Montag, 19. Juni 2017

Staatslimousine zum Sparpreis - Rolls Royce Phantom V James Young von Oxford Diecast, 1:43

Wenn man sich auch für alte Diecasts begeistern kann, wird man an den Miniaturen von Oxford seine Freude haben. Auch wenn die Produktion in China stattfindet, haben die Modelle einen ähnlichen Charme wie antike Dinkys oder Corgis, der aus ihrer einfacheren Machart entsteht. Die Qualität und die oft interessante Vorbildauswahl lassen auch an diesen Autos in der 30-€-Klasse Freude aufkommen. Eines der neueren Beispiele ist der Rolls Royce Phantom V mit einem Aufbau von James Young, den wir hier präsentieren.

Neben dem in größerer Stückzahl produzierten Silver Cloud II gehörte anfangs der 60er Jahre der Phantom V zum Programm der Traditionsmarke. Dieser wurde nur auf Bestellung einzeln angefertigt und war mit 366 cm Radstand vor allem als Repräsentationslimousine geeignet. Bereits seit 1959 besaßen die Rolls Royce einen V8-Motor, Leistungsdaten wurden nicht veröffentlicht. Ab 1962 kam der Silver Cloud III, sofort an den Doppelscheinwerfern zu erkennen, für viele Menschen ein Stilbruch, der auch die ab dann produzierten Phantom V betraf. Die meisten Aufbauten stammten von Mulliner und Park Ward, umso erfreulicher, dass Oxford sich für ein Fahrzeug entschied, dass von James Young eingekleidet wurde. Das 1863 gegründete Unternehmen musste 1967 schließen und war wie viele andere ein Opfer des abbröckelnden Marktes aufgrund des Verschwindens der Rahmenfahrgestelle. Letzter Versuch waren zweitürige Varianten von RR Silver Shadow und Bentley T, denen aber die Eleganz der Werksversionen fehlte. Matchbox-Kennern dürfte dieser Phantom V als zweiter Rolls im Programm der 1/75-Serie bekannt sein. Der Phantom V wurde bis 1968 gefertigt, im Oktober dieses Jahres wurde in London der Phantom VI präsentiert, der nur technisch weiterentwickelt wurde. Insgesamt wurden von 1959 bis 1968 516 Phantom V produziert, ein wahrlich exklusives Fahrzeug.

Die erste Farbkombination für Oxfords Modell ist "dark blue over silver grey", inzwischen gibt es den Rolls auch in "bordeaux over gold", beides sehr passende Lackierungen. Wie oft bei diesem Hersteller, wirken die Metalliclacke etwas matt, auch ist der Farbauftrag sehr satt, weshalb die Konturen teils verschwommen wirken. Bei unserem Fotomuster kommt noch dazu, dass der rechte Vorderkotflügel wie schlecht nachlackiert aussieht, was je nach Lichteinfall mehr oder weniger stört. Ansonsten steht eine imposante Miniatur vor uns, die Form ist einwandfrei getroffen, die Chromteile von hoher Qualität, vor allem der Kühler mit dem Spirit of Ecstasy. Die Seitenscheibenrahmen sind plastisch und gesilbert, Türgriffe, Front- und Heckscheibenrahmen ebenfalls nur silbern lackiert bzw. bedruckt. Sieht nicht schlecht aus und ist haltbarer als so manche Resinminiatur, die nach einiger Zeit gerne solche Anbauteile von sich wirft.Die Räder sind einfach, aber gut und in der richtigen Dimension. Am Unterboden sind die wichtigsten Komponenten realisiert, der Endschalldämpfer ist ein extra angesetztes silberfarbiges Teil. Das Interieur ist natürlich nicht hoch detailliert, aber alles Wichtige ist an seinem Platz. Die Scheinwerfer haben leider deutlich sichtbare Befestigungsstifte, ansonsten sieht die Front des Oxford-Modells sehr gut aus. Kleines Manko noch an der C-Säule, die senkrechte Formtrennlinie hätte man vielleicht durch geschicktere Aufteilung vermeiden können.

Trotz der beschriebenen kleinen Mängel haben wir Freude an diesem Rolls Royce Phantom V und freuen uns auf weitere Oxford-Modelle dieser Art, der Silver Cloud mit Hooper-Aufbau ist ja schon im Anflug.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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