Dienstag, 27. Dezember 2016

Gelungene Revanche - Porsche 718/8 Coupé Targa Florio 1963 von Spark, 1:43

Nachdem Spark bereits für Porsche das 718/8 Coupé produzierte, das 1962 bei der Targa Florio den zweiten Platz belegt hat (Unser Bericht), können wir jetzt auch den Siegerwagen des darauffolgenden Jahres in die Vitrine stellen, er ist gerade im Standardprogramm erschienen.

Wie immer in dieser Zeit war die Targa Florio ein Duell zwischen Porsche und Ferrari, wobei das springende Pferd bereits 1961 und 1962 mit den neuen Mittelmotorprototypen die Nase vorne hatte. Auch 1963 schickte Maranello ein starkes Team nach Sizilien, zwei der neuen und schnellen 250 P wurden von einem wendigen 196 SP unterstützt. Porsche hielt mit zwei überarbeiteten 718/8 dagegen, im Unterschied zum Vorjahr wurde die Vorderachse modifiziert und ein Sechsganggetriebe installiert. Maglioli/Baghetti bekamen den Spider, während Bonnier/Abate das Coupé pilotierten. Der Rest des Feldes bestand aus GTs und kleineren Sportwagen, denen man keine Chance auf den Gesamtsieg gab.

Der Lokalmatador Nino Vaccarella wurde zum Rennen nicht zugelassen, da er aufgrund eines Verkehrsunfalls seinen Führerschein abgeben musste, was Ferrari zu einer Umbesetzung zwang. Anfangs waren die neuen 3-Liter-Ferrari das Mass der Dinge, allerdings konnte Bonnier mit dem Porsche Coupé mithalten und nach 5 Runden war die Ferrari-Show fast zu Ende. Surtees beschädigte bei einem Ausritt den Benzintank irreparabel und auch der andere 250 P schied aufgrund eines Fehlers in der Kraftstoffzufuhr aus. Der Porsche Spyder hatte Getriebeprobleme, so blieben nur noch das 718/8 Coupé und der kleine Ferrari als Sieganwärter übrig. Ferrari hatte inzwischen „Wild Willi“ Mairesse als dritten Fahrer auf den 196 SP gesetzt und der holte auch eine deutliche Führung gegen den Porsche heraus, der mit Stoßdämpferdefekt und waidwundem Getriebe gehandicapt war. Schließlich erreichte Jo Bonnier das Ziel, jetzt begann die bange Wartezeit, war doch der Ferrari sechs Minuten später gestartet. Mairesse kam letztlich 11,8 Sekunden zu spät, die Motorhaube zog er hinter sich her. Kurz vor dem Ziel geriet er in einen Gewitterschauer und drehte sich in eine Mauer, die den Verriegelungen der Haube den Garaus machte. So endete diese Targa Florio mit einem glücklichen Sieg für Bonnier/Abate auf Porsche 718/8 Coupé.

Sparks Interpretation des Porsche hat uns ja schon in der roten 62' Version gut gefallen, das gleiche kann man vom silbernen Siegerwagen sagen. Die Grundform gefällt, Lackierung, Detaillierung und Fertigungsqualität sind einwandfrei, allerdings wissen wir nicht, warum man bei den Rennporsches oft zwischen hochglänzender und matter Lackierung wie beim 904 von 1964 wechselt. Der 63er Sieger sitzt etwas tiefer auf den Rädern, auch die Spurweite ist nicht zu breit und die verkleinerten Seitenfenster sind ebenfalls vorbildgetreu. Der Scheibenwischer ist auf den uns vorliegenden Fotos etwas anders positioniert, aber das ist wirklich marginal, genauso wie die Frage, warum Spark für Siegerwagen 2 Euro mehr verlangt, ist doch der Gegenwert gerade bei diesem Hersteller fraglos gegeben. Wir sind gespannt, wie es 2017 weitergeht, vor allem der erste siegreiche Targa-Porsche, der mit dem Pinsel weiß gestrichene 550 Spyder von Umberto Maglioli wäre sehr reizvoll.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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