Montag, 24. Juli 2017

Das Rennauto mit dem Vinyldach - Dodge Challenger Trans Am 1970 von Spark, 1:43

Die Trans-Am Series wurden vom berühmten Sports Car Club of America (SCCA) im Jahre 1966 präsentiert, bei dieser Markenmeisterschaft sollten sich relativ seriennahe Autos heiße Gefechte liefern. Der Ford Mustang
als Begründer der sogenannten „Pony Cars“ gehörte zu den ersten Konkurrenten, zusammen mit Camaros, Javelins und anderem Schwermetall entstand eine faszinierende Serie, die auch fahrerseitig mit Stars wie
Gurney, Revson, Donohue, Parnelli Jones, Follmer und vielen anderen besetzt wurde. Das erste Rennen überhaupt 1966 in Sebring gewann übrigens ein gewisser Jochen Rindt auf einem Alfa Romeo GTA! Und mit
Roger Penske war einer der erfolgreichsten Rennstallbesitzer aller Zeiten involviert, dem mit seinem Team und Mark Donohue als Fahrer drei Gesamtsiege gelangen, 1968/69 mit dem Camaro und 1971 mit dem AMC
Javelin. Nach 1972 verlor die Serie an Bedeutung, uns dürfte sie in erster Linie durch das Engagement von Audi 1988 geläufig sein, doch das war schon eine andere Epoche. Zur Vertiefung des Themas empfehle ich das
Buch „Trans-Am - The Pony Car Wars 1966-1972“ von Dave Friedman, das derzeit leider nur antiquarisch erhältlich ist.

Die großartigste Saison der Trans Am erlebte man 1970, als alle vier großen Konzerne (GM, Ford, Chrysler und American Motors) werksunterstütze Fahrzeuge einsetzten, bei jedem der zwölf Rennen hatten mindestens elf Fahrer reelle Siegchancen. Die Camaros wurden von Jim Halls Team Chaparral vorbereitet und eingesetzt, da Roger Penske sich mit American Motors einig wurde und auf AMC Javelins wechselte. Die Ford Mustangs kamen vom Team Bud Moore, während Chrysler zweigleisig fuhr. Als Werksteam präparierte Dan Gurneys All American Racing zwei Plymouth Barracudas, während Autodynamics einen Dodge Challenger rennfertig aufbereiten sollte. Als Fahrer stand Sam Posey bereit, ein junger Amerikaner mit einiger Erfahrung in Langstreckenrennen, Can Am, aber auch schon einem Sieg bei der Trans Am. Erste Tests mit dem Challenger erwiesen sich als recht positiv, immerhin kam das Schwermetall auf Geschwindigkeiten von bis zu 256 km/h. Optisch war er ein echter Hingucker: die giftgrüne Grundfarbe mit schwarzen Streifen, schwarzem Vinyldach (!) und gewaltiger Rambox auf der Fronthaube, dazu der schneepflugartige Fontspoiler und der Serienchrom an Front und Heck, dieser Dodge ist wirklich ein ungewöhnliches Rennauto.

Ob Chryslers Doppelstrategie sinnvoll war, sei dahingestellt. Autodynamics mit Sam Posey war trotz geringerem Budgets in der Endabrechnung erfolgreicher als Gurneys AAR, Sam Posey sagte dazu: "Wir hatten ein mieses Fahrwerk, AAR hatte schlechte Triebwerke. Mit unserem Motor und ihrem Chassis hätten wir gewinnen können." Posey erreichte immerhin dreimal den dritten Platz, während die Barracudas oft gar nicht ins Ziel kamen. Beim Rennen in Elkhart Lake schaffte es Suede Savage auf dem Plymouth einmal, als zweiter einen Platz vor dem Dodge ins Ziel zu kommen. Die Meisterschaft holte sich der Ford Mustang unter Parnelli Jones.

Im darauffolgenden Jahr blieben die Werke bis auf AMC der Serie fern, was Penske mit den Javelins eine erfolgreiche Saison, allerdings ohne seriöse Gegner, brachte.

Schön, dass uns Spark wieder einmal ein Modell aus dieser Serie präsentiert und mit dem Challenger sicherlich eine gute Wahl getroffen hat. Der grüne Bomber mit seinem Vinyldach ist einfach beeindruckend. Die Qualität ist gewohnt hoch, Der feine grüne Rahmen am Lufteinlass auf der Haube, die Scheibenrahmen, die Rücklichter und viele andere kleine Details ergeben eine perfekte Miniatur. Die wuchtigen Räder sitzen sauber unter den Kotflügeln und das teils ausgeräumte Cockpit mit einem aufwendigen Käfig lässt keine Wünsche offen. Dass die Scheinwerfer durch Alublech ersetzt sind, ist ebenso vorbildgerecht wie die Schneeschaufel unter der Frontstoßstange.

Dieses wunderbare und beeindruckende Modell macht Appetit auf mehr, mal sehen, ob Spark uns wieder so lange warten lässt, ganz oben auf unserer Wunschliste würde ein Sunoco-Javelin stehen, aber auch den Barracuda von Dan Gurneys Team würden wir gerne nehmen!

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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