Sonntag, 28. Januar 2018
Letzte Generation - Mini Cooper 1.3i Sport Pack von Solido, 1:18
Im Oktober 2000 liefen die letzten Mini in Longbridge vom Band, nach 41 Jahren endete die Erfolgsgeschichte des von Sir ALec Issigonis entwickelten Kleinwagens. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Versuche gegeben, den Mini durch einen moderneren Wagen abzulösen, doch alle diese Versuche blieben erfolglos. Im Oktober 2000 waren sie alle schon längst Geschichte - nur der Mini rollte weiterhin, inzwischen zu dem geworden, was man gerne "Kult" nennt. Letztendlich ließ sich die Geschichte aber nicht aufhalten. Sicherheitsanforderungen und auch die Komfortbedürfnisse der modernen Autokäufer waren sicherlich Hintergründe, die bei der damaligen Firma Rover und ihrem Besitzer BMW zum Entschluss führten, den Mini einzustellen. Sicher spielte auch eine Rolle, dass man unter BMW-Regie einen Nachfolger im Retro-Stil entwickelt hatte, der die Eigenschaften des klassischen Mini, besonders das legendäre Fahrgefühl, in die neue Zeit transportieren sollte. Der neue Mini wurde 2001 präsentiert und ist in seiner aktuellen Generation bis heute ein Erfolgsmodell im BMW-Konzern.
"Kult" ist der klassische Mini bis heute und inzwischen natürlich auch ein begehrtes Sammelobjekt. Auch als Modellauto ist ein Mini immer ein sicherer Hit, daher ist es merkwürdig, dass es bis heute im Maßstab 1:18 kein wirklich gutes Modell des klassischen Mini gab. Der Kyosho-Mini in 1:18 ist insgesamt ok, aber insbesondere die Frontpartie erscheint im Vergleich zum Vorbild recht misslungen. Aber jetzt hat Solido diese Marktlücke erkannt und füllt sie mit einem wunderbaren Modell der letzten Generation des Mini Cooper. Diese wurde (seinerzeit schon unter BMW-Regie) von 1996 bis zum bitteren Ende 2000 bei Rover gebaut. Befeuert vom klassischen 1,3 Liter Vierzylinder hatte man den Mini optisch etwas aufgefrischt. Besonders das "Sport Pack" mit üppigen Kotflügelverbreiterungen und den an die Rallye-Erfolge erinnernden vier Zusatzscheinwerfern erfreute sich großer Beliebtheit, kombiniert mit den breiten Felgen im "Minilite"-Stil.
Genau so ein Vorbild hat man sich bei Solido vorgenommen und die Form absolut perfekt umgesetzt. Das Modell ist in Blaumetallic oder Rotmetallic (jeweils mit weißem Dach) erhältlich. Wie bei Solido üblich, wird das Modell aus Diecast-Metall gefertigt und analog zu allen Neuentwicklungen der Franzosen lassen sich auch hier nur die Türen öffnen. Eine Motornachbildung gibt es also nicht, aber dafür wird der in 1:1 etwas überarbeitete Innenraum sehr schön umgesetzt. Die Türen öffnen hier nicht an "Doglegs" sondern feinen Scharnieren, innen finden wir das in Holzoptik dekorierte Armaturenbrett. Damit wollte man seinerzeit ein edleres Ambiente im, schon damals nicht billigen, Kult-Kleinwagen schaffen. Das Lenkrad ist vorbildgerecht zweifarbig gehalten, die Sitze tragen weiße Kedern - sehr schön gemacht von Solido!
Außen gibt es tolle Leúchten und schöne, gut verarbeitete Chromteile. Die Felgen sind korrekt proportioniert und geben dem Mini genau die richtige sportliche Optik. Die Spaltmaße der Türen sind ok, erst recht angesichts des Preises. Nicht so ok ist das Lackfinish, das bei den Solido-Modellen leider rauh und unsauber ausfällt - da sollten die Franzosen dringend nachbessern, denn die Konkurrenz in der Preisklasse bekommt das deutlich besser hin. Das ist dann aber auch das einzige Manko, das ich dem charmanten Mini vorwerfen kann. Ich freue mich sehr, endlich ein korrekt proportioniertes Modell dieses Klassikers zu haben, dass man dieses hübsche, kleine Auto für unter 40 EUR bekommt, macht die Sache noch besser. Nun hoffe ich noch, dass zur Spielwarenmesse nun auch noch jemand einen Ur-Mini der 1960er Jahre ankündigt - und dann bitte auch in Rallyeversion!
Text und Fotos: Georg Hämel
