Samstag, 7. Mai 2016

So fing es an - Lamborghini 350 GT von CMR, 1:18

Vor wenigen Tagen, am 28. April, hätte Ferruccio Lamborghini seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Diese Modellvorstellung kommt somit etwas spät, aber vielleicht ist es dennoch eine Gelegenheit, sich anhand des CMR-Modelles an die Anfänge der Marke Lamborghini zu erinnern. Denn der Lamborghini 350 GT war der erste Seriensportwagen, den die neue Automobili Lamborghini S.p.A. 1964 auf den Markt brachte. Sein Debüt feierte er auf dem Genfer Salon im gleichen Jahr, wo er für großes Aufsehen sorgte. Unter dem von Franco Scaglione bei der Carrozzeria Touring gestalteten eleganten Blechkleid saß ein Aluminium-V12 mit 280 PS, der mit dem modernen Chassis mit Einzelradaufhängung und der leichten Karosserie für ordentliche Fahrleistungen sorgte. Vom Start weg konnte sich Lamborghini in der Spitze des Sportwagenmarktes positionieren und lieferte die von Ferruccio vorgesehene große Konkurrenz zum Rivalen Ferrari. Bis 1967 entstanden 120 Exemplare des ersten Serienmodelles und bis heute ist der 350 GT durch sein sehr eigenständiges Erscheinungsbild ein Hingucker bei Klassik-Veranstaltungen. Gleichzeitig ist er auch eine wichtige Erinnerung daran, dass Lamborghini auch einmal elegante und schöne Sportwagen bauen konnte. Gerade der grauenhafte Centenario, mit dem man das Hundertjährige des Firmengründers feiern will, zeigt einmal mehr, wie notwendig es wäre, sich in Sant' Agata Bolognese wieder einmal an diesen Teil der Geschichte zu erinnern!

Ein Modell des 350 GT gab es im Maßstab 1:18 schon einmal vor vielen Jahren aus dem Hause Ricko. Die Proportionen waren ok, aber einige Formfehler hatten sich eingeschlichen und mich störte immer, dass man das Modell im üblichen Klischee-Rot lackiert hatte, das man in chinesischen Modellfabriken ja viel zu oft als verpflichtend für italienische Sportwagen ansieht. Anfang des Jahres hat das neue Label CMR den 350 GT nun als Resine-Modell auf den Markt gebracht. Wie üblich gibt es keine zu öffnenden Teile, den herrlichen Zwölfzylinder sehen wir hier also nicht, aber die Form hat man recht ordentlich getroffen - wenn auch nicht perfekt, das Heckfenster müsste höher in das Dach gezogen sein und die hinteren Stoßstangen sind zu kurz. Dafür begeistert die herrliche metallicblaue Farbe, die wunderbar zum eleganten Design passt.

Innen gibt es ein ebenso elegantes hellbraunes Interieur, in dem nur das unverständlicherweise komplett holzbraun gehaltene Lenkrad sehr irritiert. Davon abgesehen macht CMR hier vieles richtig, wie auch bei der schönen Außendetaillierung mit guten Leuchten und feinen Schriftzügen. Die Speichenfelgen hingegen bieten noch Luft nach oben, da ist die Ausführung mit nur einem Kranz geätzter Speichen nicht hundertprozentig gelungen. Anlaß zur Kritik bieten auch, wie so oft, die primitiv silbern aufgedruckten Scheibenrahmen, es wäre wirklich wünschenswert, die Resine-Modellhersteller könnten sich hier zu einer überzeugenderen Lösung durchringen! Ansonsten gefällt mir der 350 GT sehr gut, er schließt eine wichtige Lücke auf dem Modellmarkt und durfte seit seinem Marktdebüt Anfang 2016 schon bei etlichen Sammlern eine Heimat in den Vitrinen finden. Bitte, mehr davon, liebe CMR-Entwickler.

Text und Fotos: Georg Hämel

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