Mittwoch, 17. August 2016

Erster Auftritt von Captain Nice in der Formel 1- McLaren M19 Sunoco 1971 von Spark, 1:43

Unsere Vorliebe für die immer perfekt präparierten Fahrzeuge des Penske Racing Teams in ihrer eleganten dunkelblauen Lackierung dürfte bekannt sein, toll, dass Spark jetzt auch einen klasischen Formel-1-Renner nachgebildet hat, der gleichzeitig auch den ersten Grand-Prix-Einsatz von "Captain Nice" Mark Donohue darstellt.

Nicht nur, dass man bei Penske die Trans Am-Meisterschaft mit dem AMC Javelin bestritt und mit Donohue gewinnen konnte, bewegte man noch den Ferrari 512 M bei den großen Langstreckenrennen, und nahm mit dem McLaren-Offenhauser an den Indycar-Rennen teil. Auch dort holte der Amerikaner zwei Siege, der Triumph bei den 500 Meilen von Indianapolis kam allerdings erst 1972. Im Herbst 1971 kamen Penske und der schon vom Ferrari 512-Einsatz bekannte Kirk White auf die Idee, dass die beiden US-Rennen der Formel 1 eine gute Bühne für Werbung in eigener Sache sein könnten. Damals war es noch möglich, einzelne Rennen zu bestreiten, so bekam Penske von McLaren einen Semi-Werkswagen, einen M19, der sogleich in üblicher Weise perfekt präpariert und dunkelblau lackiert wurde. Das Werksauto, meist von Dennis Hulme pilotiert, bekleckerte sich bisher nicht mit Ruhm, deshalb war man neugierig, wie sich der Debütant schlagen würde. Immerhin schaffte Mark den achten Startplatz unter 28 Fahrern, und beim Rennen, das aufgrund eines Unfalls bei einem Rahmenrennen spät gestartet und wegen des Wetters und der einbrechenden Dunkelheit nach 4/5 der Distanz abgebrochen werden musste, hielt er sich in der Spitzengruppe. Der Sieg ging an den 1971 überlegenen Jackie Stewart vor Ronnie Peterson und dem Captain auf seinem blauen McLaren! Penske hatte wieder einmal seine Klasse bewiesen und Mark Donohue meinte lakonisch: "Übermenschen leben nur auf dem Planeten Pluto", um den Vergleich zu den arrivierten Grand-Prix-Piloten zu ziehen.

Das war es erst einmal für Mark, den USA-GP bestritt David Hobbs, der den M19 immerhin auf Platz 10 brachte, während Donohue ein Indycar-Rennen bestritt, und auch Penske hielt sich erst einmal von der Formel 1 fern. Erst 1974 kam der erneute Versuch, diesmal mit eigenem Auto, das sich als Flop erwies. Mit dem 1975 als Ersatz gekauften March 751 verunglückte der Captain, der extra für die Formel 1 einen Rücktritt vom Rücktritt machte, in Österreich beim Training tödlich. Man machte dennoch bis Ende 1976 weiter, der Penske PC4 erwies sich endlich als konkurrenzfähig und John Watson gewann damit ausgerechnet den GP von Österreich. Leider senkte Roger Penske zum Saisonende den Daumen für das Formel-1-Projekt, das gerade richtig ins Laufen kam.

Spark hat inzwischen auch bei Modellen der filigranen früheren Formel-1-Fahrzeuge ein sehr hohes Niveau an Wiedergabe und Detaillierung erreicht. Grundform, Bodenfreiheit und Proportionen stimmen, Lackierung und Beklebung genügen hohen Ansprüchen und die feine Cockpitverglasung sowie eine gute Fahrerfigur runden den positiven Eindruck ab. Ob Fahrer oder nicht, wollen wir hier nicht diskutieren, bei den Monoposti-Modellen ist das inzwischen Usus. Die sichtbare Technik erfreut das Auge, ein schöner Cosworth-Treibsatz mit seiner Peripherie, filigrane Flügel- und Spiegelhalterungen, fein reproduzierte Radaufhängungen mit sehr guten Rädern ergeben ein tolles Modell dieses McLaren M19. Immer wieder erstaunlich, was Spark für den noch günstigen Preis an Qualität zu leisten vermag. Die Vielfalt der Neuerscheinungen in diesem Bereich ist allerdings fast erschreckend und überfordert nicht nur manchen Sammler, sondern auch viele Fachhändler, aber wir wollen wirklich nicht meckern, sondern freuen uns über schöne Modelle.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank dafür.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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