Mittwoch, 2. Januar 2019

Röhrls trauriges Eifel-Finale - Porsche Carrera RSR 3.8 Maredo 24h Nürburgring 1993 von Spark, 1:43

Anfangs der 90er Jahre durchschritt Porsche sowohl wirtschaftlich als auch sportlich ein ziemlich tiefes Tal. Das CART-Programm wurde bereits 1990 ohne großen Erfolg beendet, der Formel 1-Einsatz mit Arrows und einem neu konstruierten 3,5-Liter-Zwölfzylinder war ein Flop und der inzwischen alte 962 hatte in der nicht mehr interessanten Sportwagenweltmeisterschaft keine Chancen mehr. Neue Regeln für den GT-Sport traten erst 1994 in Kraft, so blieben in erster Linie Privateinsätze mit den Carrera RSR 3.8. Nur selten sah man Werksautos am Start, so bei den 12h von Sebring, als das Team Röhrl/Haywood/Stuck auf einem 911 Turbo S immerhin Platz 7 belegen konnten, in Le Mans schied die gleiche Mannschaft durch einen Unfall nach sieben Stunden aus. Immerhin konnten Roock Racing für Porsche die 24h von Spa, die allerdings wegen des Todes von König Badouin bereits nach 15 Stunden endeten, und Konrad Motorsport die 24h am Nürburgring gewinnen.

Walter Röhrl war ja eigentlich schon am Ende seiner Motorsportkarriere, aber das eine oder andere Rennen ging für den Porsche-Repräsentanten doch noch mit. So auch bereits 1992 am Nürburgring, wo der große Niederbayer zusammen mit Manthey, Biela und Stuck einiges an Rennerfahrung vereinte. Obwohl der Carrera RS ziemlich seriennah war, brachten die vier den Porsche als Dritte aufs Siegerpodest. Deshalb war Röhrl hocherfreut, dass er im nächsten Jahr mit Uwe Alzen, Harald Grohs und Jürgen von Gartzen einen Werks-Carrera RSR mit rund 340 PS fahren durfte und für Aufsehen sorgte. Morgens um 4 Uhr hatte der Porsche drei Runden Vorsprung auf die Konkurrenz, als das Ausrücklager brach und sich kein Gang mehr einlegen ließ, ein ganz bitterer Ausfall. Auch der zweite Versuch als Zusatzfahrer auf dem privaten Carrera von Schorsch Memminger, Fritz Müller und Jürgen Barth endete frühzeitig, die Hoffnung, von Platz vier noch weiter nach vorne zu fahren, wurde von einem Privatfahrer auf VW Golf zunichte gemacht, der trotz blauer Flaggen Röhrl die Tür zumachte und ihn über den Randstein in einen Reifenstapel zwang. Man kann sich Walters Stimmung nach diesem Einsatz sicherlich vorstellen, blieb es auch der letzte bei den 24 Stunden.

Spark hat jetzt in seiner Deutschland-Serie ein Modell dieses privaten Porsche präsentiert. Der rote 911er mit den vielen Sponsoraufklebern sieht durchaus attraktiv aus, wenn auch ziemlich viele verschiedenfarbige Aufkleber die Optik nicht gerade begünstigen. Im Vergleich mit Fotos ist aber alles am richtigen Platz. Ob sich das Müllerbräu aus Pfaffenhofen allerdings gut mit dem Bitburger der Rennsponsors vertragen hat, ist fraglich. Die Gesamtform und die Details passen jedenfalls sehr gut, die BBS-Räder mit den roten Einsätzen füllen die Radhäuser gut aus. Das Cockpit glänzt in nacktem rot, lediglich der Schalensitz und das Armaturenbrett sind mattschwarz. Am Heck finden sich eingesetzte Endrohre und eine transparente Blende mit Porsche-Schriftzug. Die beiden Zusatzscheinwerfer auf der Fronthaube sollten allerdings auf höheren Sockeln sitzen, auffällig, dass der Röhrl-Schriftzug größer als die anderen Fahrernamen ist, wahrscheinlich wurde er eben im Nachhinein aufgeklebt.

Wenn diesem Porsche auch kein Erfolg beschieden war, ist er doch eine nette Bereicherung, vor allem für Röhrl-Fans und ein recht attraktives Modellauto.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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