Samstag, 5. Januar 2019

Der Löwenbräu-Renner - Porsche 935/80 12H Sebring 1984 von TSM, 1:43

Vor allem in den USA hatten die Porsche 935 ein sehr langes Rennleben und wurden manchmal optisch ziemlich heftig umgestaltet. Ein schönes Beispiel präsentiert uns TSM mit dem Sebring-Teilnehmer von 1984 in Löwenbräu-Outfit.

Das Vorbild entstand 1980 bei Peter Greggs Team Brumos in den USA, Rohkarosserie, Chassis 000 00028, Motor und Ladeluftsystem kamen kostenlos von Porsche, dazu gab es noch 229.000 $ als Unterstützung vom Werk. Man verwirklichte beim Aufbau eigene Ideen, wie eine breitere Spur vorne und längere und anders geformte Front- und Heckpartien. Gregg selbst hatte nicht mehr viel von dem Auto, beim ersten Versuch scheiterte er an der Qualifikation, kurze Zeit später beging er aus nicht erfindlichen Gründen Selbstmord. Der Porsche wurde dann von Greggs Cheftechniker Jack Atkinson nochmals modifiziert, auffällig war vor allem das ausgestellte, nochmals verlängerte Heck. Bruce Leven kaufte das Auto 1981 und fuhr damit eifrig bei den US-Läufen der Marken-WM und in der IMSA, oft zusammen mit Hurley Haywood und Al Holbert. Immerhin sprang ein dritter Platz bei den 12h von Sebring 1983 und ein vierter bei den 24h von Daytona heraus. Für Sebring 1984 wurde der ursprünglich weiße 935 für den Sponsor Löwenbräu blau lackiert (oder foliert?). Dieser nicht erfolgreiche Einsatz (Motorschaden nach 123 Runden) war auch der letzte im Besitz von Bruce Leven, er kaufte einen Porsche 962, während der 935 an einen Amerikaner namens Werner Frank ging, der ihn aber 1985 nicht mehr einsetzte. Einige Besitzerwechsel später kam 000 00028 in den Genuss einer Vollrestaurierung, die ihn wieder ins Brumos-Outfit von 1980 versetzte, allerdings blieb das Heck in der später veränderten Form erhalten. Dennoch sahen die 12 Stunden von Sebring einen Porsche 935 als Sieger, der Kolumbianer Mauricio de Narvaez mietete bei Joest den alten 935 J und holte als Copiloten Hans Heyer und Stefan Johansson. Alle Favoriten hatten Probleme oder schieden aus und am Ende lachten die drei mit ihrem Gebrauchtwagen am besten.

Schaut man sich das TSM-Modell an, lässt sich unschwer erkennen, dass es wohl aus der Spark-Fabrik kommt, die Bodengruppe und die gesamte Machart deuten darauf hin. Gute Form, saubere Verarbeitung und Unmengen von Details lassen den 935 zusammen mit der blauen Lackierung und dem Biersponsoring sehr attraktiv wirken. Besonders die feinen Spoiler, das Netz und der Lüftungsschlauch im Fahrerfenster sowie die Lufthutzen in den hinteren Seitenscheiben fallen positiv auf. Das Cockpit und die Technik am Heck sind sehr gut nachgebildet, auch Kleinigkeiten wie die verschiedenen Aussenspiegel links und rechts werden beachtet. Ob die blaue Farbe nicht etwas zu kräftig ausgefallen ist, können wir leider nicht zu 100 % überprüfen.

Wenn man erst einmal den geforderten Preis, der mit rund 90 Euro 50 % über einem vergleichbaren Spark-Modell liegt, verdaut hat, ist TSMs Porsche 935 eine attraktive Bereicherung für die Sammlung.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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