Mittwoch, 22. August 2018

Sieger mit "Etikettenschwindel" - Corvette DP Action Express Daytona 2014 von Spark, 1:43

Bereits 2003 wurde für die amerikanische Rolex Sports Car Series und deren Hauptrennen, die 24 h von Daytona, eine neue Rennklasse eingeführt, die Daytona Prototypes. Diese wesentlich einfacher aufgebauten Rennwagen mit Gitterrohrrahmen statt Carbonchassis, fest vorgegebenen Chassis und Motoren usw. sollten die Autos billiger machen und auch einbremsen. Optisch sahen die ersten DPs dann eher plump aus, wie ein offener Prototyp, dem ein Topf übergestülpt wurde, manchen erinnerten sie auch an Schildkröten. Gleich im ersten Rennen in Daytona 2003 zeigte sich der Erfolg der Massnahmen, es gewann nämlich ein Porsche 911, wie schon 30 Jahre zuvor. Dennoch setzten sich die DPs durch, teilweise allerdings auch nur durch Restriktionen, die die GTs in ihrer Konkurrenzfähigkeit einschränken sollten. 2008 und 2012 gab es größere Regeländerungen, die auch die Attraktivität der Autos steigerten und das Grundziel der Amerikaner war erreicht, spannendere Rennen mit simpleren Rennwagen. Bis 2016 entstanden bei den verschiedenen Herstellern immerhin 103 Chassis, und wie Sébastien Bourdais, Sieger der Rennen von Sebring und Daytona 2016, sagte, waren die neueren DPs sehr angenehm zu fahrende Autos. Sie wären ein toller Kompromiss zwischen GT und LM-Prototyp, vor allem wäre es auch bequemer ein- und auszusteigen.

Nach der Einigung der Betreiber der American Le Mans Series einerseits und der Grandam andererseits entstand die Tudor United SportsCar Series, die gleich in ihrem ersten Jahr 2014 erfolgreich ablief. Erstmals konnten die DPs sich mit LMP2-Prototypen messen. Der Leistungsvorteil der DPs wurde durch die bessere Kurvenlage der mit mehr Downforce operierenden LMP2 ziemlich ausgeglichen, die erste Runde in Daytona ging aber gleich an die überarbeitete Corvette DP, das Vorbild des Spark-Modells. Ab 2017 gab es übrigens neue Autos und neues Reglement, die sogenannten DPI = Daytona Prototype International basieren auf LMP2-Chassis.

Mit der Chevrolet Corvette hatte dieses Auto außer dem Namen nichts zu tun. Das Chassis kam von Coyote, einer 1968 von A. J. Foyt gegründeten Firma zur Konstruktion von Indy-Rennern, später gingen die Namensrechte an das Team von Eddie Cheever, bei dem auch die Autos aufgebaut wurden. Als Triebwerk diente ein 5,5-Liter-Alu V8 auf Basis des Chevy-LS9-Motorblocks. Mehrere Teams setzten 2014 die Corvette DP ein, Action Express Racing war am erfolgreichsten. Später kamen ebenfalls von Dallara und Riley Chassis unter dem Namen Corvette DP.

Durch die Zusammenfassung der Rennserien kam man auf imposante Starterfelder, in Daytona waren 67 Autos am Start. Die 24 Stunden wurden zu einem spannenden Fight von drei Corvette DP, am Ende hatten Joao Barbosa/Christian Fittipaldi/Sébastien Bourdais auf dem Action Express-Auto die Nase vorne, der Wayne-Taylor-Wagen und die zweite Action-Express-Corvette belegten die Podiumsplätze. Alle drei lagen nach 24 Stunden in der gleichen Runde!

Sparks Modell gibt die recht elegante Form der Corvette DP ausgezeichnet wieder, die weiß/rote Lackierung mit den feinen blauen Streifen unterstreicht sie zusätzlich wie auch die eher sparsame Sponsorbeschriftung. Das Fehlen extremer Aerodynamikelemente wie bei den LMPs ist angenehm, lediglich ein Splitter vorne und die Kombination von Heckspoiler und Flügel müssen reichen. Viele feinste Details innen und außen sind für Spark typisch, an diesem Modell fallen vor allem die feinen Gitter an Front und Heck mit den Corvette-Logos auf. Vorbildgerechte Räder, etwas Technik und dicke Auspuffrohre am Heck sowie eine tolle Veglasung mit vielen Einzelheiten komplettieren diesen Daytona-Sieger, an dem noch die Karosserieöffnungen über den vier Rädern auffallen. Das wird aber mit Sicherheit nicht die letzte Corvette DP dieses Herstellers sein, wer bei dieser Variante zu langsam war, sollte die Hoffnung auf andere attraktive Versionen haben.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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