Dienstag, 13. Februar 2018

Martini-Porsches erster Sieg - Porsche 917 K 12 h Sebring 1971 von Spark, 1:43

Technik und Entstehungsgeschichte des Porsche 917 dürften hinreichend bekannt sein, dieser Rennsportwagen prägte die kurze, aber intensive Epoche der Markenweltmeisterschaft von 1969 bis 1971. Die 12 Stunden von Sebring brachten dem Martini-Team von Hans-Dieter Dechent den ersten Gesamtsieg im zweiten Rennen. Von Spark ist aktuell ein Modell dieses Autos auf dem Markt.

Kurz zur Vorgeschichte: Porsche legte die Verantwortung für die Einsätze 1970 in der Marken-WM in die Hände des bekannten Teamchefs John Wyer, dem es in den beiden Jahren zuvor gelang, mit seinen Ford GT 40 Porsche den Sieg in Le Mans zu nehmen. Ganz traute man der Sache wohl nicht, deshalb gab es sozusagen als zweites Werksteam Porsche Salzburg. Von den zehn WM-Läufen holte sich Wyers Gulf-Porsche-Team sieben, nur in Sebring konnte Ferrari mit seinem 512 S gewinnen und Le Mans sowie die 1000 km am Nürburgring gingen an das Salzburg-Team.

Für 1971 wurden die Karten teils neu gemischt. John Wyer blieb erstes Porsche-Team, die drei Salzburg-917 wurden an das Martini & Rossi-Racing-Team von Hans-Dieter Dechent verkauft und bei Porsche auf 71er Spezifikation gebracht, Ferrari verzichtete auf Werkseinsätze mit dem 512 zugunsten der Weiterentwicklung des kleinen, auf Formel-1-Technik basierenden 312 P und Alfa Romeo gelang es, seinen 33/3 konkurrenzfähig zu machen. Immerhin gewann man drei von den elf zur WM zählenden Rennen, während Ferrari ohne Sieg blieb.

Die ersten beiden Rennen in Buenos Aires und Daytona mündeten für das Martini-Team in einem Fiasko: in Argentinien fielen beide gestarteten 917 K mit Defekten aus, im ersten USA-Rennen verlor man zwei Autos durch heftige Unfälle. Beide Male holten sich Wyers Gulf-Renner den Sieg. Für Sebring blieb nur noch ein fitter Martini-917 für Elford/Larousse übrig, das Testcar von Daytona mit 4,9-Liter-Triebwerk. Die nominell größte Konkurrenz kam von zwei Gulf-917 und von Roger Penskes Sunoco-Ferrari 512 M, den das Team nach Daytona neu aufbauen musste, aber auch die 3-Liter-Prototypen von Ferrari uns Alfa Romeo waren nicht zu unterschätzen. Diesmal hatten die Wyer-Porsches Probleme; Siffert blieb ohne Sprit stehen, lieh sich ein Motorrad, um Treibstoff zu holen, was ihm vier Starfrunden brachte, der andere Gulf-917 crashte ausgerechnet mit dem Sunoco-Ferrari, was beide weit zurückwarf. Der schnelle Ferrari 312 P ging in Führung, firl aber mit einem Defekt aus, was zwei Alfa Romeo 33/3 nach vorne spülte. Der schnellere Martini-917 holte auf, ging an den italienischen Autos vorbei und behielt die Führung bis ins Ziel. Dieser Triumph blieb nicht der einzige für das neue Martini-Racing-Team, mit Le Mans und den 1000 km Nürburgring holte man sich wieder prestigeträchtige Siege. Am Ende der Saison, die auch das Ende der 5-Liter-Sportwagen in der WM bedeutete, verkaufte Dechent die drei 917 an den Amerikaner Vasek Polak.

Natürlich ist Sparks 917 nicht das erste Modell dieses Siegers, Minichamps und Autoart einerseits, aber auch einige Kit- und Kleinserienhersteller nahmen sich das Martini-Auto zum Vorbild. Wir wollen aber nicht vergleichen, sondern das aktuelle Spark-Modell vorstellen. Die Gesamtqualität ist, wie von Spark gewohnt, sehr gut. Lackierung und Beklebung sind sauber aufgebracht, man hat auch die Tape-Streifen nicht vergessen, die die Motorhaube sichern sollten. Deren Farbton ist allerdings etwas zu grau, im Original sehen sie alufarben aus. Auch die Umrandung der Scheinwerfer sowie die nicht passend über die weißen Felder geklebten Startnummern sehen vorbildgerecht aus. Die Radaufhängungen und die Technik unter der Haube sind sehr detailliert ausgeführt. Die breitere Motorhaube der 71er Variante wird ebenfalls berücksichtigt. Wenn man Vorbildfotos genau betrachtet, könnte die Schrift des Martini&Rossi Racing Team etwas fetter sein, aber das ist schon eher kleinlich. Insgesamt ist das Modell des Porsche 917 mit der Fahrgestellnumer 020 sehr gelungen. Das Vorbild konnte übrigens ausser Sebring 1971 keinen weiteren Sieg landen.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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