Samstag, 9. Juli 2016

Einmaliger Auftritt - Porsche 962C Hexcel Supercup Nürburgring 1989 von Spark für Raceland, 1:43

Über den Porsche 962 dürfte alles gesagt worden sein, diese für 1985 weiterentwickelte und auf die IMSA-Regularien abgestimmte Version des Gruppe-C-Renners 956 wurde auch für solvente Privatteams gebaut. Über 1 Million Mark musste schon auf den Tisch des Hauses wandern, wenn man einen 962 sein Eigen nennen wollte, man bekam dafür aber auch ein sehr gutes Rennauto, wie die Erfolge der nächsten Jahre zeigen sollten.

Jochen Dauer, ein 1952 geborener fränkischer Unternehmer aus Schney/Lichtenfels, begannn bereits Anfang der 80er Jahre, Rennen zu fahren, Tourenwagen sowie Monoposti der Formeln 3 und 2 gehörten zu seinen Einsatzfahrzeugen. Dann wollte er größere Brötchen backen: Er gründete den Rennstall Jochen Dauer Racing und schaffte es aufgrund seiner Kontakte und seines Charismas, potente Sponsoren an Land zu ziehen. Bereits 1987 war er mit einem 962 (112) unterwegs, seinen nächsten 962 (133) finanzierte 1987 die Firma Victor Computer mit, das Auto wurde in Supercup, Interserie und Sportwagen-WM eingesetzt. Für 1989 gab es nochmals ein neues Chassis (141), diesmal war Ferrero der Sponsor, der damit seine "tic-tac"-Minzbonbons populärer machen wollte. 962 (133) war in diesem Jahr mit wechselnden Sponsoren unterwegs, schön auch die weiß/goldene Ausführung, die John Andretti mit Schöller-Eiskrem-Werbung am Norisring auf einen zweiten Platz im Supercup-Rennen fuhr. Für das Hexcel-Design blieb allerdings das erste Supercup-Rennen der Saison am 21. April auf dem Nürburgring ein einmaliger Auftritt, immerhin kam Dauer selbst aufs Podest, lediglich die beiden Joest-Autos mit Bob Wolek und John Winter waren schneller.

1993 kam dann der Schritt zum Autoproduzenten, die neue Firma hieß Dauer Sportwagen GmbH und hatte sich zum Ziel gesetzt, eine Straßenversion des Porsche 962 zu entwickeln. Dies gelang tatsächlich, Abnehmer des Dauer 962 LM waren vor allem Superreiche, angeblich gingen alleine sechs der Boliden an den Sultan von Brunei. Und Porsche nutzte Dauers Vorarbeit, um eine Lücke im Reglement von Le Mans auszunutzen und 1994 mit einer Rennversion des Dauer 962 die 24 Stunden zu gewinnen. Aber das ist schon eine ganz andere Geschichte, genauso wie die Übernahme der Bugatti-Konkursmasse aus Italien, finanzielle Schieflage, Einstellung der Firma 2008 und Flucht in die Schweiz, Steuerhinterziehung (ca. 5 Mio. Euro) sowie eine 3 1/2-jährige Haftstrafe, die Dauer 2010 antreten musste. Was mit dem Namen Jochen Dauer in Verbindung bleibt, ist sicherlich eine mehrjährige Erfolgsgeschichte und der Le-Mans-Erfolg sowie der damals absolut schnellste Straßensportwagen.

Die lange Einsatzzeit sowie die vielen privaten Einsätze führten bei Porsches 956/962 zu einer Unzahl von Varianten und Lackierungen/Beklebungen. Friedrich Lämmermann und das Raceland-Team haben sich diesmal ein sehr attraktives Design ausgesucht. Verglichen mit den gar nicht so einfach zu findenden Originalfotos hat man sichtbar saubere Arbeit geleistet. Die drei Grüntöne wirken stimmig, die schrägen Linien mit dem dunkleren Heck geben dem Auto Dynamik und die kleinen Details wie z.B. die kleinen Lufthutzen unterhalb der Rückspiegel, die Heckgestaltung oder die Räder sind genau reproduziert. Die Innenausstattung entspricht dem Standard, dass der Gurt nur ein Decal ist, lässt sich leicht verschmerzen. Ansonsten entspricht das Modell bester Spark-Machart. Dieser Dauer-Racing Porsche 962 ist ein rundum attraktives Modell einer interessanten Version des erfolgreichsten Gruppe-C-Rennwagens.

Unser Besprechungsmuster kommt von raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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