Montag, 25. September 2017

TransAm-Renner in Le Mans: Chevrolet Monza 1976 von Spark, 1:43

Der 1974 präsentierte Chevrolet Monza war ein kompaktes Coupé, optisch erinnerte die Schnauze an den Opel Manta B, der zur gleichen Zeit präsentiert wurde, während die Dachlinie durchaus Ähnlichkeit mit Pininfarinas Ferrari 365 GTC4 zeigte. Im Juli des gleichen Jahres gründeten der Renndesigner Lee Dykstra und der Ingenieur und Fahrer Horst Kwech die Firma DeKon Engineering mit dem Ziel, aus dem Monza einen Porsche-Killer für die IMSA-Serie zu bauen. Diese in den 60er Jahren begründete Serie hatte ihre Hochzeit Anfang der 70er Jahre, wie wir anhand einiger Spark-Modelle bereits berichten konnten. Da die Zuffenhausener Produkte die Serie inzwischen beherrschten, führten die IMSA-Verantwortlichen eine neue Kategorie ein, die sich All-American Grand Touring nannte und Silhouette-Autos ähnlich unserer Gruppe 5 erlaubte. Also konstruierte man einen Gitterrohrrahmen mit modernen Rennautoaufhängungselementen, eine Kunststoffkarosserie mit Spoiler und Flügel und bestückte das Ganze mit einem 5,7-Liter 600-PS-V8 als Frontmittelmotor. Immerhin vierzehn DeKon-Monzas wurden produziert, der Lohn waren zwei Fahrertitel für Al Holbert 1976/77 sowie drei Markentitel von 1976-78. Eine TransAm-Variante ist übrigens bei Spark bereits in Vorbereitung.

Der Amerikaner Michael Keyser kaufte zwei Monzas bei DeKon, am Wochenende vor Le Mans gewann er sein erstes TransAm-Rennen mit dem Chevy, der andere flog gleichzeitig nach Frankreich zur Abnahme für die 24 Stunden von Le Mans. Dort bereicherte er das ziemlich durchwachsene Starterfeld, neben Gruppe-6-Rennern waren natürlich auch die neuen Gruppe 5 und 4, aber eben auch einige IMSA-Renner und sogar zwei amerikanische NASCAR-Stock Cars am Start. Mal sehen, wann Spark uns den Dodge und den Ford beschert . . .

Für Le Mans wurde der Monza aus Zuverlässigkeitsgründen mit einem kleineren 4,4-Liter-Triebwerk bestückt, auch das reichte immerhin für den 14. Startplatz. Das Rennen ist schnell erzählt: In der zwölften Runde hatte der Chevy sich bereits auf die sechste Position gekämpft, als sich die Kardanwelle verabschiedete, damit war die Sache gelaufen, in der dritten Stunde erfolgte die Aufgabe. Bei der Recherche bin ich auf eine hochinteressante Website gestoßen: Cars_MonzaDeKon1006 Hier finden sich tolle Detailfotos, auch von der Weiterentwicklung des Chevy Monza und zu weiteren Einsätzen.

Das Spark-Modell ist mit einigem Aufwand reproduziert. Viele Ätzteile, verchromte Scheibenrahmen, tolle Scheinwerfer, schöne Felgen und eine feine Lackierung und Beklebung. Die Form wirkt gut getroffen, lediglich die Hinterräder sitzen viel zu tief in den Radkästen. Das lässt sich aber leicht korrigieren, man hat einiges an Spielraum nach unten. Das Cockpit ist eher spartanisch, aber komplett eingerichtet. Die Beklebung dürfte vorbildgerecht sein, soweit man das bei einem Rennauto sagen kann, auf der genannten Website findet sich ein Foto, auf dem Michael Keyser gerade noch einen Levis-Kleber auf die Heckflügelendplatte klebt. Lediglich die gekreuzten Flaggen auf der Schnauze des Monza sind viel zu klein.

Auf jeden Fall stellt dieses Modell eine Bereicherung für die Sammlung dar, solche Exoten, die zwar keinen Erfolg erzielten, aber aus der Masse der Porsche & Co hervorstechen, parken wir immer gerne in der Vitrine.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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