Dienstag, 24. Oktober 2017

Ohne Turbo gegen die Weltelite - Porsche 924 Rallye Monte Carlo 1979 von Spark, 1:43

Der Porsche 924 in seiner ersten Bauserie war mit dem aus dem Audi 100 stammenden Vierzylinder von 125 PS sicherlich kein geborenes Rennauto. Mehr Dampf versprach der 1978 präsentierte 924 Turbo, 170 PS klangen schon wesentlich besser. Das dachte auch eine Gruppe von Porsche-Insidern um Jürgen Barth und Roland Kußmaul. Zusammen mit dem Kollegen Helmut Ristl und dem Verkaufsleiter des Würzburger Porsche-Händlers Spindler, Alex Janda, erstand man zwei 924 Turbo aus dem Werksversuch, die man in privater Initiative rallyefertig vorbereitete. Das Projekt wurde allerdings durch einen sechs Wochen anhaltenden Streik der Stahlarbeiter empfindlich gestört. Dieser Ausstand führte dazu, dass bis zum 31. Dezember 1978 nicht die für die Homologation notwendigen 400 924 Turbo produziert wurden. Die FIA machte keine Ausnahme und so blieb den tapferen Privatiers nur der Rückbau auf den Saugmotor. Die restlichen Turbo-Modifikationen wie Bremsen, Fahrwerk und Fünfgang-Getriebe durften im Auto bleiben, und so machte sich ein einsamer 924 Turbo ohne Turbo mit dem Team Barth/Kußmaul auf den Weg zur Monte. Die Kühlluftöffnungen und die Ansaugöffnung in der Motorhaube wurden durch einen breiten Heico-Aufkleber und das Rallyeschild kaschiert. Die Fahrt war sicherlich nicht spektakulär, aber immerhin belegte man Platz 20 und wurde Vierter in der Klasse. Der eine Woche nach der Monte homologierte Turbo kam dann bei der Safari-Rallye zum Einsatz, allerdings verhinderten Fahrwerksprobleme einen Erfolg. Und so blieb es auch, der 924 wurde kein berühmtes Rallyeauto, nachdem auch Barths Hoffnung eines Werkseinsatzes bei Rallyes sich nicht erfüllte. Erst 1981/82 kam mit dem 924 GTS ein interessantes Rallyegerät, dass von bekannten Tunern wie Schmidt Motorsport oder Almeras in Frankreich einige achtbare Resultate erzielte.

Schön, dass man bei Spark auch solche Modelle abseits ausgetretener Pfade realisiert. Die Grundform des 924 ist hervorragend getroffen, wenn auch die Bodenfreiheit etwas "safarimäßig" daherkommt. Die Fertigungsqualität und Lackierung sowie Beklebung sind erstklassig. Die Scheibeneinsätze sind perfekt montiert, das kuppelförmige Heckfenster zeigt feine Heizdrähte. Schön auch die Lichtbatterie zwischen den offenen, etwas kleinen Haupt-Klappscheinwerfern, die Fuchs-Felgen, die vorderen Verbreiterungen und das komplette Interieur. Etwas fragwürdig scheint mir die Aluplatte an der Front unterhalb der Nummerntafel. Beim Original befindet sich dahinter der Kühleinlass, deshalb sollten da sicherlich zumindest Luftschlitze zu finden sein.

Insgesamt dennoch ein schönes Modell eines etwas speziellen Vorbildes und eine nette Ergänzung für die Porsche-Sammlung.

Unser Fotomuster kommt von raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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