Donnerstag, 4. Januar 2018
Drei GTs für die Langstrecke: Aston Martin Vantage GTE LM + Porsche 911 GT3 R "Grello" von Spark, BMW Z4 GT3 "Vroom" von Minichamps, 1:43
Für den Sammler ist es nahezu unmöglich, mit der Frequenz der Hersteller bei der Produktion moderner GTs in allen ihren oft attraktiven Dekorationen mitzuhalten. Wir haben uns drei der unserer Meinung interessantesten herausgesucht:
Porsche 911 GT3 R „Grello“ Manthey 6h Nürburgring von Spark für Porsche
Manthey Racing ist ja inzwischen Porsches GT-Werksteam und für die VLN-Saison 2016 hat man sich ein besonders attraktives Design für den eingesetzten GT3 R ausgedacht, die Farbkombination brachte dem Porsche schnell seinen Spitznamen. Nachdem es bereits von Spark eine Art Werbemodell für die Manthey-Mitarbeiter in einer 300er Auflage gab, dass den Sammlermarkt etwas beunruhigte, gibt (oder gab?) es derzeit über Porsche den Siegerwagen des ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr Pokal-Rennens unter Pilet/Bergmeister, kurioserweise mit dem Label: „Distanzrekord“.
Über Sparks GT3 R braucht man nicht allzuviele Worte verlieren, die Fotos sprechen für sich: ein traumhaftes Modell mit unendlich vielen, feinen Details und beim „Grello“ mit einer auffallenden und perfekt aufgebrachten Beklebung. Inzwischen ist übrigens auch die Version von den 24h Nürburgring 2017 erhältlich, dürfte aber auch schnell vom Markt verschwinden.
Aston Martin Vantage GTE AMR GTEPro-Sieger Le Mans 2017 von Spark
Nachdem die letzten beiden Jahre Ford und Chevrolet sich die GT-Krone in Le Mans holten, war 2017 erstmals seit Einführung der GTEPro Aston Martin vorne, der Vantage holte bei seiner letzten Teilnahme unter Turner/Adam/Serra den 17. Platz, natürlich auch begünstigt durch die vielen Ausfälle der LMP1. Der Nachfolger namens Vantage GTE hat aufgrund seines Designs bereits viele Diskussionen ausgelöst, da er vor allem im Frontbereich sein typisches Design verloren hat. Wie gewohnt war die GTEPro-Klasse umkämpft, mit Ferrari, Ford, Aston Martin, Porsche und Chevrolet traten fünf Hersteller mit Siegchancen an. Kurz vor dem Ende führte Jordan Taylor auf Corvette vor Jonny Adam auf dem Aston Martin mit einem Ford in Schlagdistanz. Erst in der vorletzten Runde konnte Adam an der durch total verbrauchte Reifen gehandicapten Corvette vorbeigehen und den Klassensieg sichern. Ein Reifenschaden in der letzten Runde brachte Taylor auch noch um den zweiten Platz, den sich Andy Priaulx und seine Kollegen Tincknell und Derani auf dem Ganassi-Ford schnappten.
Vom Outfit eher langweilig, aber das klassische metallicgrün mit den apfelgrünen Kontrastflächen erinnert an die Le Mans-Renner der 50er Jahre (da war die Kontrastfarbe allerdings gelb), wo Aston Martin viele Jahre ganz vorne dabei war. Auffallend am Modell des Vantage sicherlich das verchromte Dach und der überdimensionale Diffusor unter dem Heck mit seinen feinen Aufhängungen. Wie gewohnt perfekte Details, Lüftungsgitter, Splitter, Antennen und eine saubere Beklebung. Spark hat dem letzten „alten“ Werks-Vantage in Le Mans mit dieser Miniatur ein schönes Denkmal in 1:43 gesetzt. Was diese Marke für 60 Euro liefert, ist wirklich jeden Cent wert!
BMW Z4 GT3 Roal Motorsports „Vroom“ 24h SPA 2015 von Minichamps
Groß war die Freude, dass Minichamps uns nach langer Wartezeit doch noch dieses spektakuläre Modell präsentiert, warum die Freude etwas getrübt ist, lesen Sie später. Die 24 h von SPA sollten 2015 zum BMW-Festival werden. Da man bereits 50 Jahre vorher den ersten Sieg bei diesem Traditionsrennen landen konnte, damals siegten die Belgier Pascal Ickx/Gerard Langlois van Ophem auf einem 1800 TI/SA, wollte man beim letzten Werkseinsatz des Z4 GT3 diesen Triumph wiederholen. Dies gelang letzlich, allerdings nicht mit dem hier gezeigten Auto, sondern mit einem Z4 des belgischen Marc VDS-Teams. Wir haben uns aufgrund des Designs für den Roal Motorsports-BMW entschieden, der mit dem Team Zanardi/Glock/Spengler ein hochwertiges Fahrertrio und mit seiner Beklebung im Stile der berühmten Michel-Vaillant-Comics einige Argumente liefert. Technisch bestand für das Team insofern eine Herausforderung. dass das Cockpit sowohl für die beiden gesunden Fahrer Glock und Spengler als auch für den beidseitig beinamputierten Zanardi ausgestattet werden musste. Die drei kamen damit gut zurecht, leider machte ien technischer Defekt in der letzten Stunde die mögliche Top-Ten-Platzierung zunichte, letztlich kam der BMW als 25. in die Wertung.
Nachdem wir bereits das sehr schöne 1:18-Modell dieses BMW bewundern durften, war die Vorfreude auf den kleinen Bruder riesig. Der erste Eindruck ist hervorragend, der Z4 GT3 von Minichamps ist ein feines Modell. Detaillierung und Fertigungsqualität geben keinen Anlass zur Kritik, aber was ist mit der Motorhaube passiert? Beim großen Modell finden wir eine tolle Wiedergabe der großflächigen Comiczeichnung, beim 43er sieht das hingegen wie schlecht abfotografiert aus. Darauf deutet hin, dass nach vorne bzw. unten die Farbintensität fehlt, das Rennauto auf der Schnauze liegt in einem Grauschleier und vor allem, was soll der weiße Lichtreflex oben im blauen „O“ von vrooaaaw? Schade, dass man die Chance, ein perfektes Modell auf die Räder zu stellen, verpasst hat. Denkt man dann noch an den Preis von über 75 Euro, kann man mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein.
Unsere Fotomuster kommen von Supercars und Cartima, vielen Dank für die Unterstützung.
Fotos und Text: Rudi Seidel