Samstag, 1. März 2008

Ungleiches Trio: Neuheiten der Woche von Minichamps in 1:43

Diese Woche brennt Minichamps kurz nach der Messe ein kleines Neuheitenfeuerwerk ab. Neben der dritten Version des AMG Mercedes 300 SEL 6,3 im knallgelben Hannen-Alt-Outfit erscheinen drei Modelle, die kaum gegensätzlicher sein könnten: der Tabbert-Wohnanhänger von 1973, der Aston Martin DBS von 1969 und überraschenderweise jetzt schon der Porsche 917 Langheck Martini Le Mans 1970.


Tabbert Caravan 1973

Minichamps hat sich für die Vollkunststoffbauweise entschieden, der Caravan ist dadurch sehr leicht, die seidenmatte Oberfläche wirkt perfekt, Aussendetails wie Scheuerleisten und Beschläge sind sehr fein nachgebildet und bedruckt wie auch die Firmenzeichen und die Wappen auf der Seitenwand. Die Fenster sehen realistisch aus, ebenso die restlichen Anbauteile: Rangiergriffe, Rücklichter, Dachfenster, Lüftungskamin, Deichselkasten (mit allerdings nur angegossenen Unterlegkeilen). Das Fahrgestell und die Deichsel sind ebenfalls komplett, schade nur, dass es keinerlei Funktion gibt. Weder das Stützrad noch die Stützen unter dem Aufbau lassen einen Wechsel von Fahr- auf Standposition zu. Die Innenausstattung ist vollständig, aber eher einfach dargestellt. Jetzt ergibt sich nur noch die Frage, wo man den Caravan ankuppeln könnte. Mir ist bisher kein PKW von Minichamps mit Hängerkupplung bekannt, wie wäre es, wenn der Hersteller einfach eine passende Kupplung zum Ankleben mitliefern würde. So ein Mercedes /8 oder ein Audi 100 der ersten Serie würde gut mit dem Tabbert harmonieren. Wie man auf den Bildern sehen kann, gab es in den späten 70ern auch schon einen Tabbert-Caravan von GAMA, der gegenüber dem Minichamps-Modell jetzt noch spielzeughafter wirkt.


Aston Martin DBS Coupé

Endlich hat Minichamps das klassische DBS Coupé auf den Markt gebracht. Das Modell gibt den Sechszylinder mit Speichenrädern wieder, die erste Bauserie vor 1970 erkennt man auch an den Lüftungsschlitzen in der C-Säule. Das als california birch bezeichnete helle metallicgrün steht dem Auto sehr gut und unterstreicht die klare Karosserielinie. Die Chromrahmen der Fenster sind extrem fein, eine Meisterschaft, die Minichamps mit Autoart teilt, andere Hersteller in 1/43 haben da noch Aufholbedarf. Kühlergrill, Leuchteinheiten, Türgriffe, Rückspiegel und selbst die kurze Antenne sind perfekt nachgebildet, lediglich die Scheibenwischer sind, speziell von vorne betrachtet, etwas plump. Die Speichenräder sind Minichamps-Standard, die Zentralverschlüsse leider auf beiden Seiten gleich, beim Original haben wir auf einer Seite natürlich Linksgewinde. Am Unterboden sind Radaufhängungen und Auspuffanlage detailliert, innen ist alles an seinem Platz, Lenkrad, Lenkstockhebel und Armaturenbrett sind komplett, die Innenausstattung hätte mir in einem Braun- oder Beigeton besser gefallen, diese Kombination wäre zeitgemäßer. Zuletzt noch ein Hinweis auf den winzigen Chromschriftzug DBS am Heck, solch liebevolle Kleinigkeiten machen ein Spitzenmodell aus. Trotz der kleinen Kritikpunkte macht der Aston Martin von Minichamps viel Freude und Appetit auf die angekündigten V8 und Lagonda.


Porsche 917 Langheck Martini Le Mans 1970

Das ging jetzt aber schnell. Nach dem weiß/roten Langheckporsche wurde diese Woche der lila/grüne "Hippie" ausgeliefert, mit dem Larrousse und Kauhsen 1970 in Le Mans den zweiten Platz belegten, gewonnen hat Hans Herrmann, der ja gerade seinen 80. Geburtstag feierte, zusammen mit Dick Attwood. Der Unterbau ist ja schon bekannt, die Karosserie wurde neu gestaltet, da sie ja auch im Original komplett anders war. Damals hatte Martini Racing noch nicht das später bekannte Outfit, sondern individuelle Gestaltungen wie diese Pop-Art. Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf Lackierung und Beklebung, und ich denke, dass man gute Arbeit geleistet hat. Das grün hebt sich schön deckend und leuchtend von der Grundfarbe ab, die Flächen sind bei meinem Muster sauber verarbeitet und somit ist der Porsche ein Blickfang für die Vitrine, auch wenn manches Detail wie der Scheibenwischer schon feiner sein dürfte und die Windschutzscheibe verglichen mit Fotos zu hoch wirkt. Nett die Reifen mit Goodyear-Schriftzug und feinem blauen Ring an der Flanke.

Für die Fotomuster der neuen Modelle danken wir Alexander Schakow von Supercars in München. Text und Fotos: Rudi Seidel

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