Montag, 4. Januar 2016

Atemberaubende Formen - Mercedes 540 K Autobahnkurier von KK-Scale, 1:18

Mercedes-Benz stellte 1934 mit dem 500 K einen neuen Sportwagentyp mit kompressorbeatmetem Achtzylindertriebwerk vor, der in verschiedenen Karosserieformen für ein ebenso geschmackvolles wie vermögendes Klientel gedacht war. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern war er dabei auch noch eines der schnellsten Serienautomobile seiner Zeit. Zur Illustration der Leistungsfähigkeit präsentierte man den 500 K bei seiner Premiere in Paris auch mit einer aerodynamischen Sonderkarosserie als "Autobahn-Kurier", denn besonders die neuen deutschen Schnellstraßen konnte man sich gut als ideales Terrain für das Hochleistungscoupé vorstellen. Die Resonanz auf die Karosserie war sehr positiv, weshalb man sie in das Lieferprogramm für den 500 K übernahm und auch beim Nachfolger 540 K den Kunden anbot. Doch tatsächlich verkauft wurden nur zwei Exemplare, ein 500 K an einen Kunden in Indonesien und ein 540 K an einen spanischem Arzt. Daneben gab es noch das Ausstellungsstück aus Paris, das letztendlich seinen Weg in die Sammlung des iranischen Schahs fand. Somit würde keiner der Autobahnkuriere tatsächlich auf dem ihm zugedachten Geläuf in Deutschland eingesetzt, stattdessen nutzte der spanische Arzt sein Exemplar für eine Rundreise durch Nordafrika. Dieses Auto gelangte letztendlich nach einer umfangreichen Restaurierung in die große Mercedes-Sammlung des Mexikaners Arturo Keller und gewann seitdem Pokale bei den wichtigsten Concours für historische Automobile.

Die Form des Autobahnkuriers ist bis heute atemberaubend, das erklärt, dass es nun selbst im Maßstab 1:18 zwei Modelle dieses seltenen Vorbildes gibt. Nach dem BoS-Resinemodell hat KK-Scale nun auch noch eine Miniatur des langgestreckten Mercedes in dieser Baugröße präsentiert. Bei KK-Scale wählt man Diecast als Material, allerdings lassen sich, wie bei BoS, auch hier keine Türen oder Hauben öffnen. Der große Reihenachtzylinder bleibt also auch hier verborgen. Immerhin hat man die Vorderachse lenkbar gestaltet, was den Autobahnkurier deutlich lebensechter wirken lässt.

Das KK-Scale-Modell ist hervorragend proportioniert. Die wenigen Chromdetails sind tatsächlich verchromt und nicht nur silbern auflackiert. Das hellbraune Interieur des sehr schweren Modelles lässt sich durch die schmalen Fenster nur schwer einsehen, aber das fein bedruckte Armaturenbrett und das riesige, ausreichend filigrane Lenkrad können überzeugen. Der große Kühlergrill könnte vielleicht etwas mehr Tiefe vertragen, trägt aber einen fein geätzten Stern und die riesigen Scheinwerfer sind sehr gut gestaltet. Das gilt auch für die filigranen Felgen, die winzige silberne Akzente tragen. Die Verarbeitung meines Modelles ist sehr gut, das Lackfinish ist besonders gelungen. KK-Scale hat mit dem Autobahnkurier ein hervorragendes Modell geschaffen, dessen hochwertige Anmutung den Preis von knapp 70 EUR in der heutigen Zeit geradezu erstaunlich erscheinen lässt.

Text und Fotos: Georg Hämel

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