Sonntag, 5. November 2017

Mühsam auf Platz 14 - Toyota Supra GT Le Mans 1995 von Spark, 1:43

Nachdem Toyota Anfang der 90er Jahre bereits mehrere recht erfolgreiche Rennen in Le Mans absolvierte, immerhin gelangen 1992 und 1994 zweite Plätze mit Gruppe-C-Rennern, nahm man 1995 einen neuen Anlauf, diesmal mit einem reinrassigen GT1-Auto. Zusammen mit dem Quasi-Werksteam SARD von Shin Kato machte man sich daran, zwei auf dem Sportcoupé Supra basierende Einsatzfahrzeuge für Le Mans aufzubauen. Der frühere Dome-Ingenieur Mitani war für das Chassis und die Aufhängungen sowie die Aerodynamik zuständig. Das bereits in der Gruppe C und in der IMSA bewährte 2,1-Liter-Vierzylindertriebwerk leistete mit Turboaufladung rund 650 PS und wurde mit einem sequentiellen X-Trac Sechsganggetriebe verblockt. Ein Fahrzeug ging an das Trust Racing Team, wurde allerdings in Fuji bei Testfahrten total zerstört. Auch der SARD-Supra wurde bei Tests stark beschädigt, aber rechtzeitig wieder aufgebaut. Das Fahrerteam bestand aus den Zweitplatzierten von 1994, Jeff Krosnoff und Mauro Martini, dazu kam Marco Apicella, also ein US-Fahrer und zwei Italiener. Der Supra sah auf jeden Fall toll aus, die gestreckte Silhouette mit den Verbreiterungen, dem hohen Heckflügel und der rot-weißen Lackierung ergaben ein attraktives GT1-Auto.

Das Rennen verlief dann sehr mühsam. Von Startplatz 30 ging es stetig voran, nach fünf Stunden lag man schon auf Platz 11, trotz eines Stopps in der dritten Stunde, bei dem der sich lösende Unterboden befestigt wurde. Um 21:30 Uhr erforderte ein Getriebeaustausch einen Boxenhalt von einer knappen Stunde, das regnerische Wetter brachte massive Aquaplaning-Probleme, dennoch kämpfte man sich auf Platz 14 liegend ins Ziel. Im Folgejahr kam man mit einem weiterentwickelten Supra erneut in die Sarthe, einer der drei japanischen Fahrer, Hidetoshi Mitsusada setzte die Supra nach 205 Runden in den Porsche-Kurven in die Begrenzungsmauer. Toyota beendete das Supra-Projekt für Le Mans und kam 1998 mit dem GT-One zurück. Im Folgejahr gelang wieder einmal ein zweiter Platz, wie wir wissen, nicht der letzte für die Japaner.

In 1:43 gab es die Supra bereits von HPI in ihrer Mirage-Serie, leider habe ich dieses Modell nie zu Gesicht bekommen, man kann aber von der gewohnt hohen Qualität dieses Herstellers ausgehen. Ich meine aber auch, dass sich das Spark-Modell in keiner Weise verstecken muss. Die Linie der Supra ist hervorragend getroffen, die Fertigungs- und Beklebungsqualität sind einwandfrei und die Details wecken Begeisterung. Ob man die Räder betrachtet, die Leuchteinheiten und vor allem das durch die großen, glasklaren Scheiben gut einsehbare Cockpit, dieses Modellauto macht große Freude. Wenn man im Vergleich zu den zugäglichen Originalfotos überhaupt etwas finden will, könnte man sehen, dass die vordere Abschleppöse weiter herausstehen müsste und das Auspuffendrohr nicht schwarz, sondern metallisch glänzend war. Das Original wurde im Rennverlauf auch etwas getaped, teilweise mit rotem Klebeband, das Spark-Modell ist noch makellos und schön.

Wer die weiterentwickelte 96er Supra bevorzugt, braucht noch etwas Geduld, bis Spark das Modell ausliefert. Oder man macht sich auf die Suche nach einem HPI-Toyota.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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