Dienstag, 16. Juni 2015

Biturbos Schwanengesang - Maserati Shamal von Leo Models, 1:43

Im Dezember 1989 präsentierte Maserati mit dem Shamal die höchste Ausbaustufe des kleinen Biturbo, mit dem Alessandro De Tomaso die Marke mit dem Dreizack im Wappen rettete und ihr einen völlig neuen Markt erschloß. Der Shamal ist in alter Tradition nach einem Wind benannt, in diesem Fall nach einem starken Nordwestwind in Mesopotamien. Das passt sicherlich gut zu der schieren Kraft, die der Biturbo-V8 entwickelt. Immerhin liegen 326 PS an, die über ein Sechsganggetriebe an die Hinterräder übertragen werden, 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 260 km/h Spitze sind schon ein Wort für das kleine Kraftpaket. Schön ist er sicherlich nicht, Marcello Gandini, der Schöpfer von Ikonen wie Miura, Stratos oder Countach hatte nicht die besten Voraussetzungen. Das Chassis kommt vom Biturbo Spider, ein sehr kurzer Radstand von 2,4 Metern und die Bauhöhe sowie die notwendigen Kotflügelverbreiterungen ergeben ein ziemlich plumpes, etwas aufgeblasenes Design. Typisch für Gandini zeigt sich die Form des hinteren Radausschnitts. Bis 1995 wurden immerhin 369 Shamal produziert, nur der Ghibli und der Quattroporte, die ebenfalls Biturbo-Gene in sich trugen, überlebten den Shamal, 1998 wurde dann mit dem 3200 GT ein neues Kapitel aufgeschlagen, nun unter Fiat-Ägide und mit Ferrari-Support.

Die Replik von Leo Models für die Gazzetta dello Sport ist ein typisches Kioskmodell. In Diecast ohne Ätzteile, aber doch mit einigen Details, einer passablen Lackierung und akzeptablen Rädern mit dahinterliegenden Bremsscheiben. Neben Logos und Schriftzügen auf der Karosserie ist auch das Armaturenbrett bedruckt, die Leuchteinheiten sind alle eingesetzt, lediglich bei den Rückleuchten stören die sichtbaren Befestigungsstifte. Im Innenraum überwiegt schwarz, aber bis auf Gurte ist alles am Platz. Die Scheibenwischer sind in Kunststoff mitgegossen, verschwinden aber sowieso größtenteils unter dem vor der Windschutzscheibe montierten Spoiler. Die Grundform ist nicht schlecht, wenn auch das Modell fast noch brutaler und bulliger als das Original wirkt.

Klarerweise kann das Leo-Modell nicht mit den aktuellen Resinmodellen mithalten, wir reden aber hier über ein Diecast, das in Italien am Kiosk 13 Euro kostet. Zur Vervollständigung einer Maserati-Sammlung ist dieser Shamal sicher ein guter Kauf. Durchaus vorstellbar, dass auch White Box diese Miniatur ins Programm aufnimmt. Im Moment bleibt nur der Blick auf die Internetbörsen oder ein guter Kontakt nach Italien, um den Shamal sein Eigen zu nennen. Unser Fotomuster ist ein Urlaubssouvenir aus der Toskana.

Fotos und Text: Rudi Seidel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.