Mittwoch, 22. Juli 2015

Diskussionsobjekt - Ferrari California T von Bburago "Signature", 1:18

Die Aufregung über Bburagos Ferrari-Lizenz in Foren und sozialen Netzwerken war gerade ein wenig abgeklungen, da kamen die ersten Modelle der als etwas hochwertiger angekündigten "Signature"-Edition von Bburago in den Handel. Wie nicht anders zu erwarten, gingen Empörung, Aufregung, Hohn und Spott direkt in die nächste Runde, das Urteil lautete "für ernsthafte Sammler ungeeignet" und so mancher Händler dürfte die Bestellung schon bereut haben.

Man gestatte mir aber dennoch ein paar Worte zu Bburagos neuem Ferrari California T aus dem "Signature"-Programm, auch wenn ich danach nicht mehr als "ernsthafter Sammler" akzeptiert sein dürfte. Ich finde das Modell nämlich gar nicht so übel. Die Basis bildet natürlich Bburagos "Race and Play"-Variante, das heißt, dass auch dieser California leider etwas zu kurz geraten ist, aber dennoch in seinen Formen und Proportionen gelungen wirkt. Die beiden nachfolgenden Bburago-Ferrari (LaFerrari und 458 Speciale) haben in der Hinsicht keine Fehler aufzuweisen, daher sollten solche Probleme hoffentlich zukünftig nicht mehr auftreten.

Mehr als 20 Veränderungen oder zusätzliche Details sollen die "Signature"-Modelle gegenüber den Basismodellen aufweisen, die Zahl scheint im Vergleich etwas hoch gegriffen, es sei denn, man zählt jeden einzelnen Druck und jede neue Felge als individuelles Detail. Wie dem auch sei, tatsächlich zeigt sich das "Signature"-Modell an einigen Stellen etwas verfeinert. Das beginnt mit den deutlich schöneren, lackierten Felgen und dem hell gestalteten Innenraum. In diesem lassen sich einige Zusatzdrucke finden, so sind z.B. die Gurtscblösser hervorgehoben. Im Motorraum gibt es auch ein paar zusätzliche Einfärbungen, der Unterschied fällt hier aber nicht sonderlich groß aus (was wiederum für die Ausführung des Basismodelles spricht). Im Kofferraum finden wir einen matten Lack, der vermutlich einen Teppichbezug nachahmen soll. Beim geschlossenen Modell sind hier zusätzliche Warnhinweise zu finden. Außen hat sich nicht viel geändert. "Ferrari"-Schriftzug und Pferdchen am Heck sind jetzt Metallsticker, die Scheinwerfer sind unverändert. Die schmalen Zusatzleuchten am Heck bildet Bburago hier mit dünnen rot-transparenten Klebefolien nach, was eine deutlich realistischere Wirkung bietet, als die simple Lösung am Basismodell. Schade nur, dass die dritte Bremsleuchte nicht auch so umgesetzt wurde.

Die Spaltmaße sind immer noch sehr gering und sehr ordentlich. Der Lackauftrag bei meinem Modell bietet keinen Anlass zur Kritik, auch die Verarbeitung ist durchweg gut - das soll aber nicht immer so sein. Für knapp 60 EUR (und somit 20 EUR mehr als das Basismodell) ist der "Signature"-California somit in der heutigen Zeit der üppigen Preissteigerungen immer noch ein günstiges Angebot. Natürlich, die Qualität eines HW Elite-Modelles erreicht er nicht, aber dafür ist er eben auch in der UVP im Vergleich zu den letzten Elite-Neuheiten mindestens 50 EUR billiger. Wenn man hingegen die letzten HW Foundation-Modelle für 55 EUR als Vergleich nimmt, dann ist der Bburago hier um Klassen besser. Mir gefällt er. Mir gefällt, dass es weiterhin Firmen gibt, die schöne Modelle produzieren, die keine Löcher in das Sammlerbudget reißen. Mögen die "ernsthaften Sammler" die Nase rümpfen, ich habe Spaß an den Bburago-Neuheiten - und darum geht es doch letztendlich, oder?

Text und Fotos: Georg Hämel

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