Dienstag, 2. August 2016

Dabeisein ist alles - Sunbeam Alpine Le Mans 1962 von Spark, 1:43

In den 60er Jahren gab es in Großbritannien noch eine unübersehbare Zahl von Autoherstellern, zu denen auch die Rootes-Gruppe mit den Marken Hillman, Singer, Humber und Sunbeam gehörte. 1967 kaufte Chrysler den Konzern, 1978 übernahm Peugeot alle Marken von Chrysler Europe und vermarktete die Fahrzeuge unter dem Traditionsnamen Talbot, was zu Namensungetümen wie dem "Talbot Simca Sunbeam Lotus" führte. Doch zurück zu Sunbeam, der sportlichen Marke des Rootes-Konzerns. Bereits in den 50ern waren die Talbot Limousine und der Alpine vor allem bei Rallyes erfolgreich, immerhin gelang 1955 ein Sieg bei der Rallye Monte Carlo. 1959 präsentierte man mit dem neuen Alpine ein schickes Cabrio, das einen starken Kontrast zu den traditionellen britischen Roadstern darstellte. Sport war gut für die Werbung, also versuchte man es 1961 mit einem Einsatz in Le Mans bei den berühmten 24 Stunden. Die 1,6-Liter-Vierzylinder wurden von 80 auf über 100 PS getunt, das Gewicht so gut wie möglich reduziert. Das Seriencabrio mit Hardtop wurde wegen reglementwidrigem Ölnachfüllen disqualifiziert, aber das zweite Auto, ein von der kleinen Karrosseriefirma Harrington modifiziertes Fastbackcoupé mit aerodynamisch verkleideten Scheinwerfern, erreichte Platz 16 und gewann den "Index of Thermal Efficiency", der nach einer hochkomplizierten Formel errechnet wurde.

Im darauffolgenden Jahr trat man wiederum mit zwei Autos an, identische Hardtops mit gegenüber dem Serienfahrzeug stark veränderten Heckpartien, ich vermute, ausreichendes Tankvolumen und Ersatzrad wären sonst nicht unterzubringen gewesen. Wieder kam nur ein Auto durch, die Nr. 32 unter Procter/Harper, das Vorbild des Spark-Modells, wurde 15. und 3. in der Klasse bis 1600 ccm, gegen die Porsche war kein Kraut gewachsen. 1963 kamen beide Alpine nicht ins Ziel, 1964 versuchte man es mit zwei stark modifizierten Sunbeam Tiger, einem Alpine mit 4,3-Liter Ford V8, auch diese beiden erlebten den Zieleinlauf nicht. Damit war das Engagement von Sunbeam in Le Mans beendet.

Fast beängsigend, mit welcher Konsequenz Spark die Le-Mans-Vitrinen der Sammler füllt, neben der hier vorgestellten Version kann man auch die anderen Teilnehmer von 1962/63 kaufen. Wir haben uns für das erfolgreichste Auto entschieden, Platz 15 mit rund 150 km/h Schnitt war für einen nicht extrem modifizierten 1,6-Liter-Seriensportwagen durchaus eine Leistung!

Das Modell erfüllt alle Erwartungen, die man inzwischen an ein Spark-Produkt stellt. Gute Form und Lackierung, vorbildgerechte Dekoration, jede Menge Ätzteile, verchromte Scheibenrahmen und passable Speichenräder in der richtigen Dimension mit nicht zu breiten Reifen. Auch im Innenraum fehlt es an nichts, der Hosenträgergurt auf dem Fahrersitz und der Tankschlauch, der vom Einfüllstutzen ausgehend im Heckfenster verläuft, fallen angenehm auf. Schön auch die Chromschriftzüge auf der Haube und an den Flanken. Dieser Sunbeam Alpine Le Mans ist ein sehr erfreuliches Modell , jetzt würden wir uns von Spark noch den 61er Harrington und den 64er Tiger wünschen!

Unser Besprechungsmuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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