Montag, 1. Oktober 2018

Schmal und elegant - AC Cobra 289 von Norev, 1:18

Der britische Sportwagenhersteller AC Cars hatte mit seinem ab 1953 gebauten AC Ace respektable Erfolge erzielen können. Der offene Sportwagen mit leichtem Rohrrahmen und Aluminiumkarosserie war von John Tojeiro entworfen worden, der sich offensichtlich von Ferraris 166 Touring Barchetta inspirieren ließ. Anfänglich wurden die AC Ace vom eigenentwickelten Reihensechszylinder angetrieben, der aber hoffnungslos veraltet war. Als Alternative bot man ab 1956 den Ace mir Bristol-Triebwerk an, eine Weiterentwicklung des BMW-Motors u.A. aus dem 328 - auch keine taufrische Motorisierung, aber deutlich dynamischer als der alte AC-Motor. Doch als Bristol 1961 die eigene Motorenfertigung einstellte, hatte AC Cars ein massives Problem. Der Retter kam in Gestalt des US-Rennfahrers und Fahrzeugtuners Carroll Shelby, der AC anbot, den Wagen mit großvolumigen Ford-V8-Triebwerken auszurüsten. AC Cars ging dankbar auf das Angebot ein.

Die modifizierten AC-Chassis lieferte man an Shelby American, wo zunächst der 4,3 Liter Ford-V8 verbaut wurde, später erhielt der nun "AC Cobra" getaufte Sportwagen den 4,7 Liter großen V8 aus dem Ford-Regal, der nun in Verbindung mit dem leichtgewichtigen Chassis für beeindruckende Fahrleistungen garantierte. Auch im Motorsport wurde die Cobra nun eingesetzt und konnte zahlreiche Erfolge erringen. Der Höhepunkt der Entwicklung der Cobra war dann die in Verbindung mit Ford neuentwickelte Cobra 427 mit 7-Liter-Ford-Maschine und unfassbaren Beschleunigungswerten.

Die frühe, schmale und dezente Cobra ist auf dem Modellmarkt gegenüber der brachialen Cobra 427 etwas in der Unterzahl. Im Maßstab 1:18 gab es ein sehr teures Modell von Exoto, aber für kleinere Geldbeutel waren überall nur die breiten späteren Cobras im Angebot. Norev hat diese Lücke mit einem Modell geschlossen, das die elegante Form des britisch-amerikanischen Roadsters zunächst einmal perfekt trifft. Wie viele der neuen Norev-Modelle ist auch hier nichts zu öffnen, Türen und Hauben bleiben geschlossen und auf ein Modell des Ford-V8 müssen die Sammler leider verzichten. Immerhin sind nun die Vorderräder lenkbar, das ist eine schöne Verbesserung gegenüber den vorigen Norev-Neuheiten. Die Cobra 289 ist in weiß und schwarz lieferbar, bei Norev selbst kann man sie als limitierte Variante in dunkelgrün bekommen.

Allen Modellen gemein ist eine schöne Karosserie und sehr feine Speichenräder, die den filigranen Look der frühen Cobra gelungen unterstreichen. Der Innenraum ist gut detailliert, die recht simpel aufgedruckten Instrumente sind vielleicht nicht ganz der Weisheit letzter Schluss, da wäre etwas mehr Tiefe schön gewesen. Hübsch sind hingegen das mehrfarbige feine Lenkrad und die winzigen aufgedruckten Befestigungsnippel für das Verdeck des Vorbildes. Gelungen sind auch die getönten Sonnenblenden am Scheibenrahmen und den feinen Haltegriff für die um Haltung ringenden Beifahrer hat Norev auch nicht unterschlagen. Vorne finden wir einen feinen Kühlergrill, hinten gibt es kleine Rückleuchten und zwei große Endrohre. Die Verarbeitung meines Modelles ist tadellos, Norev hat einmal mehr eine sehr überzeugende Miniatur auf den Markt gebracht

Text und Fotos: Georg Hämel

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