Samstag, 14. November 2015

Der erste seiner Art - Porsche 718 Spyder Le Mans 1957 von Spark, 1:43

Le Mans 1957 sollte das erste Rennen für Porsches neuen Spyder mit der Konstruktionsnummer 718 sein. Zusammen mit zwei der älteren 550A Spyder trat man in der Sarthe an, aber keiner kam ins Ziel. Lediglich ein privater 550 mit Ed Hugus und Carel Gaudin de Beaufort rettete die Stuttgarter, der 8. Gesamtrang und der Klassensieg bis 1500 ccm bildeten das Trostpflaster in einem Rennen, das mit fünf von den sechs Erstplatzierten deutlich an Jaguar ging. Die Geschichte des ersten 718 und das Modell von Spark haben wir genau betrachtet.

Die Fachliteratur ist sich bei der Bezeichnung der Fahrgestellnummer dieses 718 Spyder nicht ganz einig, wir halten uns an die Carrera-Bibel von Sprenger/Heinrichs, die uns am kompetentesten scheint. Danach wurde bereits im April 1957 der Prototyp mit der Fahrgestellnummer 718-1 auf einem 550A-Rahmen gebaut. Er hatte auch noch nicht das neue Getriebe, mit dem dann erst der im Juli gebaute 718-001 ausgerüstet wurde. Mit der Startnummer T22 bestritt dann Umberto Maglioli im Mai das Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, im Rennen wurde der Spyder jedoch nicht eingesetzt. Erst in Le Mans rollte er mit dem Team Maglioli/Barth an den Start. Inzwischen wurden die typischen Stabilisierungsflossen aufgesetzt, die auch später mancher 718 bekommen sollte, je nach Wunsch der Fahrer. Und in der 129. Runde dann das Verhängnis, als der bisher problemlos laufende Spyder dem sich drehenden Aston Martin von Tony Brooks nicht mehr ausweichen konnte. Beide Autos waren erheblich beschädigt, die Fahrer kamen glücklicherweise ohne größere Blessuren davon. Die Karriere des ersten Porsche 718 war allerdings damit beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Die weiteren Spyder hatten allerdings noch bis 1961 zahlreiche Erfolge zu verzeichnen.

Spark hat wie gewohnt ein sehr detailliertes Modell des ersten 718 produziert, dem sicherlich noch viele Varianten folgen werden. Die vielen Feinheiten wie die tolle Inneneinrichtung, die vorbildgerecht abgeklebten Scheinwerfer oder die stimmigen Startnummern können allerdings vom größten Problem dieses Modells nicht ablenken: Die Form des Hecks und der Stabilisierungsflossen ist ziemlich daneben, wie man auf leicht auffindbaren Fotos des Originals gut erkennen kann. Zu hoch, zu dick, ausserdem sollte der Abstand zwischen den Lüftungsgittern und den Flossen größer sein. Im Vergleich dazu sind dann die zwar feinen, aber chromglänzenden Gitter am Heck und die wieder zu breiten Räder und Reifen Kelinigkeiten. Eigentlich schade, denn grundsätzlich bietet Spark nach wie vor wirklich viel Modell und Detail fürs Geld, und eine Form richtig zu treffen, dürfte eigentlich nicht teurer sein, als es falsch zu machen. Eine Frage sei noch erlaubt: Nach welchen Kriterien entscheidet man, ob das silber seidenmatt oder mit Klarlack aufgetragen wird? Dieser 718 glänzt, während zum Beispiel mancher 904 von Spark ohne die Schicht Klarlack auskommt.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung!

Fotos und Text: Rudi Seidel

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