Samstag, 30. September 2017

Ganz privat - Chevrolet Corvette Écurie Leopard Le Mans 1970 von Spark, 1:43

Von 1967 bis 1976 startete in Le Mans jedes Jahr mindestens eine Chevrolet Corvette. Sparks Modell von 1970 ist der Anlass, diese Geschichte nachzuerzählen und natürlich die Miniatur zu präsentieren.

War es 1967 noch ein einzelner Sting Ray, in unserem Archiv findet man den zugehörigen Artikel, trat man 1968 mit der Corvette der 3. Serie an. Dazu hatte man sich mit dem Schweizer Georges Filipinetti verbündet, da GM offiziell keinen Rennsport betrieb, schmuggelte der Corvette-Entwickler Zora Arkus-Duntov zwei Rennversionen aus dem Werk, sein Auftraggeber war Bob Lutz, damals bei GM Europe tätig. Beim berühmten französischen Renn- und Rallyefahrer Henri Greder erhielten die Corvetten den letzten Schliff, mit einem 7-Liter-Triebwerk mit rund 500 PS war für Vortrieb gesorgt. Leider sahen beide Autos nicht die Zielflagge, Greder/Maglioli hatten einen Motorschaden, das andere Team fiel durch einen Unfall aus. 1969 ging nur eine Corvette an den Start, wieder in den Farben der Scuderia Filipinetti. Und wieder war vor Ende des Rennens Schluss, Nach 196 Runden streikte das Getriebe und Greder/Wisell mussten aufgeben.

1970 baute Greder ein neues Auto auf, diesmal ein Convertible mit Hardtop, mit dem Greder/Rouget zwar ins Ziel kamen, aber die geforderte Distanz nicht absolvierten. Diese gelb/schwarze Corvette wäre auch noch ein reizvolles Modell. Die letztjährige Corvette wurde an die Écurie Leopard von Jean-Claude Aubriet verkauft, dessen Beifahrer, ein gewisser Jacques Bourdon setzte das Auto in der 5. Rennstunde in der Esses in die Leitplanken. Die reparierte und blau metallic lackierte Corvette wurde noch bis 1973 eingesetzt, im letzten Jahr gelang die einzige Zielankunft auf dem 18. Platz. Parallel dazu blieb Henri Greder den amerikanischen Sportwagen treu, sein bestes Ergebnis erreichte er 1973 zusammen mit Marie-Claude Beaumont, Platz 12 und der Klassensieg waren die Belohnung. 1972/73 trat der amerikanische Corvette-Spezialist John Greenwood in der Sarthe an, blieb allerdings ebenfalls erfolglos. Und der zumindest optische Höhepunkt war 1976 die Greenwood-Corvette Spirit of Le Mans, auch darüber haben wir berichtet.

Es ist schön, dass Spark auch solche Aussenseiter als Modell produziert, der schnelle Abverkauf zeigt, dass in Sammlerkreisen solche Exoten sehr beliebt sind. Die Corvette besitzt die üblichen Qualitäten dieses Herstellers, also gut getroffene Form, saubere Verarbeitung und Lackierung, viele winzige Details und schöne Räder. Reizvoll ist die Dekoration wegen der lokalen Sponsoren, die Credit Agricole ist in Frankreich ähnlich unserer Raiffeisenbanken, das Mammut auf der Motorhaube steht für eine französische Supermarktkette. Zwei Dinge wären noch anzumerken; Die schwarze Folie rund um die Scheinwerfer wurde wohl nachträglich aufgeklebt, auf den mir zugänglichen Bildern fehlt sie. Und den etwas schmalen Dachaufbau teilt der Spark mit den schon erschienenen TSM-Corvetten, die wohl aus der selben Fabrik stammen, aber 30 Euro teurer sind. Das muss man verstehen!

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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