Mittwoch, 18. Juni 2008

Neu von AutoArt: Mercedes 500 SEC und Ford Shelby GR-1 in 1:18

Wer in den achtziger Jahren finanziell gut bestückt war und sich keine Limousine in die Garage stellen, aber auch keinen Vollblutsportwagen zulegen wollte, kam am großen Mercedes-Coupé quasi nicht vorbei. Der SEC war das bevorzugte Gefährt der Schönen und Reichen, fand sich im Fuhrpark von Hollywoodgrößen und Formel 1-Stars. Das zurückhaltende, elegante aber dennoch sehr eindrucksvolle Design in Verbindung mit starken Fahrleistungen und einem äußerst gut ausgestatteten Interieur machten die Baureihe C126 zu einem großen Erfolg für Mercedes und so ist es nicht verwunderlich, dass sich diese Fahrzeuge auf dem direkten Weg zum echten Klassikerstatus bewegen.

Das AutoArt-Modell möchte den Erfolg des C126 in Modellform wiederholen. Ab sofort ist das Modell in Silber und Anthrazitmetallic im Handel erhältlich und auf den ersten Blick macht es einen sehr guten Eindruck. Im Detail sind einige Aspekte der Form nicht ganz vorbildgerecht umgesetzt worden, aber das Gesamtbild ist stimmig. Unschön sind uns einige Verarbeitungsschwächen am SEC aufgefallen, so sind an den - an sich sehr schönen - Chromfensterrahmen teilweise schlecht versäuberte Ränder zu finden. Sehr gelungen sind die Beleuchtungseinheiten, die sehr realistisch wirken.

Innen ist das komfortable Interieur aufwändig umgesetzt worden. Schablonenlackierungen, Detailbedruckungen und viele Einzelteile bilden den Innenraum sehr exakt nach, aber auch hier sind mit unsauberen Farbkanten und einer hässlichen Spalte zwischen Ober- und Unterteil des Armaturenbrettes unschöne Verarbeitungsschwächen zu finden. Unter der Fronthaube finden wir den großvolumigen Achtzylinder, den AutoArt gut nachgebildet hat, in Sachen Verkabelung wäre da aber eine filigranere Lösung wünschenswerter gewesen. Die bei AutoArt inzwischen schon üblichen feinen Haubenscharniere versöhnen uns allerdings gleich wieder. Der Kofferraum ist natürlich auch zu öffnen und - wie das in dieser Preisklasse auch sein muss - mit Teppichnachbildung ausgekleidet.

Das zweite neue AutoArt-Modell auf unserem Schreibtisch hat unserer Recherche zufolge in dieser Farbgebung kein Vorbild, aber das stört nicht weiter. Der Ford Shelby GR-1 ist ein reines Concept Car und bisher nur in unlackiertem Aluminium und später in Silbermetallic in 1:1 gezeigt worden. Das hier zu sehende Blaumetallic, das AutoArt dem Modell verpasst hat, passt aber ausgezeichnet zum Vorbild - schließlich ist das Design dieses Hochleistungscoupés an die legendären Cobra Daytona Coupés von Carroll Shelby angelehnt und diese waren meist eben blaumetallic lackiert und trugen weiße Längsstreifen.

Das Modell mit seiner endlosen Motorhaube trifft den Retro-Look des Vorbildes präzise und sieht einfach aus jeder Perspektive stark aus. Die filigranen Gitter im Heck, die gewaltigen Felgen - alles sehr gut umgesetzt. Der Lack bei unserem Muster war allerdings alles andere als hochglänzend und auch hier war die Verarbeitung nicht ganz ideal. Unter der großen Haube finden wir den V10-Motor, der auch in Modellform beeindrucken kann. Zahlreiche Nebenaggregate sind detailgenau nachgebildet, besonders die großen Rotoren am Kühler gefallen.

Die Türen schwenken nach oben, bleiben aber leider nicht aus eigener Kraft offen - man dachte eigentlich, dass AutoArt dieses Problem in den Griff bekommen hätte. Der Innenraum kann sich nämlich sehen lassen, schade, dass die Türen es dem Betrachter so schwer machen. Viele Tampondrucke, Schablonenlackierungen und Einzelteile sorgen für ein attraktives Ambiente. Teppichnachbildungen fehlen vorbildgerecht, allerdings ist der Fußraum auf allen und vorliegenden Vorbildfotos nicht blau ausgeschlagen, sondern nacktes Aluminium - aber vielleicht hat sich beim Original da etwas getan, bei solchen Studien ist das nicht auszuschließen.

Alles in allem also zwei schöne und gelungene Modelle, aber beide mit leichten Schwächen in der Verarbeitung. AutoArt kann das besser, das haben sie schon oft genug bewiesen. Dennoch, sammelnswerte und empfehlenswerte Modelle, die eine Bereicherung jeder 1:18-Sammlung darstellen.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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