Sonntag, 9. Dezember 2018

Ein Traum wird wahr - De Tomaso Vallelunga von Autocult, 1:43

Bereits vor acht Jahren äußerten wir bei der Präsentation des De Tomaso Deauville von NEO Scale Models den Wunsch nach einer Vallelunga-Miniatur, dank Thomas Roschmanns Autocult-Label können wir diesen kleinen Mittelmotorsportwagen endlich in der Vitrine parken.

Alejandro de Tomaso wurde am 10. Juli 1928 in Buenos Aires geboren. Bereits 1945 bestritt er sein erstes Autorennen auf einem Bugatti 35, dem weitere folgen sollten. Zehn Jahre später verließ er seine Heimat aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen und baute in Modena eine kleine Rennwagenmanufaktur auf, die in erster Linie Monoposti für die Formeln Junior, 2, aber später sogar 1 konstruierte. Neben zwei erfolglosen Formel-1-Rennen bestritt De Tomaso mehrere Langstreckenrennen, meist auf OSCA, woraus 1958 immerhin zwei Klassensiege in Le Mans und Sebring resultierten. Im gleichen Jahr heiratete er die aus einer sehr wohlhabenden US-Familie stammende Rennfahrerin Isabelle Haskell, deren Vermögen für die kleine Firma ein Segen war.

Der Argentinier hatte aber noch größere Träume, die später in einem Autokonzern mündeten. Aber erst einmal galt es, Straßensportwagen zu produzieren, die die Pläne finanzieren sollten. Deshalb entstand auf Basis eines kleinen, 1963 in Turin präsentierten Rennsportspiders mit Mittelmotor und Zentralträgerrahmen das Vallelunga Coupé. Dieses damals supermoderne Konzept mit Radaufhängungen wie ein Formel 1 wurde mit einem getunten Vierzylinder aus dem englischen Ford Corsair und einer von Trevor Fiore hinreissend gezeichneten, zierlichen Karosserie mit einem extrem leicht wirkenden Dachaufbau komplettiert. Den Aufbau der zwei Prototypen aus Aluminium besorgte die Carrozzeria Fissore, von den ca. 55 „Serienautos“ unterschieden sie sich optisch vor allem durch eine komplett aufklappbare Heckpartie. Die Folgeproduktion übernahm die Carrozzeria Ghia, aus Kostengründen ging man zu einer Kunststoffkarosserie über. Die 105 PS aus dem Ford-Triebwerk reichten bei 660 kg Gewicht und guter Aerodynamik für über 205 km/h, die Voraussetzungen für eine perfekte Straßenlage waren gegeben. In Italien gelangen mit dem Vallelunga einige sportliche Erfolge bei nationalen Rennen, international hatte das kleine Coupé sich keine Meriten verdient. Und bereits 1966 machte De Tomaso mit der Mangusta Furore, dieser spektakuläre Mittelmotorsportwagen mit 4,7-Liter-Power ließ den Vallelunga schnell in der Versenkung verschwinden. Erwähnenswert vielleicht noch, dass neben der Mangusta in Turin 1966 der Pampero stand, ein ebenfalls von Ghia gezeichneter Spider auf Vallelunga-Basis, der aber ein Einzelstück blieb.

Beim Auspacken des Autocult-Modells war natürlich die Spannung groß und die Freude anschließend noch größer, der Vallelunga in 1:43 ist hervorragend gelungen. Die zierliche, leicht gerundete Silhouette, die extrem schlanken Dachpfosten, aber vor allem die riesige Heckscheibe sind perfekt wiedergegeben. Auch die kleinsten Details finden Beachtung, ob winzige Seitenblinker, Ghia-Logos an der Flanke (rechts leider etwas schief aufgebracht), Leuchteinheiten, Lüftungsgitter, wie am Heck. Die Räder sind vorbildgerecht geformt, mit der Breite kann man leben, der heutige Autofahrer kann sich schwer vorstellen, dass man damals vorne mit 145x13 und hinten mit 165x13 auskam. Die auch beim Vorbild eher karge Innenausstattung ist komplett nachgebildet, vor allem das Lenkrad mit durchbrochenen Metallspeichen erfreut das Auge. Bleiben noch die vorbildgerecht angebrachten Scheibenwischer, der rechts hinten mündende Doppelauspuff und der zwar zierliche, aber bei einem Italiener aus dieser Zeit nicht unbedingt notwendige Aussenspiegel.

All das fügt sich zu einem sehr schönen Modell, von dem wir, wie schon gesagt, lange geträumt haben. Die Reihe der klassischen De Tomaso-Serienautos in der Vitrine ist damit endlich komplett!

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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