Dienstag, 13. September 2016

Pietros Meisterstück - Maserati A6G 54 Spider Frua von Matrix Scale Models, 1:43

Nicht gerade der erste Maserati A6, den wir präsentieren, aber sicherlich eines der attraktivsten Vorbilder ist dieser Spider Frua der 3. Serie mit der Chassisnummer 2192, der heute in der Louwman Collection in Den Haag seine Heimat gefunden hat. Wir beschreiben kurz die wechselvolle Geschichte dieses Autos (Wer mehr wissen will, sei wie gewohnt auf Stefan Dierkes' Website pietro-frua.de verwiesen) und sehen uns das Modell genau an.

1956/57 entstanden bei Frua genau zehn dieser wunderschönen Maserati Spider, wobei 2192 der drittletzte war, er wurde am 8. Mai 1957 nach Amerika ausgeliefert und verbrachte seine ersten Jahre in Kalifornien, bis er bei einen schweren Unfall ausbrannte. Anfang der 80er Jahre kaufte Peter Kaus (ex Rosso Bianco Collection, Aschaffenburg) das Wrack und ließ es in Washington restaurieren. Dabei verlor der Spider seine Originalfarbe und wurde rot mit weißem Streifen auf der Haube lackiert, das Interieur wurde mit cremefarbigem Leder ausgeschlagen. 2006 verkaufte Peter Kaus seine Sammlung von rund 200 Fahrzeugen an Evert Louwman, der sie in seine eigene Kollektion integrieren wollte. Der Maserati wurde allerdings 2008 erneut restauriert und bekam seine Originalfarben wieder, nämlich hellblau metallic mit cremeweißem Streifen und gleichfarbigem Interieur. So kann man ihn jetzt auch im Louwman Museum bewundern. Das Schwesterfahrzeug 2191 wurde gerade in Pebble Beach für 3,3 Mio. US-$ versteigert und ist damit das bisher teuerste Frua-Fahrzeug.

Die Modelle der Louwman Collection von Matrix sind hochwertiger präsentiert und auch etwas teurer als die meisten anderen Produkte dieses Herstellers. Beim Auspacken freut man sich erst einmal über eine fein verarbeitete, hochdetaillierte Miniatur, die auf dem mit Leder beklebten Sockel verschraubt ist. Viele Ätz- und Chromteile, eine perfekte Lackierung und ein wunderbar feines Interieur mit einem sehr filigranen Lenkrad lassen Freude aufkommen. Die Speichenräder sind passabel, die Reifen wie so oft etwas zu breit und vor allem die Spurweite viel zu groß. Glaubt man den technischen Daten von damals, weicht das Modell vorne um über 3 und hinten sogar über 6 mm ab, was sich auch in der Breite zeigt, 1520 mm beim Original entsprechen bei 1:43 35,3 mm, das Modell misst stolze 41 mm, ist aber auch zu lang und zu niedrig. Leider stellt sich die Frage, ob die niederländischen Entwickler von Matrix den Weg ins Louwman Museum nicht gefunden haben, um das Modell ordentlich zu vermessen und dafür ihrer Phantasie und den existierenden Fotos vertraut haben. Dass der Frua-Schriftzug an den Flanken zwischen Vorderachse und Tür fehlt und bei unserem Fotomuster die Frontstoßstange etwas schief montiert ist, ist im Vergleich dazu fast schon zu vernachlässigen.

Fazit: Der Maserati A6G Spider Frua von Matrix ist eine in fast allen Details feine, aber leider in Maßen und Proportionen falsche Reproduktion eines der schönsten offenen Maseratis, leider hat man Pietro Fruas Meisterstück kein adäquates Modell gegenübergestellt.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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