Dienstag, 21. April 2015

Jetzt geht's los - Ferrari California T von Bburago "Race and Play", 1:18

Da ist er nun, der erste Ferrari einer neuen Modell-Ära, der erste neue Ferrari unter der exklusiven Lizenz von Bburago. Es ist schon viel diskutiert worden in den Modellforen der Welt und viele Sammler haben sich ereifert, wie Ferrari nur so dumm sein kann und seine Lizenz ausgerechnet an einen Spielzeugkonzern vergibt, dessen Modelle anspruchsvollen Sammlern noch nicht einmal mehr ein Naserümpfen wert sind. Besonders interessant finde ich dabei, dass viele sich nun die "guten alten Hot Wheels Elite-Zeiten" zurückwünschen, die sie seinerzeit allerdings mit genauso viel Verve kritisiert und verdammt haben. Nun, jetzt ist das erste neuentwickelte Ferrari-Modell im Maßstab 1:18 aus Bburago-Produktion verfügbar. Für 39,95 EUR gibt es den California T mit geschlossenem Dach in Blaumetallic oder Rot und mit offenem Dach in Rot oder Weiß. Dabei handelt es sich um die einfacher ausgestatteten Modelle aus der preisgünstigen "Race and Play"-Serie, später im Jahr (vermutlich im dritten Quartal) sollen dann die etwas aufwändiger bedruckten und detaillierten Modelle der "Signature"-Serie folgen, mit denen Bburago die erwachsenen Sammler ins Visier nehmen will.

Aber wie fällt denn nun der Bburago-Start in 1:18 aus? Zunächst einmal gibt es da ja immer die Frage, ob man tatsächlich maßstäblich gearbeitet hat, denn bei Bburago hat es ja lange Jahre immer wieder Modelle im "fit the box"-Stil gegeben, bei denen Maßstäblichkeit nicht im Vordergrund stand. Auf den ersten Blick scheint der California zu passen, aber wenn man das Maßband zückt, wird es dann doch leider etwas schwieriger. Höhe und Breite passen, aber in der Länge fehlen einige Millimeter. Schade, aber aus meiner Sicht nicht sonderlich dramatisch und nicht mit Fällen wie z.B. Bburagos Aventador oder Bentley zu vergleichen, die auf den ersten Blick und im Vergleich zu anderen Modellen eindeutig zu klein ausfallen. Trotzdem sollte Bburago sich hier mehr Präzision angewöhnen.

Denn in vielen anderen Punkten liefert man hier ein überzeugendes Modell ab. Die Spaltmaße sind sehr gut, was besonders am weißen Modell positiv auffällt und im Vergleich zu Hot Wheels leistet Bburago hier deutlich bessere Arbeit. Die Verarbeitung meiner beiden Modelle ist sehr gelungen, der Lack ist zwar etwas dick, aber hochglänzend und alles passt perfekt. Innen finden wir in erster Linie unlackierten Kunststoff, aber Bburago bemüht sich sehr, mit Detaildrucken und Decals für eine etwas realistischere Wirkung zu sorgen. Hier soll die "Signature"-Serie ja auch mit mehr Details punkten können. Die Basis ist dabei nicht schlecht, silberne Umrandungen der Luftausströmer, Drucke auf der Mittelkonsole und sogar ein Decal für den Bildschirm wissen zu gefallen. Die Sitze sind gut gestaltet und Sicherheitsgurte gibt's auch.

Unter der Motorhaube sitzt der neue Biturbo-Achtzylinder, dem Bburago mehrfarbig nachbildet und wenn auch aus wenigen Teilen, so dennoch mit ausreichender Tiefe würdigt. Auch hier will "Signature" noch nachlegen, aber die Basis ist für die Preisklasse schon Top. Da bietet die Konkurrenz auch nicht mehr, eher sogar weniger - schade nur, dass die Scharniere so gewaltig ausfallen. Im Kofferraum geht Bburago dann auch noch einen Schritt weiter als Hot Wheels es seinerzeit tat, man bildet korrekt das Abteil für das Klappverdeck nach und beim offenen Modell liegt dort eben auch das zusammengelegte Verdeck - mit eingesetzter Heckscheibe! Eine schöne Idee.

Außen gibt es einen schönen Frontgrill, der allerdings ebensowenig durchbrochen ist, wie die anderen Frontgitter. Die Felgen könnten farblich etwas besser gestaltet sein, sind aber für die Preisklasse ok, wie auch die unlackierte Bremsanlage, die immerhin aufgedruckte "Ferrari"-Schriftzüge trägt. Hinten sitzen ordentliche Endrohre und es gibt silbern abgesetzte Elemente im Diffusor. Schade, dass die Zusatzleuchten hinten nur auflackiert sind, was bei den roten Varianten für ein sehr billiges Erscheinungsbild sorgt. Es wäre schön, wenn Bburago da etwas mehr Liebe zum Detail zeigen würde. Leider sind auch immer noch Spritzschatten an vielen Stellen der öffnenden Teile zu finden, ich hoffe, dass man diese Probleme bei den "Signature"-Modellen abstellen kann. Ansonsten liefert Bburago hier ein überzeugendes Debüt ab, trotz aller Schwächen. Mit den enttäuschenden Hot Wheels Foundation-Modellen ist der California nicht ansatzweise zu vergleichen und gleich mal mindestens 10 EUR günstiger. Ich bin gespannt, wie sich die "Signature"-Modelle schlagen werden.

Text und Fotos: Georg Hämel

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