Sonntag, 1. November 2015

Das Goggomobil von Down Under - Buckle Dart 1957 von AutoCult, 1:43

Ein australisches Auto mit deutschen Wurzeln präsentiert uns AutoCult in seiner letzten Auslieferung. Der Buckle Dart ist ein kleiner Roadster mit der Technik des Goggomobils der Firma Glas aus Dingolfing. Wir verfolgen die Geschichte und haben uns den kleinen Flitzer genau angeschaut.

Die Buckle Motors Ltd. in Sidney, ein großer Autohändler, wollte immer auch eigene Kreationen verkaufen. Das fing mit Spezialkarosserien auf Basis des englischen Ford Zephyr an. In der Mitte der Fünfziger Jahre ergab sich eine Zusammenarbeit mit der Firma Glas, die darin bestand, komplette Chassis des Goggomobil-Kleinwagens nach Down Under zu schaffen, um sie dort unter Umgehung der hohen Einfuhrzölle für komplette Autos mit Aufbauten zu versehen. Die Kunststoffkarosserie für die Limousine glich dem deutschen Metallaufbau, der Transporter sah wesentlich runder aus, und zusätzlich wollte Bill Buckle auch noch ein offenes Auto, für die australischen Wetterverhältnisse sicherlich keine schlechte Idee. Man setzte eine einteilige Kunststoffwanne auf das kaum veränderte Goggo-Chassis, montierte wahlweise den 300- oder den 400 ccm-Motor, und schon war die optische Mixtur aus Schwimmwagen und Karusellauto fertig. Auch mit nur 345 kg Leergewicht waren keine großen Sprünge drin, mit „angelegten Ohren“ konnte man die 100 km/h-Grenze knapp erreichen oder mit den 20 PS des 400ers sogar überschreiten. Von 1959 bis 1962 wurden ca. 700 Stück des kleinen Roadsters produziert. Etwas irritierend sind die Angaben über eine eventuelle Fahrertür auf der rechten Seite (In Australien fährt man links). Die meisten Originalfotos zeigen den Dart ohne eine solche, aber einzelne Exemplare und auch das Modell besitzen eine. Ob die Tür ein bestellbares Extra war oder nachträglich ausgeschnitten wurde, ließ sich leider nicht ermitteln. Und ob die gelbe Farbe originalgetreu ist, bleibt auch offen. Wir gehen aber davon aus, dass das Team um Thomas Roschnmann ein Original dieses Aussehens gefunden und dokumentiert hat.

Das AutoCult-Modell ist einfach süß! Die Form ist perfekt getroffen, alle Details sind fein nachgebildet, die Fertigungsqualität ist bei unserem Muster hervorragend, wie an den Scheinwerferabdeckungen, an der rundumlaufenden Stoßleiste oder der Windschutzscheibe (beim Original übrigens die Heckscheibe einer Renault Dauphine) zu sehen ist. Am sonst glatten Fahrzeugboden findet sich nur die Auspuffanlage, die an sich schönen Räder sind etwas breit geraten. Das auch beim Vorbild eher einfache Interieur ist genau reproduziert, ein Höhepunkt ist noch das kleine Gitter am Heck mit dem Goggo-Logo.

AutoCult ist sicher auf dem richtigen Weg, wie auch der Abverkauf dieser Raritäten zeigt. Der Puch Haflinger von der nächsten Auslieferung ist bereits vor Erscheinen komplett abverkauft, so dass nicht einmal jeder Händler beliefert werden kann, Interessenten sollten sich also beeilen. Wir sind auf die weiteren Neuheiten gespannt und wünschen uns, dass auch die Qualität auf diesem hohen Niveau bleibt.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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