Reglement für Sportwagenrennen überarbeitete. Eine wichtige Änderung betraf dabei die Gran Turismo-Kategorie, die nun in verschiedene Klassen eingeteilt wurde. Den größten Wettbewerb erhoffte man sich dabei in der Klasse für GT-Rennwagen mit 2 bis 3 Litern Hubraum. Ferrari war natürlich in dieser Klasse vertreten, aber die zu erwartende Konkurrenz von Jaguar, Aston Martin und die bereits stark vertretenen Mercedes 300 SL machten eine Überarbeitung des vorhandenen 250 GT notig. Das Ergebnis war die 250 GT Berlinetta Competizione, die letztendlich die Basis für jene lange und von zahllosen Siegen gekrönte Rennhistorie bildete - bis hin zum legendären 250 GTO.

Den ersten großen Triumph gab es 1956 als Alfonso de Portago und sein Beifahrer Edmont Nelson mit ihrer Berlinetta Competizione niemand anderes als Stirling Moss im Mercedes 300 SL auf der "Tour de France" schlagen konnten. In Erinnerung an diesen großen Erfolg wurde das Fahrzeug danach inoffiziell als 250 GT Tour de France bezeichnet - und der Sieg war ein gutes Omen für die Ferrari-GT-Rennwagen bei dem Etappenrennen quer durch Frankreich. Bis 1964 sollte immer ein Ferrari 250 ganz oben auf dem Siegerpodest stehen - zuletzt waren es 1964 Lucien Bianchi und Georges Berger in ihrem 250 GTO. Alleine drei dieser Siege errangen Olivier Gendebien und Lucien Bianchi in verschieden karossierten Exemplaren der 250 GT Rennberlinetta.

Der schnörkellose Karosserieentwurf der ersten 250 GT Berlinetta Competizione stammte von Pininfarina und war in Grundzügen auch schon bei anderen Ferrari verwendet worden. Die leichten Aluminiumkarosserien entstanden bei Scaglietti, in der ersten Serie von 1956 wurden neun Exemplare gefertigt. Das vorletzte Fahrzeug dieser Serie trug die Fahrgestellnummer #0563GT und wurde, in kräftigem Blau lackiert, an den französischen Rennfahrer Jacques Péron ausgeliefert. Dieser hatte sich sowohl im Rallyesport, als auch auf der Rundstrecke einen Namen gemacht und war insbesondere bei der "Tour de France" immer wieder im Spitzenfeld zu finden. Mit seinem neuen Ferrari 250 GT erreichte er 1956 einen achten Platz, erfolgreicher lief es 1957, als er mit seinem Co-Piloten Georges Burggraff den fünften Platz belegen konnte - knapp hinter Stirling Moss.

Genau dieses Vorbild hat sich nun CMR für eine 1:18-Nachbildung ausgewählt. Die erste Serie der Berlinetta Competizione hat man bereits im vergangenen Jahr in Rot oder Silber ausgeliefert, nun ist mit dem Modell der Péron-Rennberlinetta also auch die erste echte Rennvariante erhältlich. Das Modell ist korrekt im französischen Rennblau lackiert und trägt den Längsstreifen in den Farben der Trikolore, wie ihn Péron seinerzeit auf seinem Wagen lackieren ließ. Die Scaglietti/Pininfarina-Linie der ersten Serie trifft CMR perfekt und mein Exemplar zeigte sich auch noch sehr gut verarbeitet. Der Innenraum in Braun ist korrekt, das Vorbild ist hier allerdings ein bisschen blasser.

Vorne gibt es Hauptscheinwerfer hinter einer transparenten Abdeckung und einen großen ovalen Kühlerschlund. Der Kühlergrill ist schwarz gehalten, was nicht richtig ist. Hätte man den Grill unlackiert gelassen, wäre es korrekt gewesen, aber hätte vielleicht auch ein wenig zu dominant gewirkt? Wie auch immer, so ist es nicht richtig, aber die Wirkung passt dennoch ganz gut. Die Speichenräder sind sehr fein und schön gelungen, die Scheibenwischer hingegen könnten etwas feiner sein. Hinten gibt es kleine Rückleuchten und auch die dritte Leuchte, die an Pérons Auto zu finden war. Die seitlichen Luftauslässe tragen geätzte Gitter, das Interieur ist gut detailliert und es lassen sich farblich hervorgehobene Schalter und verschiedene Instrumente am Armaturenbrett erkennen. Nur die Darstellung der Pedale ist sehr grob, würdigen wir also lieber noch einmal die gelungene Außenoptik dieses klassischen Renn-Ferrari, mit dem sich nun auch in den Sammlervitrinen der Weg vom 250 GT über den 250 GT SWB bis hin zum 250 GTO immer lückenloser darstellen lässt. Ein sehr schönes Modell, dem hoffentlich noch viele weitere Ferrari aus dem Hause CMR folgen!

Text und Fotos: Georg Hämel

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