Mittwoch, 27. Februar 2008

Historisches aus Maranello - AAC 815 und Ferrari 250 Testa Rossa von IXO, 1:43

Die Geschichte aller Ferrari-Fahrzeuge beginnt mit einem Auto, das nicht "Ferrari" heißen durfte, dem Auto Avio Costruzioni Tipo 815. Dieser reinrassige Rennsportwagen war das erste komplett von Enzo Ferrari entworfene und gebaute Auto, aber aufgrund eines Vertrages mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Alfa Romeo durfte Ferrari für vier Jahre keine Rennfahrzeuge unter seinem Namen bauen und einsetzen. So ging der Tipo 815 im Jahre 1940 für Ferraris Firma Auto Avio Costruzioni an den Start der Mille Miglia. Zwei Autos hatte man gebaut, die Technik basierte größtenteils auf Fiat-Komponenten, allerdings intensiv überarbeitet, die Superleggera-Karosserie kam von Touring. Leider beendeten beide Fahrzeuge nach technischen Problemen die Mille Miglia nicht, der Zweite Weltkrieg verhinderte weitere Renneinsätze. Nach Ende des Krieges war Ferraris Vertrag mit Alfa abgelaufen und so konnte er 1947 den ersten "echten" Ferrari vorstellen. Der Rest ist quasi Legende.

Der AAC 815 ist nun im Rahmen der IXO-Ferrari-Kollektion erschienen. Wie alle IXO-Ferrari basiert auch der 815 auf einem Kioskmodell der Fabbri-Zeitschriftenserien, das allerdings in zahlreichen Punkten ausführlicher detailiert wird. Den Anfang machen dabei die hervorragenden Speichenfelgen, die in einem dunkleren Silberton gehalten sind, was sehr realistisch wirkt. Die Außenhaut des 815 ist vorbildgerecht in einem dunklen Rotton gehalten, Scharniere und "Superleggera"-Logos sind exakt bedruckt.

An der Front findet sich der riesige Kühlergrill, der mit den interessanten sechseckigen Frontleuchten das Design des Autos prägt. Der Grill ist sehr filigran ausgeführt und trägt ebenso zum gelungenen Erscheinungsbild bei, wie die geschwungene Windschutzscheibe vor dem gänzlich offenen Cockpit. Jenes ist recht sparsam ausgestattet, was allerdings vermutlich dem Vorbild auch genau entspricht. Am Heck findet sich die kleine Rückleuchte sowie filigrane Nachbildungen der am Original inzwischen angebrachten Rückleuchten für den heutigen Einsatz bei Klassiker-Veranstaltungen. Mit dem AAC 815 liefert IXO ein gelungenes Modell dieses Ur-Ferrari, das in keiner Sammlung fehlen darf.

Auch ein reinrassiger Rennwagen steht mit dem Ferrari 250 Testa Rossa ins Haus, der an sich bereits seit einiger Zeit aus IXOs "Le Mans Sieger"-Kollektion bekannt ist. Das Vorbild des vorliegenden Modelles gewann schließlich 1958 mit Phil Hill und Olivier Gendebien am Volant das 24 Stunden-Rennen an der Sarthe und ohne Startnummern ist der Testa Rossa nun also in der normalen Ferrari-Serie erhältlich. Wesentlich berühmter als die beim Le Mans-Siegerauto verwendete Ponton-Karosserie ist natürlich die herrliche Variante mit den freistehenden Frontkotflügeln, die ebenso von Pininfarina gezeichnet aber in Le Mans nicht siegreich sein sollte. Diese Testa Rossa-Variante werden wir in diesem Jahr ja noch als CMC-Modell bewundern können.

Das IXO-Modell trifft die Linie des Ponton-Testa Rossa sehr gut und kann mit schönen Details innen wie außen punkten. Die Sonderausstattungen des Rennwagens von Hill und Gendebien, wie zusätzlicher Frontscheibe und kleinen "Spoilern" hinter den Hinterrädern sind für das "nackte" Modell unverändert übernommen worden. Auch hier sind feine Speichenräder verbaut, die sehr gefallen können. Weniger gelungen erscheint die simple schwarze Auslegung der Lüftungsöffnungen und die sehr weiche Kante rund um den Tankstutzen. Da wird vielleicht das Mattel-Modell punkten können, das später im Jahr erscheinen soll und auf dem gleichen Fabbri-Modell basieren wird. Am Messemuster waren zumindestens zusätzliche Ätzteile verbaut - man darf gespannt sein. Dennoch, der IXO Testa Rossa ist ein gutes und gelungenes Modell, wenn auch mit leichten Abstrichen im Detail.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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