Sonntag, 9. September 2018

Spektakuläre Nase - Porsche 935 Meccarillos DRM 1980 von Spark, 1:43

Über den Porsche 935, einen der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten, haben wir immer wieder berichtet, die Geschichte dürfte soweit bekannt sein. Das Vorbild dieses Modells ist ein Kundenfahrzeug, das an das Team von Georg Loos ausgeliefert wurde, der es für die Saison 1980 an den Schweizer Claude Haldi verkaufte. Dieser setzte den 935 noch bis 1982 ein, dann kam die Gruppe C, so dass man mit dem Porsche nicht mehr an der WM teilnehmen konnte. Deshalb verkaufte Haldi den Porsche an einen Sammler, heute gehört er dem Belgier Stephan Meyers, der ihn regelmäßig bei klassischen Events einsetzt.

Für die Saison 1979 verkaufte der gut betuchte Aachener Geschäftsmann Georg Loos seine beiden 1977er Porsche 935, um beim Werk gleich drei der neuen 935 mit Doppelturbotriebwerken zu bestellen. Das Vorbild des Spark-Modells trug die Fahrgestellnummer 930 890 0015 und war der zweite von den drei Porsches. 1978 durfte der Holländer Toine Hezemans ans Steuer, ausser dem Debüt in Zolder gewann er noch weitere zwei DRM-Läufe sowie zusammen mit Hans Heyer und John Fitzpatrick den WM-Lauf in Mugello. Im folgenden Jahr kam Manfred Schurti statt des Holländers ins Team. In der DRM reichte es nur zu Platzierungen, Höhepunkt der Saison für den Liechtensteiner Schurti war das 1.000-km-Rennen am Nürburgring, das er zusammen mit Fitzpatrick und Bob Wollek siegreich beendete. Am Ende der Saison verkaufte Loos alle seine 935 und ließ sich in der Kundensportbetreuung ein neues Auto aufbauen. Mit diesem 000 00022 gelang Bob Wollek in Mainz-Finthen der überhaupt letzte Sieg für Loos in der DRM, 1981 beendete das Team seine Rennsportaktivitäten komplett.

Neuer Besitzer von 930 890 0015 wurde 1980, wie gesagt, der Schweizer Claude Haldi, der vorher einen älteren 935 besaß. Als Sponsor trat Meccarillos auf, eine Schweizer Marke für Zigarillos, die heute noch existiert. Die Erfolge blieben übersichtlich, richtig aufgefallen ist der Porsche erst mit der Schweizer Eigenbaunase, die etwas an einen 917 Turbo erinnerte und mit der Haldi bei seinem ersten Auftritt in Zolder immerhin Platz 6 belegte. Dazu kam noch ein zweiter Platz beim WM-Lauf in Dijon. Für 1981 wurde das Auto weiß lackiert und nach einem Unfall in Le Mans auf Kremer-K3-Spezifikation umgebaut, bis zum Einsatzende 1982 kamen keine nennenswerten Erfolge dazu. Der Porsche ging dann durch diverse Sammlerhände in der Schweiz, Frankreich und auch Deutschland, seit 2011 gehört er dem Belgier Stephan Meyers, der ihn 2012 wieder auf den alten GELO-Stand restaurieren ließ und seitdem bei Events wie Le Mans Classic, Spa Classic oder Goodwood Members Meeting fährt.

Spark reproduziert das spektakuläre Outfit des Meccarillo-Porsche hervorragend. Warum bei diesem Modell die Tabakwerbung bereits platziert ist, verstehen wir nicht ganz, haben aber natürlich nichts dagegen. Die Schnauze mit den flachen Scheinwerfern, der Serienhaube und den riesigen Windleitblechen ist perfekt nachgebildet und die Details sind, wie von Sparks 935-Modellen gewohnt, bis ins kleinste dargestellt. Ob Schiebefenster, Abschleppösen, kleine Zusatzspoiler am Heck oder Cockpit mit Überrollkäfig, alles ist am Platz. Die Beklebung sieht toll aus, lediglich am Dach stört wieder einmal die Trägerfolie zwischen dem Streifen und den Cibié-Logos, die die ansonsten hochglänzende Lackierung etwas matt erscheinen lässt. Aber ansonsten sind wir mit diesem Porsche 935 hochzufrieden, ein zwar nicht besonders erfolgreiches, aber sehr auffälliges Rennauto für die Vitrine, das uns Spark präsentiert. Die Auflage dieses in der Deutschland-Serie erschienenen Modells liegt übrigens bei 500 Stück, die Bestellnummer ist SG360.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

Die Informationen für diesen Artikel stammen zum großen Teil aus dem hervorragenden Standardwerk von Jürgen Barth/Bernd Dobronz „Porsche 934/935 - Die komplette Dokumentation“, das im Motorbuch Verlag erschienen ist. Ansonsten sind natürlich wie meist Racingsportscars.com sowie Ultimatecarpage.com sehr hilfreich, auch wenn es um den Verbleib und die Renngeschichte der Fahrzeuge geht.

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