Montag, 22. Juni 2015

Jubiläums-Sportler - Lamborghini Countach 25th Anniversary von AUTOart, 1:18

Das 25-jährige Firmenjubiläum wollte man bei Lamborghini 1988 natürlich mit einem besonderen Sportwagen feiern. Man hoffte, anlässlich dieses Ereignisses endlich die Ablösung des in die Jahre gekommenen Countach, den Diablo, präsentieren zu können, doch der war noch nicht über ein frühes Prototypenstadium hinaus gekommen. So blieb dem finanziell chronisch klammen Sportwagenbauern nichts anderes übrig, als den guten, alten Countach noch einmal aufzupolieren. Die so entstandene letzte Generation taufte man auf den Namen "Countach 25th Anniversary". Technisch hatte sich nicht viel geändert, immer noch sorgte ein großer Zwölfzylinder für den Vortrieb, der aufgrund zahlreicher aerodynamischer Verbesserungen noch ein wenig kräftiger ausfiel. Äußerlich gab es massive Änderungen, die Lufteinlässe an der Motorhaube bekamen Rippen in Längsrichtung, die für eine bessere Kühlung sorgen sollten. Allerdings ähnelten sie auch den Rippen an Ferraris Testarossa, was Lamborghini-Traditionalisten nicht sonderlich amüsant fanden. Am Heck gab es jetzt einen massiven Stoßfänger, neue Blenden an den Rückleuchten und der Frontspoiler wurde ebenfalls deutlich modifiziert. Leider war Lamborghini und Bertone dadurch kein sonderlich stimmiges Erscheinungsbild gelungen, der doch eigentlich zeitlos extravagante Countach sah plötzlich aus, wie von einem Krawall-Tuner der 80er Jahre verunstaltet. Dennoch erfreute sich das Modell großer Beliebtheit und wurde bis 1990 produziert, als dann endlich die Ablösung durch den Diablo erfolgte.

AUTOart hat sich der Modellhistorie des Countach ja bereits ausgiebig gewidmet, da darf natürlich die letzte Version des legendären Lamborghini nicht fehlen. Mehrere Varianten werden angeboten, ich stelle hier die silbern lackiere Version vor, deren Vorbild heute im Lamborghini-Werksmuseum zu finden ist. Im Gegensatz zu den anderen Varianten trägt dieses Modell keinen großen Heckflügel, wirkt neben ihren Vorgängermodellen also noch etwas dezenter. Wie bei AUTOart gewohnt, wird die Grundform präzise und sauber wiedergegeben und einmal mehr überzeugen die feinen Spaltmaße. Alle Türen und Hauben öffnen sich und auch die Klappscheinwerfer sind funktional ausgelegt. Sie werden durch einen kleinen Hebel am Unterboden bewegt, der erfreulicherweise sehr unauffällig ist - schau mal, Kyosho, so geht es auch! Für die Öffnung der Türen liegt ein "Werkzeug" bei, mit dem sich die Türöffner betätigen lassen. Diese fallen für meinen Geschmack, wie bei allen AUTOart-Countach, aber ein bisschen groß aus - was allerdings die gelungene Optik nicht schmälert.

Der Innenraum wirkt in Mausgrau und Schwarz sehr langweilig, was aber dem Vorbild geschuldet ist. Alle Details hat AUTOart exakt nachgebildet. Die glatten Plastikflächen des Armaturenbretts wirken ein wenig kahl, da hat man sich in der Vergangenheit etwas mehr Mühe gegeben, die Anmutung des Vorbildes besser zu treffen. Instrumente, Mittelkonsole, Lenkrad etc. sind aber über jeden Zweifel erhaben. Auch die Sitze treffen das Original sehr genau. Deutlich mehr Details bietet das Modell aber unter der Motorhaube, auch das ist vorbildgerecht, denn dort sitzt der große Zwölfzylinder, der AUTOart viel Gelegenheit gibt, feine Details zu verarbeiten. Komplette Verkabelung samt winziger Sicherungsdrähte und korrekte farbliche Akzente sorgen hier für ein realistisches Erscheinungsbild. Nur die deutlich sichtbaren Gußnähte am Luftsammler lassen hier noch Verbesserungsspielraum.

Vorne gibt es neben dem Reserverad eine verkabelte und fein bedruckte Batterie und die Zweiklangfanfare für Schleicher auf der linken Spur zu finden. Auch hier gibt sich AUTOart also keine Blöße. Natürlich sind alle Luftein- und -auslässe fein durchbrochen. Die Frontscheinwerfer sind vielleicht etwas zu klarglasig, die Rückleuchten könnten etwas mehr Tiefe vertragen. Die Felgen überzeugen mit gewohnter Qualität, sehr schön fallen die feinen Beschriftungen und Logos ringsum aus, die dem hervorragenden Modell quasi das Sahnehäubchen aufsetzen. Leider kommt man derzeit bei AUTOart-Neuheiten aber nicht daran vorbei, auch die inzwischen sehr üppigen Preise in die Betrachtung der Modelle einzubeziehen und da bieten bei über 260 EUR UVP der Innenraum und einige Details, wie die simplen Positionslichter an der Seite, doch Anlaß zu Kritik. Für alle Lamborghini-Sammler ist der Countach 25th Anniversary aber natürlich dennoch ein Pflichtkauf und wird durch seine Qualitäten niemanden enttäuschen.

Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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