Donnerstag, 19. Juni 2008

Britischer Luxus - Jaguar Mk VIII von Neo Scale in 1/43

Die Sensation der Auto Show im Earl's Court 1950 war der Auftritt der neuen großen Jaguar-Limousine, des Mk VII. Mit dem klassischen Sechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen, 3442 ccm Hubraum und 160 PS, einer hinreißend eleganten Form und luxuriöser Ausstattung sollte beim Preis die magische Grenze von 1.000 £ Sterling unterschritten werden. Der größte Teil der Produktion wurde allerdings anfänglich für damals harte Dollars in die USA verschifft, und bis die Briten selbst zugreifen konnten, wurde der Preis um über 30 % erhöht. Mit über 47.000 Exemplaren der drei Baureihen Mk VII, Mk VIII und Mk IX kann man aber schon von einem Erfolg reden, so kurz nach dem Krieg gab es vor allem in Europa doch nicht so viele potentielle Käufer. Die Produktion wurde 1961 eingestellt, dann kam mit dem Mk X der Nachfolger.

Neo Scale hat sich für das erste Modell in einer kommenden Reihe den Mk VIII von 1956 ausgesucht. Besondere Merkmale im Gegensatz zum Mk VII sind die ungeteilte Frontscheibe, die etwas ausgeschnittenen hinteren Radabdeckungen (wheel spats), ein stärker umrandeter Kühler und die geschwungenen Zierleisten an den Flanken, beim Modell noch durch die wahlweise Zweifarbenlackierung verstärkt. Die Motorleistung betrug bereits 210 PS, gut für 170 km/h.

Der erste Anblick des Modells lässt den Betrachter staunen. Die Detaillierung und der Gesamteindruck der imposanten Jaguar Limousine sind perfekt. Die Vorderpartie mit Kühler, Scheinwerfern, Gittern für die Hörner und der Raubkatze auf der Haube ist bestens wiedergegeben, alle Zierleisten (Haube, Gürtellinie, Flanken) sind als Ätzteile eingesetzt, ebenso die Fensterumrandungen. Haben Sie schon einmal bei einem 1/43-Modell geöffnete Dreiecksfenster gesehen? Ich kann mich nicht erinnern. Rückspiegel, Scheibenwischer, Türgriffe, Kofferdeckelgriff und Stoßstangen sind einzeln eingesetzt, Schriftzüge am Heck (Jaguar Automatic und Mk VIII) perfekt in Chrom aufgebracht, kleine Gags sind das holländische Nationalitätskennzeichen, die feine Antenne (kein Plastikstab) und das geöffnete Schiebedach. Räder und Reifen sind einwandfrei, der Unterboden ist einfach gehalten, mit einer Wiedergabe der Hauptkomponenten und einem angesetzten Doppelrohrauspuff.

Im Innenraum geht das Staunen weiter. Holzfurnier auf dem Armaturenbrett, den Türverkleidungen und sogar auf den Innenseiten der Fensterstreben. Das Armaturenbrett selbst ist sauber bedruckt, Lenkrad, Pedale, Automatikwählhebel und Innenspiegel wurden nicht vergessen. Die Sitzbänke (auch vorne bei der Automatikversion!) sind in mattem Hellgrau gehalten, hier wären ein paar Fältchen schön, aber das ist nicht als Kritikpunkt zu sehen.

Die Lackierung in schwarz mit grau abgesetzten Flanken steht dem Jag ausnehmend gut, bei meinem Exemplar ist die Lackqualität sehr gut, ebenso wie die gesamte Ausführung und Montage. Bei diesem Aufwand auf Kleinserienniveau ist der Preis von ca. 43 Euro voll gerechtfertigt. Es empfiehlt sich wieder der Gang zum gut sortierten Fachhändler, da es bei solch aufwändigen Modellen leider auch zu Qualitätsausrutschern kommen kann. Bei Supercars waren die kontrollierten Modelle alle sehr gut, Georg Hämel hat da leider schlechtere Erfahrungen gemacht.

Vor dem Erscheinen der kleineren Jaguar Limousinen waren die großen Schiffe übrigens auch sportlich erfolgreich, auf den Fotos sehen Sie einen Mk VII, der 1956 die Rallye Monte Carlo gewinnen konnte. Das Modell stammt von IXO für eine Kioskserie, wird aber wohl auch ins Normalprogramm kommen.

Für unser Fotomodell danken wir Alexander Schakow von Supercars in München.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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