Mittwoch, 18. November 2015

Kleiner Bergsteiger - Steyr-Puch 700 AP Haflinger von AutoCult, 1:43

Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte Steyr-Puch in Österreich vor allem Nutzfahrzeuge und Zweiräder. Der beginnenden Nachfrage nach PKWs begegnete man durch ein Abkommen mit Fiat zur Montage diverser Modelle aus deren Programm, aber auch mit eigenen Weiterentwicklungen wie dem 2000 und 2300 auf Basis des Fiat 1900. Bereits 1952 wollte Erich Ledwinka, Sohn des berühmten Tatra-Konstrukteurs, ein Kleinwagenprojekt starten. Es wurden diverse Prototypen gefertigt, letztlich übernahm man doch als Basis den Fiat 500, den man aber überarbeitete und mit einem selbst entwickelten 500 ccm-Zweizylinder-Boxermotor versah. Nachdem der Steyr-Puch serienreif war, kam die Idee auf, einen kleinen Geländewagen zu entwickeln. Man konstruierte einen Zentralrohrrahmen mit Pendelachsen vorne und hinten, Allradantrieb und zuschaltbaren Differentialsperren. Der Boxermotor wurde überarbeitet, zuerst auf 600 ccm, später auf 643 ccm gebracht, weshalb auch die Typenbezeichnung von 600 auf 700 AP (= allradgetriebene Plattform) verändert wurde. Es gab zwei Radstände, 1500 und 1800 mm, ansonsten war eigentlich fast jeder Haflinger eine Sonderanfertigung. Das österreichische und das Schweizer Militär nahmen größere Stückzahlen ab, für die alpinen Regionen war der kleine Klettermaxe ideal. Insgesamt wurden von 1959 bis 1974 16.647 Exemplare gebaut, dann musste die Produktion aufgrund mangelnder Rentabilität eingestellt werden. Ab 1971 produzierte man den größeren Geländewagen Pinzgauer und ab 1979 den Mercedes G, der in Österreich und der Schweiz unter dem Markennamen Puch vermarktet wurde.

Für AutoCult untypisch, dass man ein Modell eines in doch größerer Serie gefertigten Fahrzeugs verwirklicht hat. Doch bisher fehlte der Haflinger als 1:43-Reproduktion, und die Tatsache, dass die 333 Stück bereits vor Auslieferung werkseitig ausverkauft waren, bestätigt das Team aus Wendelstein. Man wählte den Puch 700 AP mit 1,5 m Radstand und Stoffverdeck, eine gute Wahl, das ist der typischste Haflinger. Die Form ist perfekt getroffen, besonders gut gelang die Wiedergabe und der Faltenwurf des Planenverdecks. Türgriffe, Wischer, Firmenlogo, auch die Scheinwerfer mit den Schutzbügeln, nichts fehlt. Die Felgen und die Reifen mit Geländeprofil sehen gut aus, das Fahrwerk und der Unterboden sind allerdings nicht besonders detailliert, Der spartanische Innenraum ist komplett, auch mit den Gittern hinter den Vordersitzen. Passende österreichische Kennzeichen vervollständigen ein sehr sympathisches Modellauto. Zu erwähnen auch beim Haflinger ist eine bei AutoCult gewohnt hohe Fertigungsqualität, leider auch in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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